Servus,
es ist ja schon einiges geschrieben worden. Und ich denke es ist klar geworden das es hier keine starre Vorgehensweise gibt. Vielmehr gilt es ein paar Sachen im Hinterkopf zu haben und dann zu versuchen unter den Gegebenheiten das beste daraus zu machen.
Z.B. sollte man wann immer Möglich auf Streckbug segeln (das ist der Kurs mit dem besseren Winkel zur LuvTonne) Cords Zeichnung aus Beitrag7 zeigt das sehr gut. Das grüne Boot macht alles richtig und geht beim Dreher (Punkt4) sofort auf den anderen (Streck)Bug. Während blau 'nur' abfällt um den Speed zu halten .. in dieser Sekunde hat blau sich schon einen Nachteil eingehandelt. Und erst recht wenn man bedenkt das blau die Bahnmarke ohne Wegerecht anliegt .. schlechter kann man es kaum machen.
Man sollte also schon ungefähr einen Plan haben wie man sich die Kreuz einteilen möchte und nicht einfach drauf los segeln... Dann sollte man die Wenden auch nicht einfach starr nach Plan machen .. sondern auf den Winddreher warten .. und dann gleich auf den anderen Bug. Natürlich nur wenn ein Dreher in die richtige Richtung kommt
.. wenn nicht .. anluven und den Vorteil mitnehmen.
Wie erkennt man einen Winddreher?
Zuerst sollte man sein Boot und den Riggtrimm gut kennen. Man sollte eigentlich in jeder Situation wissen wie das Boot sich verhält. Wir haben nunmal den Nachteil das wir nicht im Boot sitzen sondern nur die Kiste mit der Antenne in der Hand halten. Da muss man schon einen guten 'Draht' zu seinem Boot haben um zu merken was da draussen los ist.
Auf der Kreuz gibt es ja nur 2 Möglichkeiten..
1. Der Wind kommt spitzer (also dreht nach Lee) das ist der einfachere Fall. Das Segel wird anfangen zu Killen, das Boot richtet sich auf und macht weniger Fahrt.
2. Der Wind kommt raumer (also dreht nach Luv) deutlich schwerer zu erkennen, weil das Boot weiterhin Fahrt machen wird. Diese Dreher werden meist verschlafen. Zu erkennen bestenfalls weil das Boot mehr krängt und etwas langsamer wird. Deswegen werden Boote meist etwas luvgierig getrimmt. Das Boot nimmt sich dann die Höhe selber und wird nur leicht mit dem Ruder gestützt (abfallen) um auf Kurs zu bleiben.
Man sollte das Boot immer mal wieder ein wenig anluven lassen um die Windkante zu finden .. aber nicht Höhe knüppeln mit aller Gewalt. Die Kunst ist es den Mittelweg zwischen guter Höhe und Geschwindigkeit zu finden. Auch hier zeigt sich wie gut man sein Boot kennt.
Da hilft nur Training, Training ..... das alles sollte einem in Fleisch und Blut übergehen, damit man auch mal den Blick heben kann um auf die anderen Boote und den Kurs zu schauen