So baue ich meine Swingriggs...

Moderator: Uwe

Re: So baue ich meine Swingriggs...

Beitrag: #11Beitragvon Arne » 26.01.2015, 12:20


... ein wenig geschnitzt, ein wenig geschliffen (600er nass)...schon ist es fertig ;)
So schlimm wie auf dem Foto sieht es in der Realität nicht aus... (ich hasse Nahaufnahmen)
Das Gewicht liegt jetzt bei ca. 14 Gramm, die Rohre sind aber noch zu lang, so das sich das Gewicht bei ca. 11 bis 12 g einpendeln wird. Ich denke das ist OK. Zur Frage der Haltbarkeit/Stabilität: Ja, den Baum kann man durchbrechen. Die Bäume bzw. die Verbindung sind aber aureichend stabil und ich habe bisher nur eine Reklamation bezüglich eines Bruchs erhalten (Stückzahl ca. 50). Bei dem Baum hatte ich aber auch anderes Material verwendet. Die volle Stabilität kommt erst sobald der Baum mit dem Mast verklebt ist. Wer also ausprobieren will wie haltbar die Verbindung ist, sollte fairerweise den Baum erst am Mast ankleben ;)

Die Oberfläche bearbeite ich noch ein wenig, so das alles einen seidenmatten Glanz erhält.


Gruß

Arne
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Re: So baue ich meine Swingriggs...

Beitrag: #12Beitragvon Arne » 26.01.2015, 12:37


... die ersten Baumbänder habe ich inzwischen auch aufgesägt. Wer nichts anderes hat, nimmt zum sägen zB. eine Puksäge, ich habe eine Kleine Kreissäge mit der das Aufsägen schnell und einfach geht. Die Bänder brauchen nicht sehr breit ausfallen, die Kräfte die im Rigg einer Rg auftreten sind relativ gering. Das PE-Rohr bleibt im Baumband um zu verhindern das die durchgezogenen Schnüre durchscheuern. Zum festkleben der Bänder reicht ein kleiner Tropfen Sekundenkleber.


Grüße aus dem regnerischen Lübeck

Arne
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Re: So baue ich meine Swingriggs...

Beitrag: #13Beitragvon sponi » 27.01.2015, 06:59


Hallo Arne,
wie sorgst Du denn dafür, dass das 6 mm Alurohr zentrisch zu den 7 mm Baumrohren kommt.
Unterlegen, spielt keine Rolle oder ergibt sich einfach beim pressen?

Klaus
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Re: So baue ich meine Swingriggs...

Beitrag: #14Beitragvon Arne » 29.01.2015, 07:44


Moin Klaus,

das 6mm Alurohr hat abschnittsweise Ringe aus 8x6mm Alurohr. Dadurch bedingt hat das Verbindungselement je Seite 1mm Platz und ist mittig ausgerichtet.


Gruß

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Re: So baue ich meine Swingriggs...

Beitrag: #15Beitragvon Arne » 01.02.2015, 15:54


Moin Modellbauer,

die meisten Riggs sind fertig :)

Jetzt noch ein paar Fotos auf denen man gut erkennen kann wofür die Baumbänder sind.

Über den Rest habe ich schon häufiger etwas geschrieben, mir ging es hauptsächlich darum zu erklären wie ich das Verbindungselement hergestellt habe.
Ich habe schon vor einiger Zeit angefangen eine Form dafür zu bauen... die werde ich aber wohl nicht fertig bekommen .... falls doch, schreibe ich euch ;)

Das Verbindungselement wird von vielen mit Rovings hergestellt, ich bin also bei weitem nicht der einzige der das so macht.
Der leichteste Weg ist den Roving in die Bäume zu ziehen, den Mast gleich mit anzukleben und alles auf einem Baubrett so auszurichten wie man es haben möchte. Alles hart werden lassen, fertig!
Das sieht vielleicht nicht so schick aus aber funktioniert genauso. Eventuell muss ein wenig Frust in kauf genommen werden, denn je nach Anspruch wird auch Ausschuss produziert. Das gehört aber meiner Meinung nach dazu, wir lernen auch aus Fehlern :?


Grüße aus dem hohen Norden

Arne
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Re: So baue ich meine Swingriggs...

Beitrag: #16Beitragvon Arne » 02.02.2015, 11:12


Moin Modellbauer,

ein kleines Detail habe ich noch ;)

Für das Vorstag habe ich am Fockbaum keinen Beschlag, tüdel das aber auch nicht einfach so am Baum fest.

Der Baum besteht aus einem 4x2mm CFK-Baum (Hersteller spielt keinerlei Rolle). In das vordere Ende wird ein ca. 20mm langer 2mm CFK- oder GFK-Stab gesteckt und festgeklebt. Nach dem aushärten wird der Überstand des Stabes abgesägt und ca. 5mm von vorne eine umlaufende Nut in das Rohr gesägt. Der Stab stabilisiert das Rohr im Bereich der Nut ein wenig und verhindert dadurch eine Beschädigung. In die Nut kann ein Vorstag aus Dyneemaschnur gelegt und festgeklebt werden (siehe Foto) oder eine Vorstag aus Draht (mein Favorit) befesigt werden. Die Nut muss dann so sein das der Draht nicht verrutschen kann.

Eine simple Bauweise aber zuverlässig und formschön :)


Gruß

Arne
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CFK-Rohr mit eingeklebten GFK-Stab
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Baum mit Nut
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Baum mit festgeknoteten Vorstag aus Dyneema
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Re: So baue ich meine Swingriggs...

Beitrag: #17Beitragvon Thor069 » 02.02.2015, 12:24


Danke Arne,

für diesen Bericht ist sehr intersant und Informativ :-).

Ich benutze für den Vorstang normalerwiese mit Plastik überzogen Angeldraht glaube mit 20, oder 30 lbs,da ich den nie so klein/eng biege ist da oft die Oese nicht so kleine und dadurch befestige ich den Vorstag in dem 4/2mm Carbonbaum per 2,2mm Nitro-Spax-Schraube die durch den groessen Kopf die Oese sicher hält.
Mache nachher mal ein Foto.

Saludos.
Thorsten

so nun hier die Fotos:

WP_20150203_15_59_36_Pro.jpg


und hier:

WP_20150203_15_59_47_Pro.jpg


Saludos.
Thorsten
Zuletzt geändert von Thor069 am 04.02.2015, 13:42, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: So baue ich meine Swingriggs...

Beitrag: #18Beitragvon Arne » 02.02.2015, 12:29


Moin Thorsten,

ich verwende Edelstahldraht mit ca. 10Kg Bruchlast, ohne Ummantelung (Stahlvorfach). Die Schlaufen an den Enden stelle ich mit entsprechenden Quetschhülsen her.
Wenn ich ehrlich bin ist mir der Ummantelte Draht zu dick und ich finde ihn auch nicht sonderlich " hübsch". Er ist aber zweckmäßig und durch die Ummantelung braucht man keine Quetschhülsen. Jeder so wie er mag ... ;)


Gruß

Arne
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Re: So baue ich meine Swingriggs...

Beitrag: #19Beitragvon Arne » 03.02.2015, 15:22


Moin Modellbauer,

heute machen ich mit den Segeln weiter :)

Mir geht es dabei nicht um die Herstellung der profilierten Fläche sondern darum wie ich die Segel ausrüste.

Nachdem die Bahnen zusammengeklebt sind werden die Ecken, Segellatten etc. angezeichnet. Anschließend wird am Vorliek ein 5 bis 6 mm breiter Streifen aus Nummern/Verstärkungstuch aufgeklebt der das Vorliek gegen Überdehnung schützt. Die Verstärkungen in den Ecken werden auf beiden Seiten aufgeklebt. Insgesamt sollen es vier Lagen sein, am Hals reichen auch drei aus.
Das Vorliek des Großsegels bekommt noch runde Verstärkungen mit 8mm Durchmesser durch die, mithilfe eines spitzen Gegenstandes, Löcher gemacht werden um dort mit einer dünnen Schnur das Segel am Mast anzuschlagen. Ein durchbrennen mit einem Lötkolben ist nicht erforderlich, das hält auch so.
Am Vorliek der Fock kommen Laschen aus Icarex (oder irgendwas anderen das den Zweck erfüllt) mit einer Länge von ca. 10mm (weniger geht auch, mehr ist bei Leichtwindsegeln nicht so gut)

Die Latten bestehen aus dicker Mylarfolie (max. 350 Micron, CFK sieht schick aus bringt aber bei der Größe der Segel nichts). Sie werden mit doppelseitigen Klebeband aufgeklebt und hinten mit einem großen, runden Patch (16mm Durchmesser) und vorne mit einem kleinen, runden Patch (8mm Durchmesser) gesichert. Zwingend erforderlich sind die Verstärkungen nicht aber sie geben Vertrauen und sehen schick aus. Den vorderen Patch nicht zu groß machen. Durch die Aufdopplung wird das Segel in dem Bereich steifer, das ist aber nicht erwünscht.
Nachdem alles aufgeklebt ist, wird das Segel zugeschnitten. Nie mit einem Cutter arbeiten, immer mit einem Rollmesser schneiden!

Ich weiß das Segel auch leichter (geringeres Gewicht) und ggf. etwas flexibler in den Ecken hergestellt werden können. Mir geht es aber auch um die Haltbarkeit der Segel. Ich habe bei dieser Bauweise bisher sehr wenig Reklamationen bekommen.

Die Fotos sind etwas unsortiert .... :?

Noch Fragen?


Gruß

Arne
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verstärkung-vorliek-grosegel.jpg
verstärkung-top-grossegel.jpg
verstärkung-schot-grossegel.jpg
verstärkung-mit oesen.jpg
segellatten.jpg
vorliek_fock.jpg
laschen_fock.jpg
vorliekverstärkung.jpg
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Re: So baue ich meine Swingriggs...

Beitrag: #20Beitragvon stetson » 03.02.2015, 15:53


Hallo Arne,
wie werden die Vorliekskurven angezeichnet und geschnitten ? Schablone ?
Gruß Hano
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