Swinging 3

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Moderator: Uwe

Swinging 3

Beitrag: #1Beitragvon haegar » 20.03.2012, 21:24


Hallo, Leute,
ja, nun ist die Katze aus dem Sack. Ich habe was neues. Aber eigentlich doch nicht. ;)

Lange hat es gedauert, aber nun läuft der erste No.3 mit Swingrigg. Der Kiel sitzt 5mm weiter hinten als in der Classic-Variante, um genügend Platz für die Masttasche des Swingmasts zu bekommen. Abgesehen davon hatte ich eh den Eindruck, das eine Kielposition ein kleines Bisschen weiter hinten besser sein könnte.

Das Swingrigg basiert auf einem 7PT Rohr, der Segelschnitt geht auf Tobi zurück. Der Fockbaum ist ein einfacher Pendelbaum, der aber um das Vorliek der Fock pendelt.

DSC_0057k.JPG


DSC_0064k.JPG


Ausgerüstet ist die "Swinging 3" mit einem Hyperion DH13-FMB und einem Dymond D60, beide LiPo tauglich. Demzufolge ist als Akku ein Hyperion 850mAh LiFePo drin. Gesteuert wird mit einer Multiplex Cockpit SX M-Link, der Empfänger ist zur Zeit ein 5er light.
Gewicht des voll ausgerüsteten Bootes ist 330-340g ohne Kiel, je nach Akku, das "Kampfgewicht" mit 600er Blei liegt also bei etwa 980g.

Am 18.3. in Güterfelde war der erste Härtetest. Vom Wind her gab es alles zwischen Null und Steckern (gemessen in Potdam gute 5 in den Böen, die kamen zwar nicht auf's Wasser durch, ließen sich aber manchmal erahnen).

erstes Fazit
1- ich muss mit dem Ding erst mal richtig segeln lernen. Swingrigg ist doch verdammt anders.

2- dann muss ich wohl neue Segeln bauen. Es sind beide nicht so toll geworden. Das Großsegel hat zu viel Bauch und die Vorliekskurve passt nicht ganz. Der Mast ist doch härter als gedacht. Die Fock hat eine kleine Beule im Achterliek, ist aber wenigsten flach genug.

3- Die Segelerfahrungen war zunächst nur durchwachsen:
- Zumindest bei Leichtwind ist die Swinging 3 eine Rakete, am Anfang bin ich allen davon gefahren
- Dann frischt es auf. Durch das noch provisorische Lager konnte sich die ganze Lagermimik beim Segeln so weit hocharbeiten, dass der Mast vorn und zurück kippeln konnnte. Das hatte verblüffende Effekte zur Folge - aber keine guten ... Bis ich das gerafft hatte, hat eine Weile gedauert. Als das Lager wieder in Position war, lief auch alles wieder. Höhe stimmte, Speed war ok und speziell das Drehverhalten war auch ok.

4- Vom Segeln her war das ein völlig anderes Boot, als die alte No.3. Festegeln darf ich mich mit dem Ding noch immer nicht, Fahrt behalten in der Drehung ist das A und O. Aber die Drehprobleme der Classic traten auch bei den heftigeren Böen nicht auf. Nur einmal wollte sie nicht. Da gab es aber auch gerade richtig eins auf die Mütze. Das war völlig normal.

5- Jetzt muss unbedingt noch eine Riggsicherung her, denn auch bei ganz dicht genommener Schot ist zuviel Spiel drin, als dass ich das Boot am Mast aus dem Wasser nehmen könnte.
Gruß aus Teltow
Achim
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Re: Swinging 3

Beitrag: #2Beitragvon Cord » 21.03.2012, 06:47


Glückwunsch Achim, sieht sehr gut aus - deinem Farbkonzept bist du ja treu geblieben...

Magst du mal was zu deiner Drehpunktwahl der Fock erzählen? Soll das Vorliek der Fock dadurch weiter in Richtung Mittschiffslinie rutschen? Ansonsten bin ich gespannt, wie sich die Swinging 3 bei den Regatten machen wird...


Grüße aus Kiel
Cord
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Re: Swinging 3

Beitrag: #3Beitragvon haegar » 21.03.2012, 09:38


Hallo, Cord,
ja, für das erste Swingrigg wollte ich mir das Babybaumgedöns ersparen. Mit meiner (naja, die Idee ist natürlich nicht von mir) Lösung bleibt der Fockhals an der selben Stelle wie beim Babybaum und pendelt am Wind nicht noch weiter nach Luv raus.
Gruß aus Teltow
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Re: Swinging 3

Beitrag: #4Beitragvon WIESEL » 16.04.2012, 15:17


Super Super Super!

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Re: Swinging 3

Beitrag: #5Beitragvon Henning D. » 16.04.2012, 19:33


von der variante mit dem "doppelten vorstag" bin ich noch nicht so überzeugt. das problem ist einfach, dass der druck halbiert wird und so vermutlich das segel mehr durchhang hat. das wäre zumindest meine befürchtung. daher würde ich eher zum babybaum tendiernen.
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Re: Swinging 3

Beitrag: #6Beitragvon g2909 » 17.04.2012, 10:06


Moin Henning,

Henning D. hat geschrieben:von der variante mit dem "doppelten vorstag" bin ich noch nicht so überzeugt. das problem ist einfach, dass der druck halbiert wird und so vermutlich das segel mehr durchhang hat. das wäre zumindest meine befürchtung. daher würde ich eher zum babybaum tendiernen.


Ich glaube Dir ist ein Denkfehler unterlaufen. Meiner Meinung nach ist die volle Last auf dem Vorstag, welches das Vorliek der Fock hält. Das zweite Vorstag (Babystag - oder gibt es schon einen Fachausdruck dafür?) tut nichts weiter, als die Öffnung des Achterlieks der Fock zu kontollieren. Quasi wie die Dirk es beim Pendelbaum tut - nur andersrum. Und dabei ist je nach Trimm eher wenig Druck drauf.

Sehe ich das so richtig Achim?

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Re: Swinging 3

Beitrag: #7Beitragvon Henning D. » 17.04.2012, 16:23


am haltepunkt der fock, oben am mast liegen 30 N an (nur als Beispiel). habe ich jetzt eine einfach fock, liegen die 30 N an der Fock an. habe ich jetzt ein zweites Vorstag, wo ja auch druck drauf sein muß (und zwar nicht wenig, weil ja sonst der baum immer steigt und die dirk ausweht), dann habe ich vielleicht 10 N auf dem Zusatzvorstag. somit hat sich der Druck auf dem Vorstag der Fock schonmal um ein Drittel reduziert!

jetzt denk die mal das fockdreieck. wenn der fockbaum steigt, und die länge vom zusatzvorstag gleich bleibt, dann wird ja die länge vom fockvorstag kürzer. da das aber nicht kürzer werden kann, hängt es halt durch. bleibt als alternative richtig druck auf das zusatzvorstag zu geben, damit der baum nicht steigt. somit liegen dann z.b. 20 N am Vorstag an und nur noch 10 an der Fock...

Ich gehe natürlich davon aus. dass dein system nur einen endlichen druck verträgt. nicht das jetzt jemand sagt, dann machen wir einfach mehr druckauf das system und es passt wieder. dann biegt aber auch der mast wieder anders und alles ist hin.

ich hatte mal ein anderes system mit doppelter pendelfockgesehen. stell dir eine pendelfock vor, die aber die aufhängung nicht am vorderen drittel hat, sodern am hinteren drittel. da setzt man jetzt einen zweiten pendel baum drüber, der am ersten drittel des unteren baum angeschlagen ist. man hat also 2 bäume, und zwei dirken. damit schwingt das system aber auch schön nach lee durch und ich teile den druck zwischen drik und dirk und nicht am vorstag. das ist zwar auch nicht ideal, aber besser als die lösung mit 2 vorstagen. sieht ein bißchen aus wie ein mobilee für fortgeschrittene.
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Re: Swinging 3

Beitrag: #8Beitragvon Henning D. » 17.04.2012, 16:36


pendelpendelfock oben.JPG
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Re: Swinging 3

Beitrag: #9Beitragvon Henning D. » 17.04.2012, 16:37


pendelpendelfock seite.JPG


so sieht das in etwa aus. bäume schwarz, stehendes gut rot und schoten blau...
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Re: Swinging 3

Beitrag: #10Beitragvon GER O » 17.04.2012, 17:39


Hi zusammen,

ich stelle mir haegars Fockkonstruktion eher so vor. Nur Gedanken, kein wissenschaftlicher Ansatz.

Nach wie vor ein Vorstag, Fockfall (grün) auf Höhe der gedachten Linie der Halsleinen zum oberen 8/9 Anschlag. Die Kräfte werden über das Segel und das Vorstag und die Dirk getragen. Der Kräfteansatz auf den Pendelbaum von Fall und Stag liegen hier um den Abstand der unteren Anschläge auseinander. Insoweit kann man sagen die Kräfte gehen auseinander.
Das die Hauptwirkung aber beim Stag bleibt möchte ich mit der Zeichnung verdeutlichen. Das Fall ist nicht durchgesetzt und das Segel steht schlecht. Die Kraft auf das Stag bleibt nahezu unverändert.

Fockschlechtgetrimmt.jpg
Hier hat jemand die Fock schlecht getrimmt.
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