Servo-Einbau über Deck?

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Moderator: Uwe

Servo-Einbau über Deck?

Beitrag: #1Beitragvon VeitHAM » 14.11.2011, 12:06


moin,

ich wäre dankbar, wenn wir hier mal das Für und Wider des Servo-Einbaus in der Decksebene zusammentragen könnten.
Ich stelle mir eine Lösung vor, bei der Servohebel, Schotführung, Ruderanlenkung über Deck - also im "Naßbereich" liegen, nur Akku und Kabel / Anschlüsse im Trockenen liegen. Das ganze auf eine wechselbare
Platte montiert. Das wäre doch recht Service freundlich!?
Man sieht diese Lösung sehr häufig bei den Franzosen. Daher eine zusätzliche Bitte:
Ich bin leider des Französischen nicht mächtig. Wäre es einem kundigen möglich, mal die französischen Seiten nach Lösungen / Erfahrungen zu durchforsten?

voll Vorfreude, Dank Veit
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Re: Servo-Einbau über Deck?

Beitrag: #2Beitragvon Number 5 » 14.11.2011, 18:05


Hallo Veit,

ich habe derartige Lösungen auch schon mehrfach gesehen. Aber auch immer wieder davon gehört, dass es da Probleme gibt. Es geht um die Abdichtung der Servo-bzw. Windenachse. Die ist herstellerseitig wohl nicht in jedem Falle zufriedenstellend. Und Lösungen im Boot dürften dem Leichtbaubestreben entgegen stehen. Das mit der servicefreundlichen Platte wird doch z.B. bei der rMM praktiziert. Sollte doch auch bei einer RG 65 möglich sein.
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Re: Servo-Einbau über Deck?

Beitrag: #3Beitragvon haegar » 14.11.2011, 18:21


Hallo,
zum Einbau "über" Deck kann vielleicht Harry mal was sagen, der hat das schon gemacht. Es ist halt ein Abdichtungsproblem. Das Servo muss dicht in der Rumpföffnung sitzen und das Servolager muss ebenfalls abgedichtet sein. Wassserdicht ist m.W. nach keines der üblicherweise eingesetzten kleinen Segelservos; die Nano-Ruderservos schon gar nicht.
Harry schwört zum Abdichten auf Filzscheiben mit Kupferpaste. Das funktioniert wohl gut, dürfte aber Kraft ohne Ende kosten.
Saubere, eng tolerierte und nicht zu kurze Durchführungen für Rudergestänge und Schot tun es aber auch. Ich hatte nach meinen drei Läufen in HH nicht einen Tropfen Wasser drin, obwohl ich zeitweise mehr unter als über Wasser unterwegs war.
Gruß aus Teltow
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Re: Servo-Einbau über Deck?

Beitrag: #4Beitragvon Gallimimus » 14.11.2011, 21:09


Hallo

Das Argument, dass das Servicefreundlich ist, ist natürlich schon überzeugend und wahrscheinlich unbestritten. Aber irgendwie finde ich, dass sowas etwas komisch aussieht... :roll:

Was ich dazu sagen kann, bei den IOM's werden beispielsweise die RMG Winden, welche über Deck eingebaut werden, mit technischer Vaseline abgedichtet, das funktioniert soweit gut. Vaseline greift scheinbar keine Lacke oder anderer Materialien an und dichtet zuverlässig. Es muss einfach von Zeit zu Zeit erneuert werden.
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Re: Servo-Einbau über Deck?

Beitrag: #5Beitragvon Uwe » 14.11.2011, 21:37


Ich habe diese Lösung auch schon bei einigen französischen Booten gesehen. Finde sie aber rein optisch nicht so prall. Servicefreundlich in Sachen schneller Tausch bei Ausfällen ist sicherlich gegeben, wir sollten wohl besser Servos einbauen die wirklich standhaft sind, dazu fasse ich mich natürlich gerne an meine eigene Nase ;) . Ansonsten ist mir noch kein Ruderservo abgeraucht, Segelservos aber um so häufiger :oops: . Eine Windentrommel kann ich mir auf Deck auch gut vorstellen. Der Hebel von einem normalen Servo geht gar nicht :tdown: . Das Abdichten des ganzen Konstrukts ist bestimmt nicht ohne, wird aber sicherlich doch irgendwie machbar sein.
Und was bleibt von dir?
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Re: Servo-Einbau über Deck?

Beitrag: #6Beitragvon g2909 » 15.11.2011, 10:09


Moin,

noch ein Kontrapunkt ist die Gefahr des Verhedderns der Schot. Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass schon ein wenige Millimeter überstehender Kielbolzen gerne die Schot fängt. Was man mit einem freiliegenden Servohebel alles fangen kann, mag sich jeder selbst ausmalen. Bevor man das absichert, kann man die Servos gleich unter Deck verbauen ... soweit meine Meinung.

Gruß Christian
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Re: Servo-Einbau über Deck?

Beitrag: #7Beitragvon VeitHAM » 15.11.2011, 12:49


moin,

Dank für die ersten Beiträge!

In der deutschen Übersetzung(von Konad Kunik) der Bedienugsanleitung zur RMG-Winde steht unter Wartung folgendes:

12. Wartung • Sprühe die Winsch mit wasserabweisendem und schmierenden Spray ein. CRC 6-66 oder RP7 wird empfohlen. (WD40 kann einige Kunststoffe beschä-digen). Bringe das Spray direkt in den Motor ein, mittig in die Getriebe (beson-ders das obere Getriebe) und um das Rückstellpoti. Achtung: Diese Spray enthalten brennbare Treibmittel und Lösungsmittel. Gib den brennbaren Komponenten einige Minuten zur Verdunstung vor der Nutzung der Winsch.
• Erhalte eine Schicht von Vaseline auf allen elektrischen Steckern innerhalb der Yacht, um vor der „Schwarzer Draht“-Korrosion zu schützen-
• Trage regelmäßig Vaseline unter der Trommel bei decksmontierten Winschen auf, um das Kugellager zu schützen. Nimm die Trommel ab und beschichte wiederholt um die Welle.
• Entwässere das Boot nach jedem Segeltag und lasse die Luke offen, damit das Boot atmen und austrocknen kann. Dieses ist wichtig für alle elektrischen Teile des Bootes.
• Versuche nicht, den Motor in irgend einer Art zu versiegeln. Der Motor muss für Kühlzwecke atmen und auch austrocknen können.
• Versuche, die Getriebe sauber zuhalten. Abschmieren ist nicht notwendig. Fett zieht nur Dreck an, der wiederum das Getriebe beschädigen kann und die Winsch sehr geräuschvoll macht.

Bei den bei uns üblichen Servos scheint der Austritt der Welle sehr unterschiedlich gestaltet zu sein, sodaß das "Abschmieren" dort mehr oder weniger gut durchzuführen sein wird.

Gruß Veit
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Re: Servo-Einbau über Deck?

Beitrag: #8Beitragvon Admin1 » 15.11.2011, 18:01


Servus,
einen Servoeinbau über Deck würde ich aus den oben genannten Gründen
(Optik, Wasserproblematik, Schotverheddern) auch nicht in betracht ziehen.
Aber was hindert Dich so ein Servobrett Im Rumpf zu plazieren?
Hatten wir früher bei unseren M-Booten auch immer so. Das ganze wurde auf Passung eingebaut und nur mit einer zentralen Schraube gesichert. So konnte man mit einem Griff die ganze RC-Technik umbauen.
Wenn Du es dann schaffst diesen Standart über alle Deine Boote durchzuhalten :) ist ein Wechsel bei Defekt etc..? kein Problem mehr.
Ich bin mir allerdings nicht sicher ob der ganze Aufwand heute noch Sinn macht?
z.B. ein Ruderservo für eine RG bekommst Du für 10€.
Mir ist bisher noch nie eins kaputt gegangen .. das würde ich schonmal fest einbauen.
Den Akku willst Du evtl. zum Trimmen im Boot verschieben .. der fällt also auch schonmal raus.
Den Empfänger hänge ich gern mit Klettband an die Kieltasche oder unter Deck. Da hängt er garantiert trocken und ist mit einem Griff ausgebaut. Einzig sinnvoll aus meiner Sicht bleibt eine ordentliche Schnellwechselhalterung für das Segelservo.
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Re: Servo-Einbau über Deck?

Beitrag: #9Beitragvon haegar » 16.11.2011, 00:10


Die Zentralplatte a la MM oder M gestaltet sich insbesondere bei den schmalen RGs schwierig. Man muss das blöde Ding ja rein und raus bekommen. Da darf der Zugang nicht zu klein sein.Ist m.E. nur bei großflächigen Foliendecks eine Option. Ich habe das mal bei meiner Laerke gemacht. Hat im Prinzip funktioniert, ich brauchte nur eine große Luke und habe mir viele Trimmfreiheiten genommen. Ich würde es nicht mehr tun. Statt dessen schneide ich da, wo nötig, Inspektionsluken ins Deck und klebe die mit Folie ab.

Andy hat recht, wichtig ist das schnelle Wechseln für das Segelservo - und das hängt gern vor dem Mast.
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Re: Servo-Einbau über Deck?

Beitrag: #10Beitragvon Trave » 16.11.2011, 11:01


Ich hatte mir eine Grundplatte gebaut in die ich das Servo eingelassen und befestigt habe so konnte ich das Servo von unten mit Silikon abdichten oben habe ich ein dünnes Filzplättchen zwischen Servo und Servoarm gelegt welches ich mit seurefreien Öl benetzt habe das gleiche funkttioniert auch mit der Windentrommel das Boot habe ich 5 Jahre lang gefahren ohne jemals Wasser drin gehabt zuhaben es hat auch noch den vorteil das sich das Servobrett mit dem Servo schnell auswechseln läßt

Gruß Harry
Trave
 
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