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Re: Neue Klassenregeln RG65

BeitragVerfasst: 20.12.2021, 20:20
von GER 499
Da habe ich keine Berechtigung es zu lesen....

Lg Marcus

Re: Neue Klassenregeln RG65

BeitragVerfasst: 20.12.2021, 20:38
von Torti
Mal dezent ausgedrückt, spielt doch das Rohr keine Rolle, da es nicht zur Vermessung heran gezogen wird.
Aber wenn das schon so ein gravierendes Objekt ist...meine Gedanken dazu.
Statisch ist es möglich die KWL auf maximale Länge zu bringen...das ist richtig. Die KWL muss dazu nur auf Durchmesser liegen.
Dann fallen Bug und Heck ein.
Wenn das nebensächlich ist, ok. Mir würde es nicht gefallen, denn im Bug würde ich Volumen verschieben müssen und das ist ein Fakt. Denn der einfallende Bug würde mich zwingen, den Bug noch höher zu machen, ihn breiter zu machen, oder - um einen schlanken Bug zu halten, ein erhöhtes Volumen etwas nach hinten zu schieben.
Egal, ob ich seitlich kränge, oder auf den Bug kränge...das Rohr würde mich zwingen, die Volumenverteilung zu überarbeiten.

Re: Neue Klassenregeln RG65

BeitragVerfasst: 20.12.2021, 20:58
von andyhoff
GER 499 hat geschrieben:Da habe ich keine Berechtigung es zu lesen....

Lg Marcus


Stimmt Marcus .. liegt im Archiv. Das sieht nicht jeder.

Ich erlaube mir mal die Kernaussage von Roland K. seinerzeit hier zu zitieren...
Inhaltlich was den Bootsbau betrifft hat sich nichts geändert.

Neu (oder eindeutiger) definiert wurde das man nur einen Kiel und 3 (vorher festzulegende) Riggs pro Veranstaltung benutzen darf. Nach den alten Regeln hätte das für jeden Tag neu gegolten, also z.B. am Samstag einer Regatta Kiel und Segel 1,2,3 am Sonntag dann Kiel 2 und Segel 4,5,6.
Das gilt also nicht mehr. Man kann immer noch 27 Kiele und 43 Riggs besitzen, muss sich aber vor der Veranstaltung festlegen welche man benutzt.

Dann wurde genauer definiert das die maximale Masthöhe von der Stelle des Decks gemessen wird wo der Mast sitzt. Vorher hätte man theoretisch durch Auslegung, z.B. Messen vom (abfallenden) Heck aus ein höheres Rigg bauen können.


BTW ..
Danke Marcus für die Übersetzung der Regel! :tup:

Re: Neue Klassenregeln RG65

BeitragVerfasst: 20.12.2021, 21:37
von GER OK 712
Hallo Torti

Deine Antwort ist Knapp am Thema vorbeigeschrammt. Würde ich jetzt zu meinen Studenten
sagen.

Die Kernaussage von Nigel, Ralf und Andy lautet:
Messung im Rohr bedeutet das Boot wird zu klein. Oder Rumpf paßt nicht rein.
Es kann keine maximale Wasserlinie konstruiert werden die der Rumpflänge entspricht.

Diese Aussagen sind falsch. Die kann so nicht stehen bleiben!


Ich hätte gerne eine weiterführenden Disput mit Euch geführt. Über die Vor- und Nachteile
der Rohrmethode und die Vor- und Nachteile der Wasserlinienmethode (Nenne diese mal so,
meine die in der neuen Bauanleitung vorgeschlagene Meßmethode.)
Pro und Contra der beiden Methoden gegenübergestellt. Und damit die Akzeptanz im günstigsten
Falle für die am Schluß ausgewählte Variante erhöht.
Und dafür ist dann dein Beitrag für diesen Disput ein ausgezeichneter Ansatz.
Das ist dann keine Themaverfehlung.

Kuddel

Re: Neue Klassenregeln RG65

BeitragVerfasst: 20.12.2021, 23:04
von GER-376
Hallo Kuddel,

natürlich kann ein Boot auch so konstruiert werden dass es in einen Kreis mit einem Durchmesser von 661mm rein passt und in der Wasserlinie die Maximallänge hat.

Es geht aber vor allem darum, dass auch bereits existierende Boote auf einfache Weise vermessen werden können und in die aktuelle Klassenvorschrift passen.

Wenn man einen Kreis als Vermessungslehre heranzieht, passen bestimmt einige bereits existierende Boote wohl nicht rein und nichts anderes hat Andy, Nigel und ich behauptet.

Meinetwegen kannst Du auch ein Boot konstruieren, welches in ein Dreieck, Raute, Ei oder jede X-Beliebige Form passt, so lange die maximale Rumpflänge von 661mm laut Zeichnung in der Klassenvorschrift nicht überschritten wird, das bleibt jedem freigestellt.

Ob das nun sinnvoll ist oder nicht, soll jeder selbst entscheiden.

Ich finde das Thema Gesamtlänge wurde nun hinreichend diskutiert und sollte allmählich ein Ende finden.

Liebe Grüße
Ralf

Re: Neue Klassenregeln RG65

BeitragVerfasst: 21.12.2021, 09:16
von GER OK 712
Hallo Ralf, und natürlich alle Anderen

Dein Kommentar aus dem Post65 entnehme ich das Du die Problematik nicht im Ansatz verstanden
hast. Und das scheint hier einigen Anderen von Euch auch so zu gehen? Das hat mich gestern
Schwer mitgenommen. Eigentlich wollte ich nicht mehr weitermachen. Aber eine Nacht darüber geschlafen ändert oft die Welt.

Ob die bestehenden Boote in die Vermessungs-Methode passen ist in dieser Phase des Disputes
zweitrangig. Das kommt im zweiten oder sogar erst im dritten Schritt.
Es müßen die Grundlagen der Vermessungs-Methoden klar sein. Und deren Folgen.
Ich habe mich heute entschieden einen Vortrag für Euch aufzusetzen. In dem werde ich die
Längenproblematik und die Meßmethode darlegen. Ich kann Euch sagen ihr werdet am Ende
eine Überraschung erleben mit der im Moment keiner gerechnet hat.

Habt einen Moment Geduld mir fließt das auch nicht so schnell aus der Feder……..

Kuddel

Re: Neue Klassenregeln RG65

BeitragVerfasst: 21.12.2021, 10:04
von GER OK 712
Definition der Längen:

Dazu benutzen wir als Reverenz ein Rechteck. Das bildet die Grundlage der gesamten Betrachtung
und die Definition der Längenproblematik.
Das Rechteck ist der theoretisch angenommene Bootsrumpf.

Im Bild ist ersichtlich.
Die -Strecke a- ausgerichtet an der Z-Achse des Weltkoordinatensystems. Das stellt für den Rumpf
die Höhe dar.
Weiterhin haben wir die -Strecke b- die an der X-Achse ausgerichtet ist. Das Entspricht der
definierten Länge des Rumpfes.

Weiterhin ist aus dem Bild zu entnehmen das eine diagonale -Strecke c- definiert ist.
Diese ist damit die wahre Länge des Objektes / Bootsrumpfes.

Bild 1 Betrachten


Es ist nun klar ersichtlich das die Wahre Länge (bestimmt durch die Strecke c) und die
definierte Länge (bestimmt durch die Stecke b) von einander abweichen.
Und nur in einen konkreten Fall gleich lang sind.

Bild 2 betrachten

Um nun eine genaue Bestimmung der RG-Rümpfe zu gewährleisten ist eine konkrete
Definition der Meßmethode nötig.


Erster Teil Ende…….

Re: Neue Klassenregeln RG65

BeitragVerfasst: 21.12.2021, 10:41
von ACE 64
Jetzt weiß ich endlich auch warum alle guten Segler keinen Dr. oder Professorentitel haben.
:popc:

Re: Neue Klassenregeln RG65

BeitragVerfasst: 21.12.2021, 10:44
von hal23562
Ich sehe es von der praktischen Seite.
Das in den neuen Rules enthaltene Messteil erschließt sich in seiner Funktionsweise selbst einem Laien sofort, ist gut herzustellen, mechanisch stabil und liefert bei sorfältiger Ausfertigung wohl auch hinreichend genaue Messergebnisse.
Bei der Rohrmethode beginnt die Schwierigkeit mit der Beschaffung/Anfertigung eines exakt kreisförmigen Rohrabschnitts. Das Teil muss zudem auch die nötige mechanische Stabilität aufweisen. Die kleinste Abweichung hin zur Ellipse bedeutet Messfehler.
Die Steven dürften bei den derzeitigen Shapes meist nie exakt mit den relevanten Messpunkten am Kreisbogen anliegen. Sieht man sogar in Kuddels Grafiken. Man könnte sie zwar entsprechend designen, aber m.E. kann Messbarkeit kann doch kein Konstruktionsziel sein! Wäre dazu noch sehr aufwändig. Für Otto-Normalbastler wäre ein hinreichend exakt arbeitendes Messgerät wohl nur schwer erstellbar.

Abgesehen davon. Die definierte Messmethode besteht bei RG65 schon seit vielen Jahren, ist bewährt und wurde m.W. nie ernsthaft kritisiert oder angzweifelt. Auch jetzt besteht hier m.E. kein Änderungsbedarf.
Den sehe ich, wie auch bereits von Andy angesprochen, eher bei den Messmethoden am Rigg mit seinen Gestängen und Verbindungsteilen. Diese Diskussion hier scheint mir eher ein "Nebenkriegsschauplatz". ;)

Fazit: Für mich wäre das Messgerät entsprechend der neuen Rules das Gerät der Wahl.

HAL

Re: Neue Klassenregeln RG65

BeitragVerfasst: 21.12.2021, 10:46
von hal23562
ACE 64 hat geschrieben:Jetzt weiß ich endlich auch warum alle guten Segler keinen Dr. oder Professorentitel haben.
:popc:

"Sitze nicht bei den Spöttern, denn siehe, sie sind die elendsten aller Kreaturen!" :popc: ;) :oops: