Kommen wir nun zu dem was die meisten am ehesten interessieren wird, dem Regattaeinsatz bzw. den Segeleigenschaften:
Niederländische Meisterschaft:
Nach der kurzen Nacht, ich musste ja auch noch Anreisen, konnte ich noch vor dem ersten Start 5-10min ein paar Schläge segeln mit der Orka 4. Boot schien dicht zu sein und erstmal ganz angenehm zu segeln. Mastposition zur Laterallfläche schien erst mal so zu passen. Wind war am ersten Tag so, dass man problemlos mit dem A-Rigg durchsegeln konnte ohne jemals überpowerd zu sein bzw. auch nicht durch die Gegend zu dümpeln. Da der Wind halt einmal übers Gewässer kam, war auch eine entsprechende Welle da, die der Orka 4 aber keine Probleme bereitete. Am Ende des Tages nach 10 gewerteten Wettfahrten in A und B-Fleet fand ich mich auf Platz 8. wieder. Zwischendurch hatte ich zwei kurze Abstiege in die B-Gruppe konnte aber sicher sofort wieder aufsteigen. Auf der Veranstaltung fand ich persönlich schon, dass man den Leistungsunterschied in den beiden Gruppen schon deutlich gemerkt hat.
Für den zweiten Regattatag war deutlich mehr Wind angekündigt mit kontinuierlicher Zunahme. Tagesziel war es den 8. Platz zu halten und nach unten abzusichern, da der Punkteunterschied nicht sehr groß war zu den Verfolgern. Nach vorne würde nicht mehr viel gehen aber man weiß ja nie ...
Zum Vortage habe ich dann doch den Mast noch etwas nach vorne versetzt, da mir das Boot doch dann etwas zu luvgierig war. Nach dem ersten Start musste dann doch schnell aufs B-Rigg gewechselt werden und Richtung Mittag / Nachmittag aufs C-Rigg. Das Handling des Boote blieb unverändert gut und Wenden waren auch bei mehr Wind und Wellen kein Problem, solange man sich nicht währenddessen umentschied bzw. gleich zurück wenden musste. Desto windiger es wurde um so besser wurden auch die Platzierungen. gerade auf der Vorwindstrecke war die Orka 4 richtig schnell trotz der kleineren Segelfläche der IVYs mit ihrem konventionellen Rigg. Die mussten sich z.T. schon taktisch klug verteidigen damit ich nicht einfach so dran vorbeirausche.
Nach weiteren 8 gewerteten Wettfahrten in A und B-Fleet stand dann am Nachmittag der Sieger der Veranstaltung fest. Ich konnte mich tatsächlich noch um einen Platz verbessern und ein kleines Punktepolster nach hinten aufbauen. Auch der relative Abstand nach vorne konnte etwas reduziert werden.
Summa summarum hat sich die Orka 4 sehr gut geschlagen aus meiner Sicht für ihren ersten Einsatz bei der vorhandenen aus meiner Sicht sehr starken und guten internationalen Konkurrenz. Bin auf jeden Fall sehr zufrieden mit dem Boot. Auch scheint es, dass ich mit größeren Feldern auf dem Wasser besser zurecht komme.
Wanderregatta Münster:
Die Wanderregatta verlief leider nicht so gut. Die erste Teilstrecke gegen den Wind war noch OK. Wenn ich etwas aufmerksamer gesegelt wäre, hätte man noch etwas Zeit sparen können. Die Hälfte der zweiten Teilstrecke Downwind war auch noch OK bis die Orka 4 dann an der Brücke die zu durchsegeln ist in einem Windloch stehen blieb und breiseitig von Bug eines 5kg + Mitbewerber getroffen wurde. Das hält natürliche keine 3D gedruckte RG aus. Glaube auch nicht das eine laminierte aus GFK oder CFK Rumpfvariante das besser weggesteckt hätte. Habe dann noch versucht (fehlerhafterweise) weiter zu segeln bis dann die Technik versagte und der Bug sich dann hob. Die noch vorhandene Luftblase konnte zum Glück nicht entweichen, so dass die Bergung durch das Begleitboot noch rechtzeitig erfolgen konnte.
Die Regatta endete also mit einem DNF. Erfreulicherweise hat die Elektronik nach dem Ausbau und Trockenlegung keinen weiteren schaden genommen ...
Neujahrsregatta Bremerhaven:
Vor der Regatta musste das Boot erstmal wieder repariert werden und die Elektronik eingebaut. Mit Sekundenkleber und etwas Farbe war das schnell und einfach erledigt, sieht natürlich nicht mehr so schick aus, Hauptsache die Orka 4 ist wieder hochseefähig.
Ein wenig stand die Teilnahme an der Regatta etwas auf der Kippe aufgrund des angekündigten Eisregens und der damit verbundenen Straßenbedingungen. Die Prognose war dann aber so, dass der Eisregen / Schneefall erst nach der Anreise durchzieht und bei der Rückreise am Spätnachmittag aufgrund der dann deutlich höheren Temperaturen vorbei ist.
Mit nur 9 Teilnehmern war die Regatta überschaubar und nach einigen Ausfällen aus diversen Gründen waren bei Beendigung nur noch 4 übrig. Wind war so, dass man Vormittags noch mit dem A-Rigg segeln konnte, wobei schon viele auf die B-Riggs übergegangen sind um die Drücker besser wegzustecken. Die Wellen waren gegenüber der Regatta im Holland ehr zu vernachlässigen.
Im nachhinein war es mit einer meiner besten Regatten die ich gesegelt bin, guter Segeltrimm und gute Starts. Wenig taktische und seglerische Fehler, mal abgesehen von der ersten Wettfahrt wo ich mit der Kielflosse an einer Tonne des Luv-Gates hängen geblieben bin. Ansonsten konnte ich am Vormittag fast jede Wettfahrt gewinnen, obwohl es an der Ziellinie sehr spannend und knapp z.T. wurde. Wenn man einige gute Segler unter Druck setzen kann, dann machen die auch mehr Fehler, als wenn sie mit Abstand vorne weg seglen.
Nachmittags war ich dann auch mit dem B-Rigg unterwegs auch wenn das A-Rigg noch gegangen wäre, aber man muss das Material nicht unnötig strapazieren. Ging einfach nur noch darum das Ergebnis vom Vormittag abzusichern und nicht auszufallen. Das genaue Ergebnis ist ja auch hier im Forum zu finden.
Durch Zufall bin ich auf zwei kleine Videos gestoßen, die Kurz vor der Mittagspause bei zunehmenden Wind entstanden sind. Man kann in einigen Szenen sehr gut das unterschiedliche Tauchverhalten der Designs erkennen ...
https://www.youtube.com/watch?v=T5_lTSUxOSEhttps://www.youtube.com/watch?v=zMvyhLt08W0Noch ein paar Worte zum Boot. Für mich war auffällig, das ich z.T. etwas mehr Höhe fahren konnte bei gleicher Geschwindigkeit. Es ist aber etwas schwer zu sagen, ob es am Segeltrimm bzw. an der neuen Kielflosse lag. Das deutliche Plus an Volumen macht sich definitiv bemerkbar vor dem Wind. Habe aber das Gefühl das wenn der kritische Punkt überschritten ist, die Orka 4 deutlich mehr Eigenleben entwickelt als die MK II und III. Die waren beim Tauchen immer noch sehr spurtreu. Ggf. passt auch vor dem Wind noch etwas nicht mit der Segelstellung, dass muss ich nochmal bei entsprechenden Bedingungen checken. Wirklicher Leichtwind steht auch noch aus.
Das soll es erstmal soweit zur Orka 4 sein. Für Fragen, Anmerkungen und Anregungen bin ich jederzeit offen ...
Gruß,
Patrick