Es tut mir leid, aber ich/man kann das (leider) nicht unkommentiert stehen lassen.
Hier bei uns in Stralsund existiert die größte DF65 Flotte in GER. Da wir seit Feb 2017 mit den Booten regelmäßig segeln, sind nun auch eine Menge Betriebsstunden zusammengekommen. Bei uns segeln V4, V5 und V6
Die Unterschiede zwischen den Booten sind nicht marginal! (sonst hätte es ja auch von Seiten des Herstellers keinen Grund gegeben weitere Evollutionsstufen auf den Markt zu bringen)
Als erfahrener RC-Segler, möchte ich das einem Beginner in diesem Sport, wie dir Harald, gerne ausführlicher erläutern:
V4 und ihre Probleme. Sicher ist die V4 schön anzuschauen. Besonders am "grünen Tisch" bei einer Tasse Kaffee.
Klemmschieber:
Die kleinen Klemmschieber lassen sich am Teich (also in der Praxis) sehr sehr schlecht verschieben. Besonders bei Zeitdruck zwischen zwei Wettfahrten, bei Kälte, bei Regen usw..Bei einem so kleinen Modellboot wie der DF65 entscheiden Millimeter über einen sauberen Trimm und somit darüber ob man mit den anderen Booten mithalten kann oder eben nicht.
Die kleinen Klemmschieber nerven einfach nur und schnell hat man um Zentimeter verstellt obwohl man nur einen Millimeter verstellen wollte ...
Abhilfe: andere Klemmschieber
Schothornbefestigung mit Schnur:
Tja, wenn da Druck ins Segel kommt (z.B. durch eine Böe) dann zieht es die Segel nach vorne. Dadurch wandert der Segeldruckpunkt und das Boot wird aufeinmal Leegierig, obwohl es vorher neutral segelte. Das ist vielleicht nervig beim Segeln ...
Abhilfe: Haken zur Schothornbefestigung
Steuergestänge:
Bei unseren V4 scheuert das Steuergestänge am RC-Kunststoffbrett. Dadurch kann das kleine Microservo das Ruder nicht immer sauber auf Schiffsmitte zurückstellen. Besonders nervig auf dem Vor dem Wind Kurs bei etwas mehr Wind. Erfahrene RC-Segler wissen was ich meine ... Stichwort Geigen ... nervig
Abhilfe: sauber geführtes Steuergestänge
Decksösen:
Müssen nachträglich mit Epoxi versiegelt werden ... sonst ist das Boot nicht dicht und es dringt Wasser ein ... nervig
Gewebesegel:
Wenn die bei Regen häufiger nass werden, dann verziehen die sich ... dadurch schlechter "Motor" ... nervig
Abhilfe: Foliensegel kaufen
Segelringe (Vorliek Großsegel):
Die Dinger klemmen am Mast und lassen ein sauberes Umschlagen des Segels nach z.B. einer Wende nur selten zu.
Abhilfe: die neuen der V5 nachrüsten
mitgelieferte Fernsteuerung:
Die eingesteckten Senderknüppel fallen regelmäßig während des Segelns ab ... richtig nervig in einer Wettfahrt ...
Abhilfe: Fernsteuerung ersetzen
Klebepatches:
Die Öffnungen im Rumpf sind mit Klebepatches versiegelt ... zweimal aufgemacht kleben die Seriendinger nicht mehr ... nervig ... neue originale sind teuer
Abhilfe: Plastikdeckel aus der DF Tuningabteilung nachrüsten und dann mit billigem Elektrikerisolierband abkleben
.... ist leider eine echt lange Liste geworden.
Bei der V5 sind meiner Meinung nach die elementarsten "Probleme" abgestellt worden:
- neue Klemmschieber
- Schothornbefestigung mit Haken
- Steuergestänge anders angeordnet
- anders geformte Segelringe
... die anderen o.g. Probleme sind leider geblieben
Bei der V6 sind alle o.g. "Probleme" abgestellt worden:
Und wenn man dann noch den Betriebswirt bemüht ... unter Betrachtung der Preise eines Neubootes vom Händler mit Garantie ... dann:
V4 mit Funke und Versandkosten ca. 145,- Euro, andere Klemmschieber wird man Nachrüsten ca. 1,50 Euro, andere Fernsteuerung wird man nachrüsten ca 50,- Euro, Luckendeckel wird man nachrüsten ca. 6,- Euro, Segelringe nachrüsten 4,- Euro, Segelhaken nachrüsten ca. 10,- Euro, Foliensegel wird man nachrüsten 50,- Euro ....
V6 mit Funke und Versandkosten ca. 220,- Euro
Die Summen könnt ihr selber ausrechnen ...
Bei der V6 hat man dann eben Segelspaß von der ersten Sekunde an ... natürlich bleibt deswegen die V4 weiterhin schön anzuschauen ...
VG
Tobias