Obschon ich Bauweisen, wie das Drucken von Rümpfen oder ähnliche Verfahren, mit Interesse verfolge, erstelle ich meine Modelle relativ konventionell. Ein herkömmlicher Holzrumpf, im vorliegenden Fall geschliffen und gespachtelt bildet dabei die Grundlage. Nach einer mehrfachen Behandlung mit Trennmittel, werden die zugeschnittenen Glasfasergewebe-Lagen über den Rumpf gelegt und mit Epoxydharz getränkt. Auf den Bau einer Negativform verzichte ich bewusst. Durch diese Bauweise muss die Aussenseite der Rumpfschale noch kurz verschliffen werden. Diese Arbeit mache ich, solange die Schale noch nicht vom Rumpf getrennt wurde. Das Trennen der Schale vom Holzrumpf ist immer ein spannender Moment, der gefolgt wird, vom gründlichen Entfernen des Trennmittels. Für das zuverlässige Verkleben der weiteren Ausbauteile ein wichtiger Arbeitsschritt. Entsprechende Wasserspuren erkennt man auf der Innenseite der freiliegende Rumpfschale.
Der Decksrohbau erfolgt in derselben Bauweise.
Ein Kohlefaserrohr bildet die Grundlage des Schwertbaus und Ruderbaus. Ergänzt mit Balsaholz-Füllstücken, verschliffen und ebenfalls mit Glasfasern belegt und mit Epoxydharz getränkt, entstehen Schwert und Ruder.
Fehlt am unteren Ende des Bootes noch der Bleiballast. Mit dem Schleifen einer Tropfenform aus Schaumstoff beginnt meine Herstellung. Gut verkeilt in einem Kartonrohr wird der Zwischenraum mit Gips ausgegossen. Nach dem Antrocknen entferne ich die Schaumstoffform. Wegen den zu erwartenden und nicht zu unterschätzende Bleispritzer, lasse ich diese Gipsform während mehrerer Tage durchtrocknen. Erst danach giesse ich, immer noch mit der grössten Vorsicht, das Blei ein. Mit Schleifen, Spachteln und Fixieren des Bleis am Schwert, sind die grössten Rumpfarbeiten der „Atom 4“ von Mark Dicks beendet. An dieser Stelle möchte ich ganz herzlich für das Veröffentlichen und die freie Zugänglichkeit zu diesem Riss danken
Dank den unzähligen Tipps und Tricks von Andy Hoffmann und den Riggplänen , bzw. Segelrissen von Arne Semken habe ich die notwendigen Zutaten zum Bau des Riggs gefunden und hoffe, dass Ihr beiden mit dem Resultat einigermassen zufrieden seid. Auch dafür mein grosses merci!
Sicherlich sind professionell und maschinell hergestellte Einzelteile präziser und damit wahrscheinlich beim Segeln auch etwas schneller als meine Handarbeit, entstanden auf dem Küchentisch. Trotzdem macht das Resultat Spass und kann sich auch beim Segeln sehen lassen, glaube zumindest ich. Werde noch am Trimm der Segel arbeiten müssen und freue mich nun auf die stärkeren Herbstwinde!
Viele Grüsse
Stefan Streit