mare.de - Eine sehr breite RG65, vorbildähnlich

Unterforum :O->: Gemeinschaftsprojekt Volksknickspanter

Moderator: Uwe

Re: mare.de - Eine sehr breite RG65, vorbildähnlich

Beitrag: #21Beitragvon VeitHAM » 15.09.2012, 16:52


moin,

eine so hochwertige Arbeit könnte natürlich die etwas teuren KDH-Beschläge durchaus rechtfertigen.
Aber, im Baumarkt gibt es diese verschiedenen Zierketten. Ich hab' hier grad' ein Kettenglied mit 6,5 x11,5 mm Außenmaß und 1,6mm Drahtstärke >= 0,8mm Biegeradius für die Schot. Ein Kettenglied lose in eine fixe Öse gehakt, sollte einen tauglichen Umlenkpunkt geben. Aber Vorsicht, die Öffnung des Kettengliedes muß an der Langseite sein, sonst Hakt es. Die Öffnung kann man vorsichtig mehrmals - quer zum Draht - auf und zu biegen.

Freie Schotlängen kann man in Bowdenzug-Röhrchen verlegen, um sie an kritischen / hakenden Baugruppen vorbei zu leiten; natürlich unter Minimierung evtler Widertände.

Gruß Veit
Benutzeravatar
VeitHAM
Alter Hase
Alter Hase
 
Beiträge: 386
Registriert: 11.10.2011, 20:03

Schotreibung

Beitrag: #22Beitragvon MartinRheine » 16.09.2012, 21:59


Hallo zusammen !

Nachdem ich gestern einen Rutenring besorgen konnte, habe ich heute eine kleine Versuchsreihe gestartet:
Versuchsaufbau533-800.JPG

Im Schraubstock werden die zu testenden Umlenkungen eingespannt. Die Schnur wird an diesem Punkt um 90 Grad umgelenkt. Am unteren Ende hängen 200g Gewicht (400g wären praxisnäher, aber das schafft die Waage nicht). Dann habe ich das andere Ende der Schnur an der Digitalwaage eingehängt und gleichmäßig gezogen / abgelassen, dabei die Kräfte abgelesen. Getestet wurde mit einer etwas dickeren, geflochtenen Schnur und einer recht dünnen Dyneema-schnur.
Herausgekommen ist eine Übersicht, wieviel Prozent der Kraft nach Umlenkung übrig bleiben:
Reibung Schot 2012-09-16  753-800.JPG

(CFK-Stab und Garnrolle waren fest eingespannt. Die Rolle mit dem Kugellager ist für das Foto auseinandergenommen)

Fazit für mich:
- Dünne Schot ist besser (schade um die schöne Optik der geflochtenen Schnur)
- Überall wo möglich Rollen verwenden, wobei es nicht zwingend ein Kugellager sein muss.
- Umlenkungen mit einem großen Radius haben weniger Widerstand
- Rutenring ist nicht besser als Schrauböse (schade um die 3 Euro)

Deckt sich das mit den Erfahrungen aus der Praxis ?
Veit, denkst du, so ein bewegliches Kettenglied hätte bei gleicher Drahtstärke Vorteile gegenüber festen Ösen ?

Viele Grüße,
Martin
Benutzeravatar
MartinRheine
Alter Hase
Alter Hase
 
Beiträge: 157
Registriert: 26.10.2011, 18:32
Wohnort: Rheine (NRW)
Titel: ...wirklich ohne Motor
Segelnummer: GER 179

Re: mare.de - Eine sehr breite RG65, vorbildähnlich

Beitrag: #23Beitragvon VeitHAM » 17.09.2012, 12:01


moin,

das ist angewandte Wissenschaft :gold:
das gefällt mir :clap: :clap:

Mein Kettenglied steht dann wohl auch nicht hoch in der Rangliste.
Vorteil gegenüber der fixen Öse könnte sein, daß es sich etwas der jeweiligen Zugrichtung
anpassen kann.

Meine Frage zu den Rollenblöcken wäre: rutscht die dünne Schot da nicht von der Rolle? Ist eine Gummischnur
da zwingend geboten?

Gruß Veit
Benutzeravatar
VeitHAM
Alter Hase
Alter Hase
 
Beiträge: 386
Registriert: 11.10.2011, 20:03

Block selbstgebaut

Beitrag: #24Beitragvon MartinRheine » 18.09.2012, 01:14


Hallo zusammen !

Heute habe ich einen Block gebaut. Gute Tipps dazu hatte ich bei bei minisail gefunden.
Den Nächsten werde ich kaufen statt so ein Gefriemel zumachen, aber es geht:
Block.JPG

Die Rolle läuft auf beiden Seiten in einer Vertiefung (Aufdoppelung aus Kunststoff mit Bohrung), so dass die Schot es schwer hat, sich zu verhaken. Momentan läuft das Ganze sehr leicht. Mal sehen, was morgen früh alles festgeklebt ist...

Viele Grüße,
Martin
Benutzeravatar
MartinRheine
Alter Hase
Alter Hase
 
Beiträge: 157
Registriert: 26.10.2011, 18:32
Wohnort: Rheine (NRW)
Titel: ...wirklich ohne Motor
Segelnummer: GER 179

mare.de - Schotführung

Beitrag: #25Beitragvon MartinRheine » 26.09.2012, 21:53


Hallo zusammen !

An meiner Schotführung habe ich lange rumgetüftelt. Herausgekommen ist eine Ansammlung von Speziallösungen, die aber recht gut aussieht. Vielleicht sagt ihr als Profis was dazu, ob es auch funktionieren kann...
Die Funktionsweise sieht so aus:
CIMG6793.jpg

Der bewegliche Block liegt nicht im Boot, sondern außen, angesteuert über einen Kohlefaserstab. So kann ich vermeiden, dass sich im Boot die Schot mit meinem beweglichen Ballast verheddert. Die Durchführung nach außen ist ein Kugelgelenk, durch das der Kohlefaserstab mit sehr wenig Reibung läuft.

CIMG6791.JPG
Durchführung Kohlefaserstab für Schot mittels Kugelgelenk

CIMG6708.JPG
Block selbstgebaut aus Edelstahl+ Kunststoff


Eine kugelgelagerte Alu-Hülse stellt die Hauptwinsch im Cockpit dar und dient als Umlenkung. Damit mein Schotweg passt, musste ich diese "Winsch" gegenüber dem Original etwas nach achtern versetzen. Auch hier wieder das Prinzip, die Rolle seitlich einzulassen, so dass die Schot sich nicht verhaken kann. Nur der Aluteil dreht sich. Seitlich kommen noch Drähte dran, die ein Abspringen der Schot verhindern sollen.
CIMG6786.JPG
"Hauptwinsch" = Umlenkung Schot

CIMG6789.JPG
Einzelteile der Winsch

Im Aufbau gibt es dann für die Großschot eine Umlenkrolle, die zunächst nur als Prototyp gebaut ist und oben drauf eine Kunststoffbuchse als Auslass.

Ich bin sehr gespannt, ob das Ganze in der Praxis funktioniert.

Gruß,
Martin
Benutzeravatar
MartinRheine
Alter Hase
Alter Hase
 
Beiträge: 157
Registriert: 26.10.2011, 18:32
Wohnort: Rheine (NRW)
Titel: ...wirklich ohne Motor
Segelnummer: GER 179

mare.de - Rigg

Beitrag: #26Beitragvon MartinRheine » 26.09.2012, 22:11


Weiter geht es auch beim Rigg.

Der früher schon einmal vorgestellte Niederdrücker gefiel mir nicht mehr so recht, außerdem wurde er im Belastungstest zerstört. Das hier ist die neue Lösung:
Bearb CIMG6227 Niederdrücker.JPG
Einzelteile Niederdrücker

CIMG6779.JPG
am Mast montiert

Zur Erinnerung: Es ging darum, zwischen Segel und Decksaufbau möglichst wenig Platz zu verlieren, um eine vorbildgetreues Aussehen zu bekommen.

Der Achterstagausleger sollte möglichst lang werden, um auch starke Fat-Heads zu ermöglichen, dabei aber so unauffällig wie möglich sein. Lösung: Druckstab aus 2mm CFK und Zugseile aus Draht (bei mir entstanden aus einer Seele eines Bowdenzugs vom Fahrrad)
CIMG6780.JPG
Achterstagausleger (unten) und verworfene Vorversionen (oben + mitte)


Auch hier wieder meine Frage an die Profis: Kann das klappen oder muss noch etwas verbessert werden ?

Und noch was zu den Segeln: Kann ich die Segel für erste Tests mit etwas Übermaß zuschneiden, um später daraus profilierte Segel zu bauen ? Müsste doch gehen, wenn ich mir genügend Zugabe für die später überlappenden Bereiche einplane, oder ?

Gruß,
Martin
Benutzeravatar
MartinRheine
Alter Hase
Alter Hase
 
Beiträge: 157
Registriert: 26.10.2011, 18:32
Wohnort: Rheine (NRW)
Titel: ...wirklich ohne Motor
Segelnummer: GER 179

Re: mare.de - Eine sehr breite RG65, vorbildähnlich

Beitrag: #27Beitragvon mc fly » 27.09.2012, 09:06


Moin Martin,

vom Prinzip her sollte das mit deinem Großbaumbeschlag funktionieren. Bei der Robbe Sirius ist die Funktionsweise ja ähnlich aufgebaut.
Ich hätte aber Bedenken bei der Klebeverbindung zwischen Beschlag und Großbaum und bei den Kugelgelenkköpfen und dem Mast.

Beides zieht nach gezogenem 6mm CFK Rohr aus. Das heist die Fasern des Mastes können die Scherkräfte, die bei Belastung an den beiden Kugelköpfen auftreten, nicht so ohne weiteres abfangen. Die Gefahr, dass das Mastrohr aufspaltet ist recht groß. Und durch die beiden Bohrungen hast du auch die Faserstränge, die die Biegung des Mastes aufnehmen arg reduziert. Die Verbindung solltest du auf jeden Fall mit einem Harzgetränkten Kohleroving umwickeln, um das Aufspalten des Mastes zu verhindern. Noch besser wäre, wenn du das Mastrohr selbst an der Stelle garnicht mit Bohrungen oder so versiehst. Das wird in meinen Augen immer eine Säulbruchstelle sein.
Bei der Klebeverbindung zwischen Großbaum und Beschlag würde ich auch an beiden Enden der Klebefläche einen Wickel aus Roving machen.

Dein Achterstagausleger sieht schon gut aus. Auch hier gilt bei der Anbindung an den Mast das ganze gegen aufspalten zu sichern. Alternativ könntest du dir auch einen Streifen CFK Platte in einen Schlitz am Mast einkleben.

Gruß aus Kiel
Kristian
mc fly
Alter Hase
Alter Hase
 
Beiträge: 194
Registriert: 09.10.2011, 10:38
Wohnort: Kiel
Titel: GER 313

Re: mare.de - Eine sehr breite RG65, vorbildähnlich

Beitrag: #28Beitragvon MartinRheine » 02.10.2012, 19:20


Hallo Kristian !

Als ich die Löcher gebohrt habe dachte ich, einige Bilder von Micro-Magics mit ähnlichen Schwachstellen gesehen zu haben. Jetzt nochmal nachgesehen - tatsächlich hat keiner solch dicke Löcher im Mast. Ich werde es auf jeden Fall verstärken, danke für die Warnung. Ist Glasfaser + Harz oder Glasfaser + Uhu endfest auch eine Alternative zur Verstärkung ?

Zweite Frage, da momentan das alte Wiki und das MM-Forum streiken: Wo finde ich Anregungen zum Selbstbau von Beschlägen an Groß- und Fockbaum ? (Zeit, Draht, Klemmringe, Schrumpfschlauch: vorhanden Modellbauläden: geschlossen)

Viele Grüße,
Martin.
Benutzeravatar
MartinRheine
Alter Hase
Alter Hase
 
Beiträge: 157
Registriert: 26.10.2011, 18:32
Wohnort: Rheine (NRW)
Titel: ...wirklich ohne Motor
Segelnummer: GER 179

Re: mare.de - Eine sehr breite RG65, vorbildähnlich

Beitrag: #29Beitragvon Torti » 02.10.2012, 20:01


moin erstmal...
ne fundgrube für praktische ideen sind die beiträge von michael scharmer auf rc-network.
der junge denkt einfach lieber nach als sinnlos zu kaufen und es funktioniert.

zum anderen punkt: endfest und ein paar fäden glas reichen aus, aber bitte mit temperatur härten! endfest braucht einfach 40-50grad um flüssig genug zu werden.
MfG Torti

GER 175
Torti
Alter Hase
Alter Hase
 
Beiträge: 364
Registriert: 01.10.2012, 18:53
Wohnort: Kiel
Titel: Ahnungsloser

Re: mare.de - Eine sehr breite RG65, vorbildähnlich

Beitrag: #30Beitragvon g2909 » 02.10.2012, 20:50


Moin Martin,

also ich kann über den Link hier oben auf dieser Seite das gesamte alte Forum einsehen.
Das alte Wiki habe ich mir mal gesichert, kann Dir die Seite mit den Riggbau-Tipps gerne per mail zukommen lassen. Hier hochladen geht nicht, da es HTML ist und geblockt wird.

tippsriggbau.pdf
als PDF zugefügt - so geht's doch ...
(1.09 MiB) 722-mal heruntergeladen


Gruß Christian
“Es ist mir scheißegal, wer Dein Vater ist. Solange ich hier segel, läuft mir hier keiner übers Wasser!”

GER 290 - Viperfish - Cockpit SX - 40 Mhz
wakenitzsegler.de
Benutzeravatar
g2909
Alter Hase
Alter Hase
 
Beiträge: 170
Registriert: 08.10.2011, 00:01
VorherigeNächste

Zurück zu Pläne, Boote und Projekte