Natürlich biegen sich die Masten, auch seitlich. Und natürlich sind konische Mastprofile an sich sinnvoll,ich baue alle meine Riggs mit den Skyshark PT Masten, das sind gemischt gezogene und gewickelte Rohre. Für das hohe Rigg habe ich einen sehr weichen Mast (2PT) genommen, das nimmt bei Böen schon einiges an Druck raus. Und so ein gut twistendes Rigg möchte ich bauen seit ich Modellsegle, da findet ihr auch schon sehr alte Beiträge von mir zu....
Meine Aussagen beziehen sich auf das was Jaboc vorhat. Also ein sehr sehr sehr weiches GFK Top. Er möchte das nur das Top twistet, kontrolliert um Druck rauszulassen. Dazu muss es aber auch kontrolliert wieder zurückstellen. Wenn man sowas schon mit Großbooten vergleicht dann muss man sich mal Surfbretter anschauen. Die Riggs sind Wantenlos mit extremer Vorliekskurve, die Segel in Ruhe schlaff getrimmt, die bekommen ihre Form erst bei Winddruck. Der Twist wird über die Vorlieksspannung reguliert. Das ganze funktioniert aber nur in einem geringen Bereich, wie Tobi schon gesagt hat, das ganze muss auf das Gegengewicht abgestimmt werden. Ist das Gewicht im Vergleich zur Masthärte zu klein twistet nichts, Ist der Mast zu weich twistet es zwar, stellt sich nach der Bö aber zuwenig/zu langsam zurück.
Bei einem normalen Rigg kann man sowas über den Trimm in einem vernünftigen Bereich regulieren. Bei Jacobs Vorschlag ist das Rigg unten evtl. Trimmbar. Das weiche Top lässt sich aber gar nicht mehr beeinflussen (wir haben ja kein Achterstag). Das heisst die ganze Konstruktion wird nur in einem kleinen Windbereich funktionieren, eigentlich das Gegenteil was man erreichen möchte.
Wenn das sinnvoll sein soll könnte man aber z.B. die Topspitze austauschbar gestalten. Den Topteil z.b. mit einer Masttasche bauen, Spannung über einen Gurt im Top, dann verschieden harte Mastspitzen die man so schnell wechseln kann. Das problem ist aber das in dem Topbereich auch nur noch eine kleine Segelfläche vorhanden ist. Also eh schon wenig Druck, die normalen Swinger twisten wie Tobi gesagt hat, aber eher über die gesamte Länge des Riggs.
Ich halte es da für sinnvoller mit den Segelschnitten und Materialien zu experimentieren. Das härtere Materal im Top in meinen Riggs (Tobi macht es in seinen neuen Segeln auch so) ist z.B. ein Ansatz dafür...
Wie gesagt, Jacon bau das ruhig, ich wollte Dich nicht vom Experimetieren abhalten. Nur nicht auf einem neuen Boot, so ein Rigg testet man auf einem bekannten Boot. Ich habs hier schon mehrfach in einigen Threads geschrieben man kann ein gut laufendes Boot mit einigen kleinen Trimmfehlern bis zur Unfahrbarkeit vertrimmen. Also wenn man wirklich ein gutes Boot bauen will lieber in kleinen Schritten entwickeln
Man muss auch mal Schwachpunte ansprechen dürfen sonst kommt die Entwicklung nie voran. Und ich bin übrigens genau den Weg gegangen. Für die MaLi 1 habe ich mir ein Rigg von Arne gekauft (das übrigens kein Achterstag hat wenn auch aus anderen Gründen). Sozusagen das Standardrigg das alle Lübecker fuhren. Damit habe ich das Boot ausgetestet, in dem Wissen das das Rigg gut funktioniert. Erst danach habe ich angefangen eigene Riggs zu bauen und diese dann wieder mit dem Fahrverhalten unter dem alten Rigg verglichen bis ich zufrieden war. Dann ist das Boot geändert worden, mittlerweile sind die Segelpläne in einem zweiten Schritt erneut angepasst worden, immer hin und her, erst Boot dann Rigg