RG65-Aurora

Tipps & Tricks, Baudokumentationen usw...

Moderator: Uwe

Re: RG65-Aurora

Beitrag: #11Beitragvon GER OK 712 » 27.04.2020, 17:40


Schleifen , Lackvorbereitung und Lackieren;

Bilder der Schleifvorgänge habe ich nicht. Das ist ja viel zu "Langweilig". :roll:

Möchte kurz Beschreiben wie ich vorgegangen bin.
Begonnen habe ich mit einen groben Vorschliff. Mit Sandpapier der Körnung 80.
Das Boot bekommt seine eigentliche Form. Unebenheiten die beim Bau entstanden sind entferne ich grob.
Die noch leicht überstehende Deckkante wird in Form geschliffen.
Ist dieser Vorgang abgeschlossen, streiche ich das Boot mit Epoxit-Harz.
Und nun sollte das Boot ein paar Tage in Ruhe gelassen werden. Alles gut durchtrocknen.

Jetzt werden einige von Euch mit den "Fingernschnippen". Und fragend Rufen "Was ist mit der Matte"? :o

Kurz und Knapp........Ich mache keine drauf. Ich finde das ist nicht nötig. Muß nicht sein. Das Boot ist doch stabil genug. Wenn ich mir die "Glas-Boote" anschaue wie weich und zerbrechlich die sind.
Oder die neuen gedruckten Boote. Die sind ja noch weicher und zerbrechlicher.
Und bei denen kommt auch keiner auf die Idee die Boote mit Holz zu verkleiden....... ;)

Die Boote halten eine Menge aus. Auf dem Bild meiner Sympatico ist aus 80cm Höhe ein Ausgleichgewicht
meiner OK-Jolle (das 1,5Kg Gewicht hat) hineingefallen. Das schwere Gewicht hat gar nicht soviel Schaden angerichtet. :D
Allerdings hätte ich mir diesen Test gerne erspart. Meine OK-Jolle wahr wohl Eifersüchtig......? :D

Kurze Erklärung für diejenigen die neu im Bootsbau sind.
In diesen Bauabschnitt wird im Allgemeinen eine leichte Glasmatte/-Gewebe aufgebracht. Die verbessert
die Stoßempfindlichkeit der Boote und macht es Haltbarer.

Nach einigen Tagen ist mein Boot gut durch getrocknet. Nun wird es nochmals geschliffen. Diesmal mit
feineren Sandpapier. Ich nutze eine 240 Körnung. Jetzt versuche ich jede Vertiefung und Unebenheit
wegzuschleifen. Nach Beendigung des Schleifdurchganges wird mein Boot nochmals mit Epoxit- Harz gestrichen. Mit der zweiten Schicht Harz bin ich mir sicher das mein Boot/Holz versiegelt ist und kein Wasser mehr aufnimmt.
Nun muß wieder gewartet werden.........trocknen......... :o

Dritter Schliff.......Diesmal mit Naßschleifpapier und 400 Körnung. Dann der erste Farbanstrich.
Vorstreichfarbe mit Grundierung in einen weißen Grundton und Mattglanz.
Wieder Warten und Trocknen..........

Vierter Anschliff auch mit Naßschleifpapier und 400 Körnung. Erster Farbanstrich Bootslack
Farbton Marineblau für den Bootsrumpf.
Warten und Trocknen...........

Fünfter Anschliff mit Naßschleifpapier und 600 Körnung. Zweiter Farbanstrich Marineblau.
Warten und Trocknen...........

Die Anstriche bis jetzt, habe ich alle mit einen Pinsel gemacht. Damit dieser keine Haare verliert koche ich diesen in warmen Wasser auf. Dadurch quillt die Befestigungsschnur und verklemmt die Pinselhaare noch fester. Und der Pinsel hat keinen Haarausfall. 8-)

Sechster Anschliff
mit Naßschleifpapier und 600 Körnung. Anstrich diesmal mit Schaumgummirolle Bootslack Marineblau.
Das ist für den Rumpf der finale Anstrich gewesen. Ein Teil geschafft nun ist das Deck dran.
Aber vorerst wieder Warten und Trocknen............

Die Wartezeit möchte ich für einen Tipp nutzen.
Die Modellboote schleifen sich einfacher und sicher wenn ihr die Boote auf eine Schaumgummiunterlage legt. Das Boot liegt schön weich und ihr macht nichts kaputt wenn es geschliffen wird.


Das Deck habe ich insgesamt zweimal mit Bootslack weiß lackiert. Diesmal gleich mit Schaumgummirolle...
Auch wieder.........Warten und Trocknen....... bekanntes Spiel :twisted:
Dateianhänge
Schaden Sympatico.jpg
Bootsunfall mit Ausgleichgewicht 1,5kg aus 80cm Höhe.
Verschrotten bringe ich nicht übers Herz.
Schleifunterlage.jpg
Schleifunterlage, Arbeitshilfe
Schleifen 1.jpg
Schleifen -> Streichen -> Trocknen -> Warten......
Schleifen 2.jpg
Schleifen 3.jpg
Lack 1.jpg
Lack 2.jpg
Lack 3.jpg
Gut zu Vergleichen, Aurora und Andy seine Manta
Zuletzt geändert von GER OK 712 am 17.03.2021, 11:40, insgesamt 1-mal geändert.
GER OK 712
 

Re: RG65-Aurora

Beitrag: #12Beitragvon GER OK 712 » 28.04.2020, 07:58


Auftakeln;

Die Takelarbeit macht mir immer besonderen Spaß. Das erinnert mich an mein Großboot.
Wanten, Vorstag, Achterstag und Fallen anschlagen. Der Umgang mit Tau, Seilen und Garnen macht mir Spaß.
In meiner Bauecke herrscht ein wenig durcheinander. Ich bin mitten im Bootsbau. Leider ist dieser
Bauabschnitt auch endlich. Trost --- Als Lohn bekommt man sein fertiges Boot. :lol:

Zum Bau einer Takelage werde ich später einen gesonderten Bericht verfassen. Rigg und Takelage sind Umfangreich und passen nicht in diesen Baubericht.

Die Bilder zeigen die Stimmung dieses Bauabschnittes.......
Dateianhänge
Rigg 1.jpg
Rigg 2.jpg
Rigg 3.jpg
Zuletzt geändert von GER OK 712 am 17.03.2021, 11:43, insgesamt 2-mal geändert.
GER OK 712
 

Re: RG65-Aurora

Beitrag: #13Beitragvon GER OK 712 » 02.05.2020, 10:07


Zusammenfassung, Schlußwort;

Der Bau der Aurora ist recht einfach. Ich behaupte jeder kann das Boot nachbauen.
Neueinsteiger und Anfänger haben damit keine Schwierigkeiten. Es werden keine
besonderen Werkzeuge benötigt. Nur Werkzeuge die man auch im Haushalt findet.
Die Materialien sind in Bastelgeschäften und im Baumarkt erhältlich.

Die Berichte im Forum lassen den Eindruck entstehen, das eine RG nur noch mit speziellen Maschinen,
CNC und 3D-Drucker, gebaut werden können. Das dem nicht so ist habe ich euch gezeigt.
Rainer Blank stellte einmal eine These auf das eine RG nicht mehr als 50€ kostet. Nach meinen Erfahrungen
trift das auf den von mir gezeigten Rumpfbau zu.

Ein Holzboot für den Regattaeinsatz zu bauen ist möglich. Dieser wird sehr leicht. Im Allgemeinen wird das in der RG-Szene nicht angenommen. Ich habe den Gegenbeweis dafür gezeigt. Fertig Lackiert wiegt der
Rumpf wie beschrieben 106g. Ein guter Wert.
Anfängern und Neueinsteigern wird das nicht gleich gelingen. Aber ihr wachst an euren Zielen.


Die Kieloben-Baumethode ist besonders für die Knickspanter zu empfehlen. Die Planken werden grob zugeschnitten und am Spantgerüst angepaßt/nachgeschliffen. Das geht mit dieser Methode besser.
Meine vorgestellte Bauart ist dafür bedingt/nicht geeignet.

Der Vorteil meiner beschriebenen Methode finde ich. Das Boot ist einfacher auszurüsten.
Schwertkasten, Maststuhl und Ruderanlage werden an der Bauhelling ausgerichtet.
Ich benötige keine Jig dafür.
Auch mit Abschluß der Lackierarbeit ist das Boot fertig. Es muß nichts noch nachträglich eingebaut werden.
Der mühsam aufgebrachte Lack wird somit geschützt.

Bevor man mit dem Bau seines Bootes beginnt gut überlegen wie es gebaut werden soll. Meine "ungewöhnliche" Baumethode habe ich Euch vorgestellt.



Neueinsteigern und Anfängern möchte ich noch Boote empfehlen. Es sind alles Knickspantboote.
Das bauen dieser Boote ist sehr leicht. Und es sind schnelle Bauerfolge zu sehen.
Das macht Spaß.
Die "Alten Hasen" hier im Forum haben beinahe alle ihre Modellbaulaufbahn mit Knickspantern angefangen.
Mich eingeschloßen.


Das erste Boot ist die "Palo de Agua" von Fredo Vollmer.
Die "Palo" haben wir "Alle" gebaut. Die ist sehr gut von Fredo dokumentiert. Und damit haben wir eine
ausgezeichnete Bauanleitung.
Allerdings ist von den meißten Modellbauern die Einbaulage des Schwertes verändert worden.
Ein gutmütiges Segelboot. Die modernen RG´s haben die Segelleistung der Palo überholt.
Free-Bauplan im Forum und im Netz.

Auch ein interessantes Boot die "Jiff 65" von Maximo Lange.
Die Knickspantkonstruktion garantiert einen schnellen Bauerfolg. Es zeichnet sich durch seine
gutmütigen Segeleigenschaften aus. Und es ist ein richtiges "Stark-Wind-Boot".
Der sehr schmale Spiegel ist für viele Modellbootkapitäne Gewöhnungsbedürftig.
Free-Plan erhältlich.


Die "Seaburg" von Rainer Blank möchte ich als nächstes Empfehlen.
Das ist ein Knickspanter der etwas schwere zu bauen ist. Die Planken müßen im Bugbereich
stark angepaßt werden. Das Verdrehen der Planken fällt Ungeübten etwas schwer.
Das Boot hat gute Segeleigenschaften. Und es trägt nicht umsonst den Beinamen "Leistungsknickspanter".
Free-Plan im Forum und Netz erhältlich.


Ich habe noch die "Racing Sparrow". Das ist kein Knickspanter. Aber trotzdem leicht und einfach
Nachzubauen. Meine Kindergruppe im Segelclub haben dieses Boot vielfach nachgebaut. Und keine
Schwierigkeiten damit gehabt.
Eine gute Dokumentation und ein Bauplan ist auf der Racing Sparrow Net-Seite zu finden.
Die wichtigen Bauplanangaben sind als Free-Plan erhältlich.
Gutmütige Segeleigenschaften zeichnet das Boot aus. In der vorgeschlagenen Baumethode
nicht unbedingt als Regattaboot zu nutzen. Es wird recht schwer.
Es ist einfach daraus eine Leichtbauweise abzuleiten. Damit kann es als Regattaboot genutzt werden.


Die "Neckst" ist von erfahrenden Modellbauern hier im Forum entwickelt worden. Ein Knickspanter der
leicht zu bauen ist. Ein gutes schnelles Regattaboot. Ausgezeichnete Segeleigenschaften.
Dieses Boot macht Freude beim Bauen und viel Spaß beim Segeln.
Seine schlanke Form verleiht diesem Boot ein "Rassiges" Aussehen.
Gut Dokumentiert hier im Forum.
Bauplan im Forum ---Free-Plan---


Ich hoffe ich konnte Euch Anregungen geben auch ein Boot zu bauen. Großen Spaß mit Euren "Yachten".
Treffen wir uns am See?

Einen Gruß vom Kuddel
Zuletzt geändert von GER OK 712 am 17.03.2021, 11:52, insgesamt 5-mal geändert.
GER OK 712
 

Re: RG65-Aurora

Beitrag: #14Beitragvon GER OK 712 » 02.05.2020, 10:38


Hallo Hal,

Konnte ich dir deine Eingangs gestellte Frage beantworten?

Gruß Kuddel
Zuletzt geändert von GER OK 712 am 17.03.2021, 11:53, insgesamt 1-mal geändert.
GER OK 712
 

Re: RG65-Aurora

Beitrag: #15Beitragvon Micha » 02.05.2020, 13:15


Hallo Kuddel,
herzlichen Dank für Deinen motivierenden Baubericht.
Ein schöner Beitrag, da bekommt man doch gleich Lust zum Basteln.
:clap: :65:

Etwas zum Schmökern findet sich auch hier:
https://rc-station.de/rg-65-wordpress/boote/
und hier:
https://rc-station.de/rg-65-wordpress/lesestoff/
Grüße aus dem kleinen Frankfurt
Micha
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Re: RG65-Aurora

Beitrag: #16Beitragvon Thor069 » 04.05.2020, 14:46


hallo Kuddel,

vielen Dank fuer deine Ausführliche Zusammenfassung.

Und ih kan aus eigenererfahrung von Boot und Person folgndes dazu tun:

1) Fredo segelt bei uns in Valencia(Spainen) gelegentlich mit und Letzter wird er nie und auch mischt er manchmal gut mit.
Man sieht doch wie wichtig der Steuerkaptitän und die jahre der Erfahrung sowie die Kenntnis des verwendeten materiales/bootes is :-).

Hierseine panische Web-Seite: http://losveleros.mysite.com/palo/instruct/instruct.htm

Ergebnis-RG65.jpg



2) Die Seabug bin ich selbst eingige Jahre gefahren und kann so manchen Regata-Boot das Wasserreichen besonderst wenn der Kapitäten....... allerdings hatte mich das Swingrig am Anfang schon etwas Gewöhnung gebraucht.

3) Eine Nekst ist hier gerade am Spatellaufen, wir haben allerdings das Heck umgewandelt damit die Ruderachse aussserhalb des Rumpfes liegt.

4) die "Racing Sparrow" kannte ich nicht aber sieht auch nicht schlecht aus obwohl ich auf die Schnell nicht ersehen kann wie Gesamtschwer die ist. Aber mit eien Bleigewicht von 675-700g bei nur 24cm Kielschwertlange vom Rumpf zum bleioberkante würde ich da liber 30cm und eien Bleibombe von 500-550g nehmen.


Saludos.
Thorsten
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