RG65-plus

Moderator: Uwe

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Beitrag: #1Beitragvon Juergen » 25.07.2014, 09:05


Hallo,

das, was Arne mit der 5hoch5 angestoßen hat, finde ich eine gute Idee. Der "Kompromiss" aus guten Segeleigenschaften, handlicher Größe und scaleartigen Booten ist genau das, was ich suche. Wie geht's Euch? Wollt Ihr alle nur "Rennziegen" bauen? ;)
Es gibt sicherlich nicht soooo viele unter Euch, die ein Holzboot oder ein Boot in dem passenden Design bauen möchten, oder? Deshalb würde ich die von Arne vorgeschlagenen Regeln für so eine Klasse geringfügig aufweichen, um mehr Interessierte zu erreichen. Es sollten verschiedene Boote/Designs zugelassen sein, so dass - mehr oder weniger - jeder seine Vorstellungen verwirklichen kann.

Rumpflänge max.: 850 mm (einschl. Bugfender)
Wasserlinienlänge max.: 650 mm
Breite min.: 160 mm (bei der 5hoch5 wären es 170 mm, 30 mm über der Wasserlinie)
Tiefgang max.: 310 mm
Gewicht min.: 1.300 g
Rumpfgewicht min.: 350 g (mit Deck, Mast- und Kieltasche, Servoträgern, Servos, Segelwinden und sonstigen Einbauten; Zusatzgewichte sind nicht erwünscht)
Segelfläche max.: 0,225 qm
Mastlänge über Deck: 1.100 mm
Anzahl Servos max.: 3
Bugfender min.: 5 mm

Überlappende Segelflächen werden nicht vermessen, sprich eine Genua ist erlaubt.
Die Materialstärke des Rumpfes soll durchgehen gleichbleibend sein. Festlegungen bzgl. des Materials gibt es nicht. Durch das hohe Gewicht sollten Holzboote nicht benachteiligt sein.
Cockpits und flache Aufbauten sind erwünscht, Swingriggs nicht.

Was haltet Ihr davon? Besteht Interesse?
Gruß Jürgen
Juergen
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Re: RG65-plus

Beitrag: #2Beitragvon mc fly » 25.07.2014, 19:31


Moin Jürgen,

ich finde die 5hoch5 auch toll. :)
Wenn die Zeit nicht wäre, wann hätte ich auch schon eine. Und ich glaube ich bin da nicht der einzige. Und genau da liegt auch in meinen Augen das Problem. :(
Wenn man mal durch die diversen Foren zum Thema Modellseglen stöbert, findet man im Allgemeinen 2 Arten von Seglern.

Die einen, denen es um den sportlichen Wettkampf oder ums Segeln an sich geht.
Da gibt es verschiedenste Möglichkeiten um dem Wettkampf zu frönen. Das fängt bei der MM an und geht hoch bis zum Tenrater, der 6M-Klasse und der A-Klasse. Hier wird entweder gekauft oder auch selbst gebaut. Die Selbstbauten verfolgen aber in den allermeisten Fällen auch nur das Ziel möglichst schnell zu sein und aufs Wasser zu kommen. Auch für die Selbstbauer steht im Endeffekt meistens der Wettkampf oder das Segeln klar im Vodergrund. Den Zeitaufwand, den so ein Holzboot mit sich bringt, können die meisten dieser Segler nicht in Ihrem Zeitablauf unterbringen. Und wenn man mal Zeit hat, möchte man lieber segeln. Zu diesem Typus zähle ich mich auch. Und ich habe bei mir die Erfahrung gemacht, dass, wenn kein zügiger Baufortschritt in einem eher knapp gefassten Zeitrahmen zu erkennen ist, verliert man irgendwann den Antrieb weiter zu machen. Es ist vielleicht schade, dass es so ist, und man kann die Gründe dafür in den verschiedensten Dingen finden... Aber die Zeiten sind leider so.

Die anderen sind (Scale) Modellbauer mit Leib und Seele. Hier wird ein recht großer Zeitaufwand betrieben, um tolle Modelle fertig zu stellen.Hier steht die Zeit aber auch oft ganz anders zur Verfügung bzw. die vorhandene Zeit wird komplett ins Bauen investiert. Wahre Augenweiden entstehen da manchmal über Jahre, die den meisten der Zweckmodelle die Show stehlen. Klar gehen die Boote auch mal aufs Wasser. Aber dann, wenn es mal ein wenig auffrischt oder ein bischen Regen fällt werden die Schmuckstücke sofort an Land geholt und eingepackt. Absolut nach zu vollziehen, weil ja auch eine Menge Arbeit in das Modell investiert worden ist. Aber dem eigentlichen Darseinszweck werden diese Boote mehr oder weniger entzogen. Und bei Treffen steht eher das Fachsimpeln und Bestaunen im Vordergrund. Das Segeln ist nach m.E. nur ein Nebeneffekt.

(Diese Erscheinung gibt es auch bei Großbooten und ist in der aktuellen Ausgabe der Yacht classic übrigens auch sehr schön beschrieben.)

Die Schnittmenge aus beiden Gruppen ist sehr klein und meist auch sehr verstreut. Das ist für mich ein weiterer Grund abgesehen von der Zeit, dass ich bis jetzt keine 5hoch5 gebaut habe und die Priorität dafür auch ziemlich weit unten liegt. Dominik wohnt in der Schweiz. Du kommst glaube ich aus der Richtung Brandenburg. Wenn ich jetzt mit jemandem, der ein Boot der gleichen Klasse hat, segeln möchte, wäre ich Stundenlang unterwegs. Zeit die man aber auch ins Segeln vor Ort investieren könnte (oder um endlich mal die Mali, die hier schon seit Wochen rum liegt fertig zu bauen :D ). Mir hat vor Jahren mal jemand gesagt: "Wenn du segeln möchtest, dann schau was es bei dir vor Ort gibt. Ein Boot oder eine Klasse die bei dir nicht vertreten sind, bringen dich nicht weiter!" Wenn man das nicht hinnehmen möchte, dann sollte man im regionalen Rahmen schauen, ob es Gleichgesinnte gibt, die man für das Boot oder die Klasse begeistern kann. Wenn sich da was findet, dann kann man hoffen, dass diese "Keimzelle" ausstahlt und weitere Interessenten dazu kommen. Ich hab hier in Kiel kurz nach der Veröffentlichung von Arnes Plänen mal bei ein paar Seglern und Modellbauern vorgefühlt, wie das Interesse für die 5hoch5 aussieht. Bedingt dadurch dass man hier schon mehrere Klassen etabliert hat war das Interesse eher verhalten. Die Aussagen waren z.B. "Ich segel doch schon Klasse X und Y das reicht mir" oder "Tolles Boot aber keine Zeit"...

Auch wenn es jetzt vielleicht den Anschein erweckt, dass ich deinen Vorschlag totschreiben möchte (ich war gerade einfach so schön im Flow beim Schreiben :D ) ist das absolut nicht der Fall. Ich finde die Idee gut, und wäre auch bei einer entsprechenden Resonanz dabei, aber ich sehe ganz klar die Schwierigkeit genug Segler zu finden, die auch dicht genug beieinander wohnen um so ein Projekt bzw. eine Klasse ins Leben zu rufen und auch am Leben zu halten.

Gruß aus Kiel
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Re: RG65-plus

Beitrag: #3Beitragvon Juergen » 27.07.2014, 16:35


Die Argumente kann ich gut nachvollziehen! Unter anderem deswegen wollte ich die 'Regeln' weiter fassen als Arne gemacht hatte, um möglichst viele zu erreichen. Wenn es trotzdem noch zu wenige sind, macht das keinen Sinn und es war einfach eine fixe Idee, die man auch schnell wieder vergessen kann.
Gruß Jürgen
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Re: RG65-plus

Beitrag: #4Beitragvon mc fly » 28.07.2014, 09:22


Moin Jürgen,

du solltest deine Idee aber nicht nur von einer Meinung abhängig machen! Wie schon weiter oben geschrieben, die größte Erfolgschance wird sowas wahrscheinlich haben, wenn es erstmal lokal auf stabile Beine gestellt wird.

Gruß aus Kiel
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Re: RG65-plus

Beitrag: #5Beitragvon haegar » 28.07.2014, 10:02


Hallo, Jürgen,
bei uns hier in der Region haben wir eher das Problem der mangelnden Veranstalter. Im Großraum Berlin haben wir 4, die in der MM was machen und einen, der für die RGs was macht. Große Aktivitäten gibt es im Moment bei den RCLs und ein bisschen was bei den M-Booten. Vom Rest hört man hier nichts, obwohl ich weiss, dass es diverse kleine Gruppen gibt, die unter sich ihren Spaß haben und das Regattagedöns gar nicht haben wollen. So was müsstest Du vielleicht finden.

Hätte auch viele Ideen für andere Veranstaltungen z.B. bei der RG: nur Holz, eine echte RG65 Open (eine einfache Boxrule mit RG-Rümpfen), RG-Mulithulls (so was kommt jetzt sogar kommerziell auf den Markt), usw, usw, usw ...

So 'ne Art RG65+ gibt es aber irgendwo schon als Klasse. Ich meine mich zu entsinnen, dass Ulli Burbath da mal was geschrieben hat. Das ist eine Einsteigerklasse, die vorwiegend in Osteuropa geseglt wird. Man könnte sich auch mal die historischen (Frei-)Segelklassen anschauen und RC-tauglich adaptieren. Habe selber mal eine alte C-Klassen-Yacht (eine Tiller Seeadler) partiell rekonstruiert und RC-segelbar gemacht. Da gibt es auch kleinere Klassen, in die Deine Idee ganz gut passen müsste. Muss mal in meiner Bibliothek wühlen.
Gruß aus Teltow
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Re: RG65-plus

Beitrag: #6Beitragvon Arne » 28.07.2014, 16:42


Moin Modellbauer,

ich finde die "Klassenvorschrift" der 5hoch5 schon sehr reduziert ;)

Es gibt eine Klasse die 70cm (75cm?) lang ist und ansonsten eigentlich keinerlei Beschränkungen hat. Auch nicht für die Segelfläche. Auch die DF wird in der Klasse gesegelt. Ich habe schon Segel mit 1,25m Vorliekslänge für solche Boote gebaut. Fotos habe ich bisher leider keine bekommen, hört sich aber alles ein wenig abenteuerlich an.

Alternativ gäbe es ja auch noch eine spannende, kleinere Klasse. Bei Google einfach mal - ns 600 segelboot - eingeben. Von der Klasse gibt es inzwischen auch in Deutschland und Österreich einige Boote.


Gruß

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Re: RG65-plus

Beitrag: #7Beitragvon Gallimimus » 28.07.2014, 20:40


Sali Mitenand

Die 5hoch5 habe ich gebaut, weil es Spass macht ein schönes und gut segelndes Boot zu bauen. Das Segeln mit dem Boot macht sehr viel Spass, auch wenn es keine Regatten sind. Ich gehe oft auch alleine ans Wasser, und dabei finde ich es schöner ein elegantes Boot zu haben. Zum Regatten-Segeln nehme ich die RG's mit Swingrigg. Die 5hoch5 geht auch super bei Regen und Wind, sie steckt ziemlich viel weg.

Auch wenn so ein Bau etwas länger geht macht das mir nichts aus, weil es eben eine sehr schöne Arbeit ist. Meiner Meinung nach ist es auch nicht viel aufwändiger wie ein GFK Boot, wenn ich manchmal sehe mit welchem Aufwand Formen zum Laminieren hergestellt werden ist das auch nicht ganz ohne.

Mir geht es so, dass ich bauen muss auf was ich eben gerade Lust habe. Ansonsten wird ein Projekt nie fertig. Es ist aber auch so, dass wenn ein Boot fertig ist, kommt das Nächste, meistens sind schon weitere 5 Projekte im Kopf...

Viel Spass beim Bauen,
Dominik
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Re: RG65-plus

Beitrag: #8Beitragvon Juergen » 29.07.2014, 09:04


Hallo miteinander,

Achim und Dominik haben mich ganz gut verstanden. Damit können wir dieDiskussion hier aber auch auf sich beruhen lassen. In dem Forum geht's (in erster Linie) um die "klassische" RG65. Ich will einfach nicht weiter 'vom Thema ablenken'.
Gruß Jürgen
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Re: RG65-plus

Beitrag: #9Beitragvon haegar » 02.08.2014, 09:11


Hallo, Jürgen,
was Dir vorschwebt, ist so was ähnlichen wie die alte nationale G-Klasse. Die war als "Jungmann-Klasse" sehr einfach gestrickt. Rumpflänge (Monohull) 650 bis 750 mm, Tiefgang maximal 200mm. Größte Breite an Deck mindestens 140mm. Segelfläche maximal 0,21m². (Quelle: Tiller, Das Segeln von Modelljachten, Matthiesen&Co.,Berlin, 1941)

Passt hier aber (leider) doch nicht ganz
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Re: RG65-plus

Beitrag: #10Beitragvon Juergen » 04.08.2014, 20:45


Was ich suche, ist eine "handliche" Klasse, in der (schöne) Holzboote nicht benachteiligt sind und in der es kein "Wettrüsten" gibt. Dazu gehören dann auch Regeln, die genau das verhindern oder wenigstens stark einschränken sollen. ... RG65-plus auf Basis der 5hoch5 war nur eine Idee.
Den Ansatz der 5hoch5 finde ich gut! Durch die Regelung bei der Breite und dem mehr oder weniger erzwungenen Knick 30 mm oberhalb der Wasserlinie sind leider keine schmaleren und damit in meinen Augen eleganteren Boote möglich, was ich sehr schade finde. Das ist alles ...

Auf Basis der 5hoch5 habe ich einen eigenen Entwurf gezeichnet (FreeShip, Maßstab 10:1). Ihr dürft ihn gerne ansehen, Euren Senf dazugeben, bei Gefallen verwenden oder ignorieren. ;)
Dateianhänge
5hoch5_jk.fbm
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Gruß Jürgen
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