Nachdem nun einige Zeit ins Land gegangen ist und anscheinend schon die halbe Welt mit m17 verschiedenster Bauweisen segelt, kann ich nun endlich von der 3D Druck Front Neues berichten
Auslöser des Ganzen war der Bericht auf Andys Blog über Zachs 3D gedruckte m17. Da mich die 3D Druckerei schon länger interessiert hatte, gab es nun endlich ein wirklich lohnenswertes Projekt insofern herzlichen Dank an Andy und Zach für Design und Inspiration!
Ein guter Freund in D hatte sich einen Drucker frisch angeschafft, insofern war der Plan zuerst, die m17 auch auf diesem zu drucken. Während ich von Japan aus am 3D CAD arbeitete, habe ich mich auch etwas näher in die 3D Druckerei eingelesen. Dabei stellte sich heraus, dass man durchaus auch für begrenztes Budget einen Drucker aus China erwerben und diesen mit etwas Geschick gut zum Laufen bringen kann. Ich hatte nämlich keine Lust, erst mal gut 700 € für nen Prusa o.ä. vorzustrecken, da hörten sich die 250 € für nen Chinakracher schon besser an. Also habe ich den Plan geändert und selbst einen Drucker gekauft.
achso, über mich: Ich bin seit fast 4 Jahren in Tokyo und segle mit den Modellfliegern. Unser "Flugplatz" ist an einem Flußbett, und der Fluß hat sich als durchaus schiffbar erwiesen. Seither wird fast mehr gesegelt als geflogen und es liegen quasi ständig Bojen im Fluß. Gesegelt wird hauptsächlich DF 65 und 95. Die RG65 Klasse ist in Japan noch nicht existent, es entwickelt sich aber gerade etwas.
Zum 3D Druck: Da die üblichen Drucker ein recht begrenztes Druckvolumen haben, muss der Rumpf in Sektionen mit ca. 200 mm Länge aufgeteilt werden. Das ist die übliche z-Bauhöhe der kartesischen Drucker, bei denen typischerweise das Druckbett auf der x-Achse verfährt und die y und z Achsen auf einem Portal darüber angeordnet sind.
Außerdem gibt es noch die Deltadrucker, die mit im Dreieck angeordneten senkrechten Achsen arbeiten. Vorteil der Deltas ist die oft größere z Bauhöhe und die kleine Grundfläche, was insbesondere bei meinem kleinen Hobbyraum sehr wichtig war. Nachteil ist die aufwendige Kalibrierung, da die Position des Druckkopfes immer über Winkelfunktionen berechnet werden muss. Das macht zwar die Firmware, diese muss man dafür aber mit etlichen geometrischen Parametern füttern, und diese wollen bis aufs Zehntel kalibriert werden.
Weiterer Vorteil beim Delta ist dass sich das Druckbett nicht bewegt und hohe und schlanke Teile nicht ins Wanken geraten.
Ich habe also einen Delta angeschafft, namens Anycubic Kossel Linear Plus und über Aliexpress. Ging super und war eine Woche nach Bestellung da.
Plus bedeutet größeres Druckvolumen, 230 Durchmesser und 270 mm Höhe. D.h. eine RG65 geht in 3 Teilen. Der Zusammenbau zog sich auf 2 Tage hin, Eile ist hier fehl am Platz. Die Genauigkeit beim Zusammenbau bestimmt die spätere Genauigkeit des Drucks. Stichworte sind gleiche Abstände und Parallelität der Achsen, senkrechte Ausrichtung des Druckbetts dazu etc.
Weiterhin läßt das Design der Druckkopfaufhängung etliche Fehler zu, es empfiehlt sich eine Wasserwaage auf dem Druckkopf zum Ausrichten. Davon steht nichts in der (ansonsten guten) Anleitung, sollte aber logisch sein. Angenehmerweise sind alle für die Genauigkeit wichtigen Teile wie Aluprofile des Rahmens und Schubstangen des Druckkopfs bereits sehr präzise abgelängt, was einen genauen Aufbau deutlich vereinfacht.
Nach dem Aufbau ging es los mit dem Kalibrieren. Hier empfieht es sich, nach der in der Anleitung verlinkten Seite vorzugehen. Die Kalibrierung hat eine knappe Woche gedauert, jeden Abend ein paar Stunden. Computerkenntnisse sind hilfreich, es muss jedesmal die Firmware editiert und neu geflasht werden. Ist aber alles beschrieben.
Soviel also zum Drucker, im nächsten Beitrag gehts weiter mit dem 3D CAD der manta2017.
Viele Grüße
Philipp