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Dutch Chamionship Buddinghuizen 2025

BeitragVerfasst: 20.10.2025, 11:18
von Donk
Hallo zusammen
Da mir die "Ehre" zum Schreiben eines Berichtes gebührt versuche ich mal alles zusammen zu bekommen ;-)
Die Ankündigung, dass wir die Holländische Meisterschaft als RL werten und ein Bericht geschrieben werden sollte, befeuerte den Ehrgeiz der Teilnehmer! Diese Aufgabe ist nicht gerade die beliebteste...

Ich berichte mal aus meiner Perspektive, die darf gerne ergänzt oder korrigiert werden.

Meine Nacht war am Freitag Morgens gegen 03:00Uhr zu Ende und so begann ich alles abschließende für die Abfahrt nach Holland vorzubereiten. Pünktlich um 04:00Uhr saß ich dann im WoMo und es ging los. Nach ca. 8,5h war ich dann in Buddinghuizen angekommen. Wer das Revier kennt, weiß dass dort immer sehr gute Windverhälnisse herschen und das Ambiente rund um den Standort ist Großartig! Ein Restaurant zum unterstellen der Boote und zur kleinen Verpflegung ist vorhanden sowie ein Echt riesiger Steg. Der Steg ist durch eine Zaun/Bankanlage geteilt, sodass die Segler im Windgeschützen Bereich Ihre Boote ablegen können und niemand darüber stolpert.
Nach einem kurzen Powernapp baute ich mein Boot zusammen und es ging zum Training.
Stück für Stück trafen dann auch die anderen Segler ein und trainierten fleißig.
Unser Ranglistenerster kam angeschlagen nach Holland und "bellte" die ganze Zeit... keine guten Voraussetzungen den Titel nach Deutschland zu holen...
Am Abend ging es dann in die Nähe von Harry Drenth´s Wohnort wo ein Holländisches BBQ auf uns wartete.
Es gab ein Buffet und dort lagen alle Möglichen Leckereien drauf. Diese musste man dann selber grillen und anschließend essen ;-)
Gegen 22Uhr ging es wieder zurück in die Unterkünfte / WoMo´s.
Samstag 10:00Uhr war Skippermeeting. Die Art und Weise des Kurses wurde erklärt... Es gab 5 bunte Tonnen als Luvtonnen und die Tonnen auf welche gefahren werden sollte wurden durch die gleichfarbigen Flaggen am Steg signalisiert. Es wurde mit Luv- und Leegate gesegelt. Es gab heftige Diskussionen aus der GBR Truppe... sie wollten lieber am Luvgate outside-in segeln. Doch der Wettfahrtleiter wich nicht von seiner Linie ab.
Die erste Start war 10:30Uhr... und diese hatten es in sich. Man konnte nämlich die Tonnenfarbe / die Tonne an sich sowie alle Boote schwer sehen durch die aufsteigende Sonne. Es lag ein weißer Schleier über dem Wasser, der es bei Kontakten unmöglich machte etwas zu erkennen und auch viele Teilnehmer hatten Probleme ihr Boot "wiederzufinden". Das ganze hielt eine Weile an, bis die Sonne weiter rumgedreht hatte. Kurz danach stellte man auch schnell auf Luvtonne mit Ablauftonne um. Nur da war das Problem, dass sehr viele Segler die Ablauftonne nicht geschafft haben... die Tonnen wurden nämlich in einer Linie liegen gelassen. Allerdings gewöhnten sich die Segler dann recht schnell daran und fuhren an der Luvtonne weiter raus, um die Ablauftonne auch noch zu schaffen.
Die üblichen Verdächtigen fuhren ganz vorne. Harry´s Boot war sehr schnell! Aber auch unser angeschlagener Torsten konnte mit seiner Manta noch sehr gut mithalten. Wind war eher schwach aber es gab viel welle auf dem See!
Gegen 16:00Uhr und 9 Läufen wurde der Tag beendet. Sehr zum Ärgernis einiger Segler... denn in der Ausschreibung stand segeln bis 17:30Uhr.

Am Abend war Selbstversorgung angesagt... Team GER packe aus ihren WoMo´s alles zusammen und ein Edelabendbrot entstand ;-) Nudeln mit Tomatensosse!
Dann wurde noch recht lang geschnackt und es ging ins Bett.

Am Sonntag Morgen 09:45Uhr war das Skippermeeting und dort gab es von der Wettfahrtleitung eine Erklärstunde... Warum man so früh aufgehört hat und wie man sich als Segler zu verhalten hat, wenn man eine Luvtonne OHNE Wegerecht anfährt....
Dann ging es los! Diesmal gab es mehr Wind! Es war in Böen grenzwertig A und noch mehr Welle als am Samstag. Klassische IVY Bedingungen ;-) Dennoch konnten auch "nicht"-Ivy´s gut mithalten! Allem voran unser Patrick mit seiner Scow! In Fachkreisen auch Flatfish oder Flunder genannt ;-)
Es ging wie Samstags schon hintereinander weg ohne große Pausen. Problematisch war das treibende Laub überall... ich bin dem zum Schluß mehrfach zum Opfer gefallen... Einige andere auch...
Am Ende waren es 17 Läufe in zwei Gruppen und der Sieger ist Harry Drenth!
Tobias Laux hatte die Holländische Meisterschaft letztes Jahr gewonnen und dazu gab es einen Wimpel in Gedenken an Wim Bakker. Tobias spendete den Wimpel als Wanderpokal für die Niederländer! Die brachte viele Emotionen bei Harry hervor, denn die beiden waren sehr gut befreundet.
Es wird im übrigen eine WM oder EM der RG65 in Buddinghuizen geplant... wenn nicht dort, wo sonst ;-)

Gegen 17Uhr bin ich dann wieder in Richtung Heimat gefahren und kam glaube kurz vor 01:00Uhr daheim an...
Alles in allem hat mir die Veranstaltung wieder sehr gut gefallen und ich fahre wieder dort hin! Wer eine ähnlich tolle Veranstaltung erleben möchte, den kann ich nur den Flanders Cup bei Christel nahelegen! Der findet nächstes Jahr vom 13-14.03. statt.

Großen Dank auch an das Team GER! Es hat mir sehr viel Spaß mit Euch gemacht und die Stimmung war erstklassig! Auch die gegenseitige Unterstützung zwischen den Wettfahrten war super!

Re: Dutch Chamionship Buddinghuizen 2025

BeitragVerfasst: 20.10.2025, 11:22
von Donk
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TEAM GER


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Siegerpodest

Re: Dutch Chamionship Buddinghuizen 2025

BeitragVerfasst: 21.10.2025, 08:52
von filtor
Hi Skippers,
ich möchte mich bei Andreas bedanken für diesen tollen Bericht.
Vor allem weil es wirklich so war und es kein Schönredebericht ist, wie er leider viel zu oft vorkommt.
Das Wochenende war geprägt von Harmonie und einem tollem Miteinander.
Selbst über Udo, mit dem es leider jahrelangen Streit gab, kann ich nichts Negatives sagen. Ich hoffe das ist ein positives Signal für die Zukunft.
Negativ empfand ich wieder das hindurchgequetschen durch das Luvgate.
Da ist man grade bei den älteren Seglern leider nicht lernfähig und darum hat es mich gefreut, das grade John hierzu heftige Worte fand.
Aber alles in allem eine sehr runde Veranstaltung, genauso wie letztes Jahr. Ich komme nächstes Jahr sicher wieder und in 2027 ganz sicher zu einer möglichen EM.
Sagen möchte ich noch was zu den Bootsdesigns.
8 Ivy in den Top Ten, eine Elektronica die ähnlich ist wie die Ivy und mein Manta.Was kann die Ivy besser? Ich glaube diese Regatta war signifikant für die Überlegenheit dieses Designs.
Im Grundspeed unheimlich schnell, Punkt. Aber viel wichtiger noch sind die Grenzbereiche.
Sobald mehr Wind und Welle vorhanden, sind die Möglichkeiten größer. Durch das größere Volumen liegt sie besser in der Welle und durch das konventionelle Rigg kommt man sicher durch den Vormwinder.
An der Kreuz ist mehr Segelfläche vorhanden, was hilft durch Windlöcher bei Welle zu kommen. Zum Glück musste ich nur einmal B Rigg segeln, was dann auch seglerisch mein schlechtester Lauf war. Das Ganze soll nicht heißen Ivy kaufen und man kann gewinnen, um Gottes Willen, nein. Dafür gibt es schon zu viele andere gute Segler mit Ivys, das bedarf viel Erfahrung und Training. Man kann auch ganz andere Probleme als Topsegler haben, siehe Victor und Graham.
Ich bewundere Harrys Vorgehensweise. Er zieht sich vor dem Start noch die Kapuze über die Mütze und hat geräuschunterdrückende Kopfhörer drin, damit nichts seine Konzentration stört. Schon dicht an einer Segelmaschine. Wow.
Schade das er nicht das neue Design von Tobias gesegelt ist, das hätte gezeigt, was es kann. Ich kann aber verstehen, dass er kein Risiko eingehen wollte. Patricks Design hat sich gut geschlagen, hat aber entscheidende Nachteile. Bei wenig Wind am Wind besser als ich angenommen hätte. Vor dem Wind verlustig. Bei mehr Wind am Wind sehr gut und sehr schnell. Aber halt nicht so viel Höhe wie andere Boote, was es am Start schwer macht, da man eigentlich immer ein Leeboot hat. Noch mehr Wind wäre interessant gewesen, hatten wir aber leider nicht.
Fazit: Die RG lebt und macht Spaß! Leider kann ich nicht designen und bauen, würde mich aber über neue, schnelle Boote sehr freuen.

Dieser Text stellt meine Erfahrung und Meinung da, erhebt keinen Anspruch auf absolute Richtigkeit.

Viele GrüßeTorsten
GER87