Ruderblatt und Kiellängen

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Moderator: Uwe

Ruderblatt und Kiellängen

Beitrag: #1Beitragvon Donk » 25.11.2013, 19:57


Hallo zusammen

ich sehe ja nun immer wieder, dass bei Regatten neben dem Segel auch der Kiel und/oder das Ruderblatt gewechselt wird.
Ich würde mir nun auch solche "Wechselsachen" anfertigen aber nun meine Fragen:

Wie lang sollten die einzelnen Ruderblätter dann im Schnitt sein?
Wie lang sollten die Kiele dann sein?
Gibt es da Werte an die man sich in etwa halten kann?

Vielen Dank schon mal im voraus!
Grüße aus Leipzig
Andreas

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Re: Ruderblatt und Kiellängen

Beitrag: #2Beitragvon filtor » 25.11.2013, 20:14


Hi,
ich bin nun sicher noch nicht der Experte, aber meine bisherige Erfahrung mit Kielen sagt mir für mehr Wind schwerer und kürzer damit die RG vor dem Wind nicht "stolpert".

Gruß
Torsten
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Re: Ruderblatt und Kiellängen

Beitrag: #3Beitragvon Number 5 » 25.11.2013, 23:47


filtor hat geschrieben:Hi,
ich bin nun sicher noch nicht der Experte, aber meine bisherige Erfahrung mit Kielen sagt mir für mehr Wind schwerer und kürzer damit die RG vor dem Wind nicht "stolpert".

Gruß
Torsten


das leuchtet mir nun gar nicht ein. Das aufrichtende Moment ergibt sich ja als Produkt aus dem Gewicht (Bleibombe) und dem Hebelarm (Kiel). Also ergibt ein schwereres Blei und/oder ein längerer Kiel ein kräftigeres Aufrichtmoment.
Schwereres Blei und kürzerer Kiel wirken doch entgegengesetzt. Was durch mehr Gewicht gewonnen wird, geht durch den kürzeren Hebelarm wieder verloren.
Oder wirken da noch Faktoren die sich mir bisher nicht erschließen?
Gruß aus Eilenburg

Dieter
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Re: Ruderblatt und Kiellängen

Beitrag: #4Beitragvon haegar » 26.11.2013, 00:03


Hallo Dieter
Ist wie bei allem anderen - auf den richtigen Kompromiss kommt es an. Nur bezogen auf das aufrichtende Moment hast du recht. Flosse und besonders das Gewicht haben aber auch Widerstand. Der "zottelt" unten am Kiel nach hinten, während die Segel nach vorn schieben. Sind die Kräfte groß genug wie z.B. In einer Bö, stolpern die Boote buchstäblich über den Kiel.
Ganz am Anfang hat mal jemand dazu was gerechnet und gab das Optimum mit 25cm Flossenlänge an. In der Praxis werden gern 25-30cm gefahren. Was deutlich längeres habe ich in der letzten Zeit nur bei Michael Scharmer gesehen, aber richtig glücklich schien er damit nicht zu sein.

Deutlich kürzere Flossen fahre ich manchmal bei wenig Wind. Das reduziert zwar den Lift der Flosse, aber auch die benetzte Oberfläche. Das kann bei wenig Wind manchmal helfen.
Gruß aus Teltow
Achim
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Re: Ruderblatt und Kiellängen

Beitrag: #5Beitragvon Number 5 » 26.11.2013, 00:38


Danke Achim,

das leuchtet ein. By the way - das "schnellste, uneinholbare" Boot am Samstag auf dem Wannsee hatte eine superlange Flosse. Ich glaube beinahe, die war noch in Lieferlänge.
Gruß aus Eilenburg

Dieter
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Re: Ruderblatt und Kiellängen

Beitrag: #6Beitragvon haegar » 26.11.2013, 07:10


Da hat ja auch kein Skipper gestört ;)
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Re: Ruderblatt und Kiellängen

Beitrag: #7Beitragvon Roland K. » 26.11.2013, 08:50


Das Ruder gewechselt werden ist mir bisher nicht aufgefallen, würde ich als seeehr selten ansehen.
Kiel schon häufiger wobei das nur bei uns erlaubt ist, die internationalen Regeln sagen das man sich auf einen Kiel pro Regatta (also auch bei Zweitagesregatten) festlegen muss.

Das wurde übrigens auch bei der iDM in Lübeck so gehalten (um die "Materialschlacht" gering zu halten).

Warum schreibe ich das? Es kommt darauf an was man mit den Kielen möchte, verschiedene Kiele um sich auf Bedingungen einzustellen oder eher einen Allroundkiel. Ich bin ein großer Fan des Kielwechselns, eine tolle Möglichkeit bei den kleinen Booten was anzupassen, häufig kommt man dann nur mit einem Rigg aus.
Wenn man dann aber voll auf "Kielwechseln" angepasst ist und das dann nicht geht, sei es international oder bei ner Meisterschaft kann das nach hinten losgehen. Mal ein Beispiel, ich hatte einen sehr extremen Kiel: 12cm lang mit 600g. Bei Leichtwind eine Rakete aber wenns auffrischt sehr schnell am Ende. Damit kann man nur fahren wenn man Kiele wechseln darf. Deswegen ist der eingestampft und das Gewicht hängt jetzt an einer 27 cm Finne.
Mein Ziel ist den idealen Allroundkiel fürs Boot zu finden, die Deutschen RL bieten dafür aber die tolle Möglichkeit sowas unter Regattabedingung zu testen. Der Kiel hängt natürlich auch noch vom Boot ab, die schmaleren Boote brauchen eher mehr Gewicht.

Also erstmal Boot festlegen, dann Kiel. Für ein schmales Boot wie die Hashtag (kleiner Hinweis den Workshop in Lübeck mitzumachen, einen besseren Einstieg und geballtes RG65 Know How findest Du nirgendwo ;-) ) wäre dann so 25-27 cm und 600-700g eine gute Auswahlmöglichkeit.

Also willkommen, Gruß Roland
Zuletzt geändert von Roland K. am 26.11.2013, 12:08, insgesamt 1-mal geändert.
Roland K.
 

Re: Ruderblatt und Kiellängen

Beitrag: #8Beitragvon Number 5 » 26.11.2013, 10:44


haegar hat geschrieben:Da hat ja auch kein Skipper gestört ;)


ich meinte auch eher, dass die grosse Fläche der Flosse offenbar nicht soviel Widerstand erzeugt hat um das Boot spürbar auszubremsen. Denn der grüne "Verfolger" hatte ja auch freie Bahn und musste auf kein anderes Boot Rücksicht nehmen.

Ansonsten erinnere ich mich, dass zu Zeiten des Bau's meiner Banquish die Kiellänge gerade ausführlich diskutiert wurde und etwa 30 cm als Optimum dabei herauskamen.
Gruß aus Eilenburg

Dieter
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Re: Ruderblatt und Kiellängen

Beitrag: #9Beitragvon Thor069 » 26.11.2013, 11:48


Hallo, hola an ALLE,

So will mich da auch mal einklinkeln.

Frage:
1) Euere Kiellaengenangaben sind von unterkante Bootrunpf inklusive Bleibombe oder?
2) Welche FINNENFORM hat sich "bewert" meine, vom Durchmesser wie auch von der Form her.
Wiesel meinte mal eine dunnes 2mm Alubelch a la "Basic-Jolle" wuerde garnicht schlecht, auch hatte der Sieger beim Footycup 2012 eine Finne die Oben recht breit war so um die 50mm und unten aber nur so 20-30mm, geht auch in die Richtung wie die MM-Finnen.


So soweit erstmal, wáre nett wenn wer da mal seiner Erfahrung laufen laesst will blad ein Corilois yu Ende bauen ;) .

MfG,Saludos.

Thorsten
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Re: Ruderblatt und Kiellängen

Beitrag: #10Beitragvon marius » 26.11.2013, 12:56


Hallo

Ich war einst ein Verfechter der Wechselkiele. Habe eine ganze Sammlung
in allen Längen und Gewichten probiert. Mit dem Ergebniss das ich aktuell an der
EM mit 650g (710g), 34cmtief und 600g (650g),30cm unterm Rumpf gefahren bin.
Gesamtgewicht mit schwerem Kiel 1050g.
Hätte früher nicht gedacht dass dies so funktioniert.
Die Stolperwirkung wird meiner Meinung nach überbewertet. Ebenso das bisschen mehr an
benetzter Fläche. Der schwere, tiefe Kiel hält das Boot auch in der Waage. Bei stark böigem
Wind stolpert das Boot auch bei 5cm weniger Tiefgang. Allerdings überwiegen die Vorteile
an der Kreuz.
Meine Tendenz geht klar zu längeren Kielen 27-35cm und grösseren Gewichten bis 750g.
Die Engländer fahren diese schon länger.
Insbesondere an Meisterschaften nützt der eine Kiel für einen kleinen Einsatzbereich nichts.
Darum würde ich auch keine Zeit mehr damit verschwenden.
Meine Finnen haben derzeit unterm Rumpf eine Breite von 60mm bei 4mm Dicke,
und an der Bombe 35mm Breite bei 3mm Dicke.
Wer nur einen Kiel fahren will, würde ich 600g bei ca.28cm Länge empfehlen.
Ich kann mich noch gut an die Leichtbauten am Bodensee vor ein paar Jahren erinnern.
Ich glaube das leichteste Boot hatte um die 700g. Das hat sich schon damals nicht wirklich bezahlt gemacht
und schlussendlich auch nicht durchgesetzt.

Viele Grüsse aus Steckborn
Marius SUI 67 Hybrid SHK
marius
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