RG-65 Forum

Hi zusammen,

wie lötet ihr Akkublöcke OHNE Lötfahnen?

Trotz aufrauen der Polflächen ist mir jetzt das zweite mal eine Lötstelle bei Erschütterung abgegangen. Beim Akku-Leerfahren mit einem Playmobil rc-lkw werden vom Filius schon mal die Bordsteine genommen.

Ich benutze kurze Kabelstücke als Brücken und Standardlötzinn ohne Fließmittel. Akkublock in Quaderform aus AAA oder AA oder 2/3A Zellen.

Ich denke die Lötausführung ist ok, darum meine Frage nach einem Trick für die Lötvorbereitung, spezial Lötmittel oder so was.
Gibt's da was?

Hallo Gero,
ich nehme Löthonig vom großen "C"

Geht mit normalem Radiolot (mit Flussmittelseele) problemlos. Ganz ohne Flussmittel geht es nicht. Der Kolben sollte aber mindesten 50W haben. Sonst zieht der Becher zu viel Hitze weg und die Lötstelle hält nicht (=Lot fliesst nicht richtig) oder man bruzzelt den Akku tot (dauert zu lange). Meine mich zu erinnern, dass irgendjemand mal geschrieben hat, länger als 5 sec sollte das Löten nicht dauern.

Ein bekannter Rennbootfahrer verwendete aus Überzeugung Lötwasser (nicht mein Fall).

Ich selbst benutze zum Herrichten der Lötstellen blaue oder weisse elastische Siliziumpolierer für die Proxxon.
Die Lötstellen verzinne ich unter Verwendung von Lötfett. Nach dem Abkühlen verbinde ich die Zellen mit ebenfalls vorher verzinnten Akkulötverbindern in der richtigen Größe (davon gibt es 2 Grössen).
Nach dem das alles schnell gehen soll (bis max. 3 zählen) ist ein Lötkolben mit > 80W von Vorteil. Meiner hat 100W und eine Hammerlöt"spitze" die eigentlich zum Stangenlöten gedacht ist. Aber das ist eine andere Geschichte.
Klappt es nicht, abkühlen lassen und später noch mal neu versuchen.
Überflüssiges Lötfett sollte mit Alkohol oder einem anderen Reiniger entfernt werden.
Macht man das nicht hat man irgendwann an der Stelle Rost.
Ruthard

Nachtrag
Sorry, zu spät gesehen dass es AA bzw AAA Zellen sind. Da ist 100 W heftig.
Aber für die kleinen + Pole gibt es kleine Zellenverbinder und Hammerlötspitzen mit kleinerem Ø, die ziemlich genau auf den + Pol passen. Da würde ich auf nicht mehr auf 3 zählen, das geht deutlich schneller.

Hi,

danke erstmal.

GER O hat geschrieben:Ich benutze ... und Standardlötzinn ohne Fließmittel. ...

Das war mißverständlich, der Standardlötdraht hat schon eine Flussmittelseele, nur löte ich sowas bisher ohne zusätzliche Lötfette oder andere Flussmittel.
Ob diese Flussseelen nun aus dem von Rainer genannten Kolophonium oder aus synthetischem Harz oder organischen Wirkstoffen besteht kann ich nicht sagen. Auf den Spulen stehen so tolle Sachen wie: aktiviert, Halogenfrei oder Säurefrei.
Die verschiedenen Lötdrähte unterscheiden sich gerade durch die verschiedenen Flussmittel. So hat das genannte Radiolot ein Flussmittel nach DIN EN 29454-1 1.1.2.
meins wohl nach DIN EN 29454-1 1.1.3 und nennt sich Elektroniklot.
Super!!

Vielleicht liegt es wirklich an der Hitze, 50 Watt habe ich nicht. Ich hatte aber noch nicht das Gefühl, dass es zu wenig ist. Keine lange Hitzeeinwirkung auf den Akku, na lange heizen ist auch für andere Bauteile nichts. Mit 5 sec kommt man aber locker hin.

Kolofonium alias Löthonig zusätzlich als Bindungsverstärker klingt erstmal nicht schlecht. http://www.loethonig.de/ jedoch steht da bleifreies Punktlöten. Meine Lötdrähte haben alle Blei.
Mit Zinn-Kupfer Lot habe ich bisher noch nicht gelötet. Vielleicht probiere ich es mal.

Das vorherige Verzinnen habe ich mir auch schon überlegt, da könnte man die Haftung mit Fließmittel erhöhen ohne das Risiko der Überhitzung. Dann erst mit Verbindern und Sn60 Blei verlöten.

Also noch mal sauber vorbereiten, anschmirgeln, entfetten, verzinnen, säubern, verlöten.

Danke für die ersten Tipps.

Ja, erst verzinnen - muss sein!!!
Von bleifrei lass die Finger, es wird nicht einfacher.