Meine Nordstern - Ein Boot der RG65- Klasse

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Moderator: Uwe

Re: Meine Nordstern - Ein Boot der RG65- Klasse

Beitrag: #21Beitragvon hal23562 » 03.02.2020, 07:47


Moin Kuddel,

schöner Bericht, aussagekräftige Fotos und zumindest schon einmal eine toll anzusehende, durchdachte Konstruktion. Und, um auf Deinen Eingangspost zurück zu kommen: Der "Baukasten" ist Dir wirklich gelungen! Ganz begeisterter Glückwunsch! :gold:
Ich bin schon gespannt auf die Ergebnisse des "Maiden Runs" und der folgenden Testfahrten. Das sieht alles sehr vielverspechend aus. :popc:

Ein paar Fragen:
Kann das Boot mit seiner relativ langen Masttasche auch mit Swing-Rigg gefahren werden, wenn ein anderer Schieber genutzt wird?
Hast Du es schon mal gewogen?
Passt als Schwert X53?
Welches PLA nutzt Du?

Andy und Du, Ihr beide befeuert, so glaube ich, mit Euren Konstruktionen die 3D-Bootsbauerszene derzeit ganz schön.
Und im 3D-Druck liegt m.E. auch ein wesentlicher Teil der Zukunft unserer schönen Boote. Er wird gerade für Neueinsteiger immer mehr eine interessante Option sein. Neben den anderen bewährten Fertigungsmethoden, die er keinesfalls verdrängen wird und soll, wird er m.E. künftig einen wesentlichen Platz einnehmen. Für ganz besonders wichtig halte ich dabei die auch von Dir angesprochene Möglichkeit, relativ einfach, schnell und preiswert und ohne langes Suchen Beschläge, Fittings, Püttings, Ruder und sonstige Bootsteile zu erstellen oder nach Bedarf zu konstruieren.

Gruß aus HL - Hartmut
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Re: Meine Nordstern - Ein Boot der RG65- Klasse

Beitrag: #22Beitragvon GER OK 712 » 03.02.2020, 11:31


Hallo RG,ler,

Eure Meinungsäußerungen bereiten mir Freude. :lol:
Einen Danke zurück.


Hallo Thomas,
"Will haben"........ gefällt mir :lol:

Ich bitte dich noch um Geduld. Dann kann ich Dir / Euch "Will haben" erfüllen.
Ich habe vor das Boot Euch zur Verfügung zu stellen. Dann könnt ihr die Nordstern nachbauen.
Bauplan wird es als STL und Klassisch geben.

Ich bin noch in der Erprobung und so möchte ich Euch das Boot noch nicht weiterreichen.
Mir gefällt meine Nordstern noch nicht 100%.

Das Boot ist noch nicht fertig und schon Verändern?
Euch ist bestimmt aufgefallen? Der Bug hat noch keinen Bumper. Das muß noch nachkonstruiert werden.
Außerdem möchte ich das Bugteil und das Vorstagteil anpassen. Das Bugteil soll bis zu der Fockaufhängung
Verlängert werden. Das Fockteil dementsprechend verkürzt. Damit habe ich das Schott genau an der Stelle der Fockaufhängung. Und das Schott übernimmt die Aufgabe der senkrechten Stütze.

Der Spiegel ist mir auch noch zu schmal. Ich Überlege ob ich ihn 5-10mm breiter mache?
Das kommt aber alles nach den ersten Beobachtungen der Erstfahrt.



Hallo Hartmut,
zu deinen Fragen.

Swing-Rigg; ja das geht

Dazu nutze das Loch vorne im Maststuhl. Der Schieber an Deck muß nicht getauscht werden.
Der Verstellweg reicht für die komplette Masttasche. (für Swing und Klassik)

Gewicht;

In das Wiegeergebnis sind eingeflossen. Rumpf, Maststummel mit Großbaum + Fockbaum,
Lukendeckel, Segelservo, Ruderservo, Empfänger, Ruderblatt aber ohne Batterie und Schwert.
Ergebnis----338g----

Ich strebe gesamt 1100g an.


Schwert;

Das X53 Profil paßt nicht.
Das hat einen bestimmten Grund. Ich überarbeite die üblichen Anhänge der RG,s. Vielleicht bekomme ich das gefürchtete Abtauchen verbessert? Dafür habe ich mir ein größeres Maßnahmenpaket einfallen lassen.
Dazu gehört auch das Schwert.

Kunststoff:

Ich drucke gerne den PLA Kunststoff. Es haben sich zwei Sorten herauskristallisiert.

Anycubic PLA+ und am besten geht das Schwarze.
Und das ecoPLA von 3dJake

Das Boot ist mit ecoPLA gedruckt.


Langfristig werde ich die Boote mit ASA Kunststoff drucken. Der Kunststoff hat Vorteile gegenüber PLA.
Witterungsbeständig und hält höhere Temperaturen aus.
Das Material ist schwerer zu drucken im Vergleich zu PLA. Besondere Probleme bereitet mir die Druckbetthaftung.

Ein ASA Material ist positiv bei meinen Versuchen in Erscheinung getreten.
ASA Materal4Print

Gruß Kuddel
Zuletzt geändert von GER OK 712 am 17.03.2021, 11:08, insgesamt 2-mal geändert.
GER OK 712
 

Re: Meine Nordstern - Ein Boot der RG65- Klasse

Beitrag: #23Beitragvon hal23562 » 03.02.2020, 12:20


Danke Kuddel!

Gruß - Hartmut
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Re: Meine Nordstern - Ein Boot der RG65- Klasse

Beitrag: #24Beitragvon hammax » 03.02.2020, 14:32


… ich habe noch eine Frage zu deiner Rudermechanik.
viewtopic.php?p=28671#p28671
Möglicherweise ist das Prinzip in diesem Forum schon irgendwo behandelt - habe ich noch nicht gefunden.
Du gehst mit deinem Servo mit einem "großen" Zahnrad auf ein kleineres am Ruderschaft?
D.h. kleine Servo-Ausschlagwinkel werden übersetzt auf größere Ruderausschläge.
Müsste das im Sinne eines feinfühligen Steuerns nicht umgekehrt sein?
180° Servo müssten demnach eher auf 90°(+-45° oder weniger) untersetzt werden?
Also Ritzel auf Servo und Segmentzahnrad auf Ruderschaft.
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Re: Meine Nordstern - Ein Boot der RG65- Klasse

Beitrag: #25Beitragvon tino » 03.02.2020, 15:00


Danke Kuddel, lehrreicher Bericht mich würden die gesamten Hydrostatischen Daten der Nordstern aus Fusion interessieren und vielleicht kommst mit dem Boot nach Steckborn zum Vergleich mit den Mantas.
Gruss Martin SUI95 - https://myw.ch/wordpress/
tino
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Re: Meine Nordstern - Ein Boot der RG65- Klasse

Beitrag: #26Beitragvon GER OK 712 » 03.02.2020, 17:00


Hallo Hammax,
Du bist ein feiner Beobachter. Und versteht etwas von Getrieben.

Richtig, das ist ein Übersetzungsverhältnis 1:2. Und nein, ich wollte dieses Getriebe genau so haben.
Ja, auch mit dem Nachteil das die Feinmotorik etwas darunter leidet.

Meine Begründung dazu.
Du hast bestimmt mitbekommen das meine beiden anderen Leidenschaften das Fliegen und das Segeln ist.
Beides in der Großwelt / Manntragend.
Meine Eltern behaupten das ich schon mit 14tägigen Alter auf ein Segelboot gestellt wurde. An spätere Zeiten kann ich mich allerdings noch sehr genau erinnern.
Also, ich bin mit Booten und besonders mit Segelbooten verwachsen.

Ich habe einen besonderen "Spleen". Boote müßen für mich eine besondere Manöverfähigkeit besitzen. Und das geht nur mit einen bestimmten Ruderausschlag. Das Ruderblatt muß 90° zur Mittschiffachse
gestellt werden können. Und das nach BB und STB. Nur so kann ich ein ganz bestimmtes Manöver fahren.

Das Beidrehen.

Es werden allerdings zwei Manöver so bezeichnet. Das was ich meine werde ich kurz beschreiben.
Das Boot wird Quer zur Windrichtung gestellt. Der Windeinfall von BB oder von STB. Die Segel werden auf Vorwindkurs aufgefiert. Das Boot macht keine Fahrt mehr. Ruderblatt wird nun auf 90° in Richtung anluven
gelegt. Nun wird das Boot leicht in den Winddrehen. Und wieder abfallen. Leicht Fahrt aufnehmen. In den Winddrehen und wieder abfallen. Das Boot nimmt so eine stabile Position ein. Es bleibt beinahe auf der Stelle stehen. Treibt leicht nach Lee und macht nur sehr wenig Fahrt nach Vorwärts.
Und das Beste an diesem Manöver....Ich brauche das Ruder nicht führen. Ich kann es loslassen.
Ich habe die Möglichkeit auf das Vorschiff zu gehen um dort etwas Aufzuklaren.
Das Boot balanciert von selbst aus. In einer stabilen Lage.

Dieses Manöver nutze ich zB. auch an Startlinien. Damit "schraube" ich mein Boot genau an dieser Stelle
der Startlinie fest, an der ich losfahren möchte. Oder genauer gesagt ich kann es an dieser Position halten.
Das Manöver geht nur wenn das Ruderblatt weit genug gelegt werden kann.


Und hier sind technische Probleme die durch den Stellweg der Standard-Servos verursacht werden.
Ein Standard-Servos hat einen Stellwinkel nach BB und STB nur von 45°. Das gleiche ich mit der Übersetzung von 1:2 aus. Das Servo stellt einen Winkel von 45°und das Ruder dementsprechend 90°.

Das zweite Problem habe ich mit den Zahnrädern auch beseitigt.
Üblich für die Ruderansteuerung ist ein Gestänge. Das birgt die Gefahr des Überklappens/Überschlagens.
Das Überklappen über den Totpunkt der Ruderachse vermeide ich damit.
Ist das Rudergestänge über den Totpunkt der Ruderachse geklappt kann ich das Ruderblatt nicht mehr in die Nullage stellen. Das Modellboot ist außer Kontrolle.

Ein Seilgetriebe habe ich Jahrelang genutzt. Dieses mal, das Erste mal mit einen Zahnradgetriebe.
An das feinfühligere bedienen des Steuerhebels habe ich mich gewöhnt.
Mich stört es nicht. Das sollte aber jeder selber ausprobieren.

Kuddel
Dateianhänge
DSC00706.jpg
Das ist das Umgebaute Rudersystem der DF65.
Die Seilführung ist als Acht gelegt. Der Umschlingungsgrad der Seilrollen damit größer und sicherrer.
DSC00705.jpg
Das ist das Rudersystem meiner MM.
Zuletzt geändert von GER OK 712 am 17.03.2021, 11:18, insgesamt 4-mal geändert.
GER OK 712
 

Re: Meine Nordstern - Ein Boot der RG65- Klasse

Beitrag: #27Beitragvon hammax » 03.02.2020, 18:38


… wow das war ausführlich und verständlich.
OK also das Beidrehen als etwas ungewohntes Feature.
Ich selbst werde heuer 75 und hatte auch mit 14 schon ein Boot (Pirat).
Danach kam eine Dyas, mit der man das freistehende Ruder quasi auch um 360° drehen konnte.
(wenn nur nicht das Achterstag im Weg gewesen wäre) - aber eine 180°-Drehung fast auf der Stelle
habe ich damit auch hingekriegt. Ich weiß also was du meinst.

Bei mir existiert die Überlegung, den Ruderschaft mit Neigung so einzubauen,
dass die obere Kante auch bei moderaten Ausschlägen noch nahe zur Bodenwölbung bleibt.
Da die Achterkante des Ruders meist trapezförmig zuläuft, kriegt man die Fläche in
Übereinstimmung mit den Regeln damit maximal und ohne Überstand nach Achtern.
Außerdem würde ich den Servo mit horizontaler bis leicht nach oben geneigter Achse
so einbauen, dass mittels Kegelrad der im freien Heckbereich stehend Ruderschaft bedient würde.
Weniger Leckage ins Bootsinnere, da Durchführung der Servoachse im halbwegs trockenen Bereich.
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Re: Meine Nordstern - Ein Boot der RG65- Klasse

Beitrag: #28Beitragvon GER OK 712 » 03.02.2020, 19:25


Hammax,
ich muß schmunzeln. Gute Idee den Ruderschaft anzustellen.
Bei den Großyachten stellen die Konstrukteure die Wellen bis zu 7° an.
Bei meiner Nordstern sind es nur 3°.

Ich habe das Ruderservo an die Neigung der Ruderwelle angepaßt. Darum reichen die Stirnräder.
Im Fahrtzustand wird das Zahnradsystem an der Nordstern noch mit Folie verschloßen.
Und damit alles Wasserdicht.

Wundere dich nicht. Auf dem Bild ist das Ruderblatt nur zu Probe eingebaut. Darum der Abstand zum Rumpf.
Dateianhänge
DSC00707.jpg
DSC00708.jpg
Zuletzt geändert von GER OK 712 am 17.03.2021, 11:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Meine Nordstern - Ein Boot der RG65- Klasse

Beitrag: #29Beitragvon Micha » 03.02.2020, 22:55


n´Abend Kuddel,

Wow, danke.

Vielleicht liegt es auch nur an der Perspektive - bei den Linien hatte ich irgendwie sofort die JIF vor Augen, auch wenn die ein Knickspanter ist und breiter sein dürfte. Lang ist´s her.

Lese interessiert mit.
Grüße aus dem kleinen Frankfurt
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