Orka MKII eine Evolutionsstufe ?!?

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Moderator: Uwe

Orka MKII eine Evolutionsstufe ?!?

Beitrag: #1Beitragvon Shark » 15.10.2021, 22:55


Hallo zusammen,

es gibt was neues aus meinem Designbüro und Modellbauwerft. Die Orka MKII hatte vor wenigen Tagen Stapellauf und war heute zum ersten mal mit komplettem Farbekleid und B-Rig unterwegs. Ob es eine Evolutionsstufe gegenüber meiner Orka (https://forum.rg-65.de/viewtopic.php?f=24&t=2796#p28274) ist kann ich bisher noch nicht sagen. Sie segelt recht angenehme und unauffällig. Der Rest muss sich auf Regatten zeigen ...

Soviel erstmal zum Eröffnungspost. Weitere Details folgen die Tage ...

Gruß,
Patrick

OrkaMKII_03.jpg

OrkaMKII_01.jpg

OrkaMKII_02.jpg
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Re: Orka MKII eine Evolutionsstufe ?!?

Beitrag: #2Beitragvon GER 499 » 16.10.2021, 08:44


Auf jeden Fall Herzlichen Glückwunsch zur Weiterentwicklung :tup:
Hier im Süden hat sich deine Orka als Top Leichtwind Boot bereits bewährt :respekt:
Einige "Experten" hatten sogar vor deinem Boot gewarnt und wurden eines besseren Belehrt :popc:
Vielleicht sind sie ja doch keine "Experten" :tatsch:
Das du sehr gut im Laminieren von Rümpfen und Kielflossen bis, kann ich bestätigen :gold:
Wünsche weiterhin viel Spaß und Erfolg :gold: Lg Marcus
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Re: Orka MKII eine Evolutionsstufe ?!?

Beitrag: #3Beitragvon Gerd HH » 16.10.2021, 11:20


Patrick ist neben einen sehr guten Segler, auch noch ein Top Designer.
Dipl. Studium samt Abschluss, zeigt sich auch auf dem Wasser sehr erfolgreich.
VG
Gerd.
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Re: Orka MKII eine Evolutionsstufe ?!?

Beitrag: #4Beitragvon tino » 18.10.2021, 18:08


Gratuliere zum Top Rang. Das Boot hat sich wohl bewährt!
Gruss Martin SUI95 - https://myw.ch/wordpress/
tino
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Re: Orka MKII eine Evolutionsstufe ?!?

Beitrag: #5Beitragvon stetson » 26.05.2022, 15:13


Segelbilder Orka MKII.

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Gruß Hano
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Re: Orka MKII eine Evolutionsstufe ?!?

Beitrag: #6Beitragvon Shark » 18.01.2023, 22:48


Hallo zusammen,

erst noch mal vielen Dank für die Glückwünsche und die positiven Kommentare !

Auch hier möchte ich den Thread für mich und auch für alle Mitlesenden abschließen und die Erfahrungen mit dem Boot teilen bevor es zum aktuellen Projekt (Foils) geht.

Als Designer und Konstrukteur bekommt man relativ schnell beim Segeln mit was einem am aktuellen eigenen Design nicht so gut gefällt bzw. mit neuen Erfahrungen und entsprechendem Background-Wissen bekommt man schnell Ideen wo es ggf. noch Optimierungspotential gibt.
Daher war der Entwurf der MKII relativ schnell fertig am PC. Bis er dann entsprechend umgesetzt wurde hat es ein wenig gedauert.
Auf den ersten Blick fällt zuerst die etwas eingezogene Decksline auf als auch die nun in das Design direkt integrierte Sprayrail. Letztere sorgt auch gleich für die benötigte Formstabilität um so ohne irgendwelchen zusätzlichen Versteifungen auszukommen. Das generell schlanke Design mit dem kleinen Heckspant ist geblieben. Die Kontur der Rumpfunterseite ist deutlich flacher mit weniger Tiefgang, um das Wendeverhalten zu verbessern. Der größte, aber nicht wirklich sichtbare Unterschied ist aber die Volumenverteilung im über als auch im Unterwasserschiff. Grade der Bug hat ordentlich zugelegt. Auch wenn man sich die gebräuchlichen Koeffizienten / Beiwerte, die zum üblichen Vergleich im Schiffbau herangezogen werden, anschaut, dann sind die beiden Designs (MK I und MKII) zwei komplett unterschiedliche Schiffe. Die MKII ist hauptsächlich für mehr Wind und hohe Grundgeschwindigkeit optimiert / gedacht. Leichtwindsegeln ist einfach nichts für mich ... :lol:

Ferner mag ich es im sinnvollen Rahmen mal "extremere" Designs auszuprobieren, da sieht man dann schneller ob es in die richtige Richtung geht oder nicht. Von homöopathischen kleinen Änderungen bei denen man nachher schwer einschätzen kann, ob es besser oder schlechter wird halte ich persönlich nicht allzufiel.

Soviel erstmal zum Design, welches ich logischer Weise wieder mit DelftShip erstellt habe ...
Zuletzt geändert von Shark am 20.01.2023, 01:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Orka MKII eine Evolutionsstufe ?!?

Beitrag: #7Beitragvon Shark » 19.01.2023, 15:18


Kommen wir nun zum Bau:

Der lief wieder nach meinem Standardprogramm ab mit ein paar kleinen Erleichterungen durch den 3D Drucker. In Kurzfassung:

- drucken des Urmodells in 3 Teilen und entsprechendem Oberflächenfinish durch Streichen mit Harz, Spritzspachtel und natürlich schleifen ...
- Bau einer Trennebene, welche dieses Mal aus dem 3D Drucker kommt samt entsprechender Haltespanten für das Urmodell
- laminieren der beiden Formhälften
- laminieren des ersten Rumpfes und das gleich in der Qualität (Laminataufbau) wie den besten der Orka MKI. Hat auf abhieb gepasst.
- laminieren der Anhänge Flosse und Ruder
- einbringen der Ausschnitte, sind gleich geblieben zu Version 1 nur an leicht versetzten Positionen
- einkleben von Mast und Kieltasche (gedruckt aus LW-PLA und einmal mit Harz gestrichen zwecks Dichtig- und Festigkeit). Auch die Positionen dafür haben sich leicht nach vorne verschoben aufgrund des gewanderten Verdrängungsschwerpunktes zur Version 1
- Innenausbau nach meinem üblichen Standard mit den gleichen bewährten RC-Komponenten
- anpassen von Finne und Ruder an die Rumpfkontur bzw. die Kieltasche
- erste Schwimmprobe zur Ermittlung der genauen Position des Kielgewichts
- Finales ausrichten der Bombe und ankleben
- Restarbeiten bezüglich Mastaufnahme, Riggsicherung, Ruderanlenkung, Schot- und RC-Einstellungen

Der erste Stapellauf, welcher auf einer Regatta stattfinden sollte, verlief leider nicht sehr erfolgreich. In der Nachschicht vor der Regatta um die letzten arbeiten zu Ende zu bringen, habe ich gleich mal wegen Unaufmerksamkeit den Lipo verkehrt herum angesteckt und der Empfänger quittierte mir das gleich mal mit Rauchzeichen. Ersatz war aber vorhanden. Beim Anstrapsen des Segelservos mit einem Kabelbinder kam mir dann noch der Halter wieder entgegen, da die Klebung noch nicht ausreichend Zeit hatte richtig durch zu härten. Sekundenkleber schaffte da aber Abhilfe.
Auf der Regatta selbst, lief alles bis zum ersten Start gut. Die ersten 20-30min einsegeln davor sahen vielversprechend aus. Aber 10m nach der Startlinie verabschiedete sich das Segelservo aufgrund einer Leckage und jeder Menge Wasser im Boot. :motz:
Glücklicherweise erlaubte es mir die Regattaleitung mit der alten Orka weiter zu segeln.

Wieder daheim konnte die Leckage schnell ausfindig gemacht werden. Dachte, dass ich die Stelle, die schon beim ersten Schwimmtest aufgefallen war (direkt an der Nahstelle hinter der Kieltasche), eigentlich dicht bekommen hatte, was aber nicht der Fall war. Äußerlich konnte man nichts sehen aber Tropfen für Tropfen fand das Wasser durchs Laminat seinen Weg ins innere. Nach der anschließenden finalen Lackierung war alles absolut trocken.

Was sich nach ca. einem halben Jahr als kleine Schwachstelle herausgestellt hatte war die gedruckte Masttasche. Das hatte ich auch schon beim Bau etwas befürchtet, dass das so kommen könnte. Meine Mastaufnahme hat unten zur Einstellung der Mastneigung (siehe hier) eine M3 Gewindestück, welches sich sich mit der Zeit, aufgrund der nicht unerheblichen Punktbelastung, durch die Masttasche gedrückt hat. Folglich schwankte plötzlich der Mast nach vorne und hinten und auch Wasser konnte wieder seinen Weg ins innere finde. Die Reparatur und das gleichzeitige Verstärken stellte zwar meine Geduld etwas auf die Probe, war aber machbar. Das gleich vor dem Einbau zu machen wäre aber sinnvoller gewesen.

Seitdem verrichtet die Orka MKII tadellos ihre Dienste ...
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Re: Orka MKII eine Evolutionsstufe ?!?

Beitrag: #8Beitragvon Shark » 25.01.2023, 16:02


Weiter geht es mit der Segelperformance:

Der erste richtige Einsatz für die Orka MKII war dann gleich die iDM in Rostock (2021), wo das Boot mich bei guten bis grenzwertigen A-Rigg Bedingungen nicht enttäuscht hat. Mit erreichen des dritten Platzes war ich sehr zufrieden.
Ein paar Wochen später beim Trainingssegeln auf der Alster (für die Ausgefallene Adventsregatta) waren doch viele von dem Design sehr angetan, da es etwas anders aussieht als die üblichen Konstruktionen und optisch etwas gefälliger ist als die 1ser Version. Auch fiel den andren Skipper das gute Verhalten bei mehr Wind auf Vorwindkursen auf. Auch wenn der mehr oder weniger unter Wasser ist bleibt der Speed hoch und man gewinnt Meter für Meter.
Nach dieser Veranstaltung gab es für mich eine ehr unerwartete Nachfrage nach Rümpfen bzw. Bausätzen für das Schiff. Über den Winter habe ich mich dann auch noch breit schlagen lassen drei Rümpfe (in unterschiedlichen Vorfertigungsgradstufen) für andere aufzubauen. Der letzte davon im rundum Sorglospaket mit zwei Kielen und drei Riggs habe wurde erst gegen Ende letzten Jahres fertig ...
Bei den ersten Regatten im Frühjahr hat sich dann gezeigt, je windiger es wird desto besser kann die Orka MKII ihre Potential ausspielen, da sie auch gerade für solche Bedingungen designt wurde. Bei der ersten in Ohlenstedt (2022) bei der 3 MKII an den Start gingen, wäre es fast gelungen das komplette Treppchen zu besetzten, wenn eine nicht im zweitletzten Lauf unter gegangen wäre aufgrund eines Zusammenstoßes kurz nach dem Start mit der Folge eines defekten Patches, welches dann auf dem ersten Downwinder zum schnellen Tauchgang führte. Dank der der DLRG war das Boot aber nach einem ca. 15min Tauchgang nach 1,5 Stunden wieder an der Oberfläche. Fairer Weise muss man aber auch dazu sagen, dass 1-2 gute Segler aus dem Norden bei der Regatta gefehlt haben ...

Zum aktuellen Zeitpunkt sind soweit mir bekannt 7 Orkas MKII (nicht ganz die Hälfte der von mir insgesamt laminierten Rümpfe) segelfertig und auch schon auf dem Wasser gewesen. Bisher war das Feedback überwiegend positiv von allen Skippern die eine gesegelt haben. Selbst bei wenig Wind scheint das auf mehr Wind ausgelegte Design keine merklichen Nachteile zu haben. Viel hängt halt auch vom Geschick des Skippers ab und vom richtigen Trimm der Segel für die entsprechenden Bedingungen.
Obwohl das Wendeverhalten gegenüber der des ersten Orka Designs besser geworden ist, bleibt hier ein leichtes Handicap wenn eine kurze hohe Welle vorhanden ist. Für solche Bedingungen wäre ein etwas größeres Ruder sicherlich sinnvoll. Auch fährt sie vor dem Wind bei richtig Druck nicht ganz so auf Schien wie die MK I, da der Bug runder und voluminöser ist. Aber kein Vorteil kommt ohne Nachteile ...
Insgesamt ist für mich die Orka MKII ein gelungenes Design, unkompliziert zu segeln und in der Lage vorne im Feld mit zu mischen. Obwohl ich meine eigenen beiden Orkas nie gleichzeitig auf dem Wasser hatte, würde ich schon von einer gelungenen Evolutionsstufe sprechen.


Würde mich freuen wenn Besitzer einer Orka MKII hier selbst noch mal ihre Erfahrungen mit dem Boot mit der Gemeinschaft teilen und ein Feedback geben.


Abschließen möchte ich hier mit ein paar Segeleindrücken in bewegten Bildern:

erste Aufnahmen mit B-Rigg:
https://www.youtube.com/watch?v=ARhzuiRH5kI

auch bei viel Wind unter D-Rigg alles unter Kontrolle:
https://www.youtube.com/watch?v=vy09nDUnaAc

A-Lauf von der iDM 2022 (Volkmar 31, ich 86), besseres Laufergebnis kann man sich als Designer nicht wünschen :D 8-) :
https://www.youtube.com/watch?v=Wnkk9VB_q20

p.s. Volkmar ist mit der MKII insgesamt 4. geworden :clap:

Beste Grüße,
Patrick
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Re: Orka MKII eine Evolutionsstufe ?!?

Beitrag: #9Beitragvon ger131 » 15.09.2023, 09:22


Moin,

wenn auch etwas sehr verspätet möchte ich der Bitte von Patrick folgen und meine Erfahrungen zur Orka MK2 mitteilen.

Wie Patrick schon geschrieben hat, bin ich bei der letzten DM 4.ter geworden. Das hatte ich so nicht erwartet! Allerdings waren die Bedingungen sowohl für mich wie auch für das Boot perfekt, denn es war Wind!

Auffällig war, dass das Boot in Böen zwar die Nase ins Wasser steckt aber nicht wie andere Designs bremst, sondern schnell weiterfährt, dieses meistens auch noch sehr kontrolliert, sodass ich bei diversen Vorwind-Gängen immer wieder Plätze gutmachen konnte. Dieses Verhalten hat sich auch bei diversen weiteren Regatten bestätigt und stellt einen deutlichen Vorteil dar.

An der Kreuz nimmt sich die Orka zu anderen Designs nichts und auch bei Leichtwind kann ich allenfalls geringe Unterschiede feststellen, obwohl ich sogar mit einem schweren Kiel unterwegs bin und auch keinen anderen zum Wechseln habe und auch nicht haben möchte. Die Orka mag kein Leichtwindboot sein, aber ich bin auch kein Leichtwindsegler und so passen die Orka und ich gut zusammen.

Aktuell gibt es für mich keinen Grund, auf andere Boote zu schauen. Ich bin rundum glücklich und möchte mich an dieser Stelle nochmal bei Patrick bedanken, dass er sich überwinden konnte mir einen Rumpf segelfertig (bis auf die Riggs, die mir freundlicherweise Torsten Fildebrandt aufgebaut hat) zu bauen.

Vorher hatte ich übrigens eine Manta17 und war mit dieser auch sehr zufrieden. Ebenfalls ein tolles und ohne Einschränkungen zu empfehlendes Boot! Die Verbreitung der Manta zeigt das ja auch. Bei Leichtwind hat sie vielleicht Vorteile gegenüber der Orka. Bei grenzwertigen Bedingungen, insbesondere unter B-Rigg und abwärts hat die Orka für mich die Nase etwas vorn.
Gruß Volkmar
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