Nuragica

[GER-376]

Hallo,

was ich da sehe gefällt mir sehr, am Wochenende haben wir einige Vergleichsfahrten mit Jetrace, Jetrail und Nuraghe durchgeführt.

Alle Boote haben ihre Stärken und Schwächen, so war beispielsweise bei dem Wind (ca.4-5bft) meine Jetrace schnell am Limit, bei der Jetrail hat dies etwas länger gedauert und die Nuraghe hatte noch Reserven.

Um bei den Vergleichsfahrten auch wirklich ein realistisches Ergebnis zu bekommen, wurden die Riggs auch komplett von Boot zu Boot durchgetauscht, immer mit dem selben Ergebnis.

Als gegen Abend der Wind etwas nachgelassen hat, waren Jetrace und Jetrail wieder vorne mit dabei.

Mein Fazit für den Vergleich:

Die Nuraghe ist ein tolles Allroundboot, welches auch mal eine ordentliche Brise wegsteckt und vor allem ist Sie extrem wendig, wo viele andere Boote nicht mithalten können.

Ich für meinen Teil finde euer neues Projekt super und ich bin sehr gespannt wie es weiter geht.

Liebe Grüße
Ralf

[GER OK 712]

Hallo,

Tolles Projekt. Das ihr das Boot Stück für Stück weiterentwickelt.........Toll.

Ich lerne gerade bei Euch wie man Formen baut. Wenn es am Ende ans Boot "tuppeln" geht. Hätte ich
auch noch ein paar Fragen an Euch. Vielleicht werden diese schon im laufe Eures Berichtes beantwortet?

Danke, Der Bericht ist Spannend und für mich Neuland. Ich lerne bei Euch viel.
Ich wünsche Euch viel Glück mit dem Bauvorhaben.

Kuddel

[Donk]

Es geht langsam weiter!

Seht selber!:

Trennbrett wird vorbereitet und durch die angedruckten Flächen am Urmodell ist die Ausrichtung zum Urmodell "Kinderleicht"

Dann ist alles verschraubt und mehrfach getrennt worden. Bei dem Trennmittel haben wir auf ein Lösemittelhaltiges Wachssystem zurückgegriffen. Dabei muss man allerdings darauf achten, dass nicht zu viel in die Ecken aufgetragen wird. Das Lösemittel verfliegt recht schnell und der Wachs bleibt zurück.
Mit Druckluft wurden kurz nach dem Auftragen die wichtigen Kanten im Rumpfbodenbereich ordentlich abgepustet, damit sich bloß kein Wachs ansammelt und später miese Spuren dort hinterlässt, wo man sie nicht haben will....

Vorbereitung ist alles! Handschuhe nicht vergessen! Pinsel an den Borsten kürzen! (damit bekommt man die erste Harzschicht besser in die Ecken) Zur Not werden die Borsten mit ein zwei Tropfen Sekundenkleber noch gesichert... man will die Haare ja nicht in den Ecken haben sondern das Harz! Deshalb hier ordentliche Vorbereitung erspart hinterher viel Ärger und Frust!

Auch die Kupplungsschicht kann vorbereitet werden!
Wir haben hier auf ganz normale Glasfaserreste zurückgegriffen, die ich im Vorfeld in einen Eimer hinein kleingeschnitten habe.
Anschließend wurden die Fasern mit der Komponente Harz getränkt und der Härter passend dazu abgewogen in ein separates Gefäß gepackt. Erst kurz vor Benutzung wird dann alles final zusammengemischt.

Ebenso die Spanten für die Form nicht vergessen

Dann ging es an Schicht 1.
Wir haben hierbei max 1mm aufgetragen mit zweierlei Pinseln. Ein kleinerer für die Ecken und Kanten und ein etwas größerer für die Flächen.

Nach einer Wartezeit von ca. 30min ging es direkt mit Schicht 2 weiter. Hier kann dann mehr "gekleckert" werden. Hier haben wir nochmal etwa 2-3mm Oberflächenharz aufgetragen

Dann gab es wieder eine Wartezeit in der nun der Härter zum Harz-Glasfasergemisch hinzugefügt wurde und gut gemischt!
Die Kupplungsschicht dient dazu das Oberflächenharzsystem mit dem "Formenaufbau-stabilisierungssystem" ordentlich zu verbinden. Deshalb hier unbedingt Fasern benutzen und keine! Microballons oder Baumwollflocken.
Von dem Auftragen der Kupplungsschicht gibt es keine Bilder... ich wollte auch nicht mein Handy anfassen während der Harzkleckerei


Fortsetzung folgt im weiteren Beitrag... Bilderpensum voll ausgereizt!

[Donk]

weiter gehts

Ein Blick in die Oberflächenharzdose

Nachdem nun auch die Kupplungsschicht aufgetragen wurde, konnten wir nahtlos übergehen der Form Stabilität zu geben durch unsere sogenannte "Kamelkacke"
Dabei handelt es sich um Glasfasern mächtig pastös in welche dann ein Härter kommt und das ganze muss sehr sehr gut gemischt werden!
Dabei reichen dann aber keine Laminierhandschuhe!! Dort setzten wir auf dicke Handschuhe welche mit Kunststoffüberzug waren.
3kg Material haben wir dazu im Eimer angemischt! Abends wusste ich, was ich gemacht habe... hatte einer von euch schonmal Muskelkater in den Händen?!

Die "Kamelkacke" wurde dann in kleine nochmals durchknetete Brocken in die noch frische Kupplungschicht angedrückt und die Spanten wurden gestellt.
Hierbei ist zu beachten, dass alle Stellen der Spanten welche später Kontakt zur Kamelkacke haben mit dem Kupplungsschichtharzgemisch eingestrichen werden! Das ist sehr wichtig, damit auch eine feste Verbindung entsteht.
Insgesamt haben wir somit ca. 20mm Material innerhalb kürzester zeit aufgetragen und die Form erhält dadurch ausreichend Stabilität.

Und Zeit für Blödsinn muss natürlich immer sein, wer mich kennt... der weis das

Das wird mein Werkstattmaskotchen

Oder Tobi bekommt ein Nuragicamännchen als Andenken an seine Klasse Konstruktion!

Ganz nebenbei muss ich aber auch mal sagen, dass die Zusammenarbeit mit Tobi und Kasper richtig Klasse ist! Der Tobi hat geniale Ideen und der arme Kasper muss es im CAD immer umsetzen
Aber das... macht er Klasse! Man lernt mit den beiden jedes Mal sehr sehr viel dazu und ich für mein Teil würde mich jederzeit von den beiden für neue Projekte überreden lassen
Danke an dieser Stelle an Euch beide!
Die Zusammenarbeit ist aber auch nicht ohne... wir haben quasi nur die Möglichkeit per Skype und Whatsapp uns untereinander auszutauschen und alles vorher zu planen. Das ist das einzigste was Schade ist, aber nicht zu ändern. Trotz dieses Handicaps kann sich auch dieses Projekt wieder mehr als sehen lassen wie ich finde!

Wir werden Gas geben, damit wir mit der Nuragica im Land des Designers an der iSM / iDM teilnehmen können!



Fortsetzung folgt....

[FRA 536]

Hallo,
Gibt es Neuigkeiten zu diesem Projekt?

[Donk]

Hallo!

vielen Dank für das Interesse!

Leider habe ich meinen Job verloren, weil meine Firma durch eine Insolvenz den Betrieb eingestellt hat und deshalb liegt mein Fokus derzeit woanders... Durch Klorona ist das alles noch deutlich erschwerter...
Parallel versuche ich natürlich etwas an dem Projekt weiterzuarbeiten! Mal sehen wie es über den Winter klappt.
Wenn es etwas neues gibt, werde ich hier natürlich weiter berichten!

[Donk]

Hallo zusammen! Nach sehr langer Zeit, dafür möchte ich mich bei Euch entschuldigen, geht es in diesem Bericht zur Nuragica weiter!

Wo waren wir stehengeblieben?!

Ach ja... die zweite Hälfte der Form!

Die Form wurde vom Trennbrett entfernt:

Vom Trennbrett entfernt

Das ging ziemlich problemlos dank dem hervorragenden Trennwachs!
Jetzt wurde die Form wieder vorbereitet... zunächst die "Trennfuge" ordentlich gesäubert!!!

Trennfuge säubern

Dann ging es mit Trennmittel auftragen weiter und dann wie oben, beim ersten Teil der Formhälfte beschrieben weiter! Das kam dann dabei raus:

zweite Hälfte fertig

kurz vorm öffnen

Anschließend haben wir die Form wie sie war auf die Fräse gespannt und alles schön plangefräst! Alle Seiten! Somit hat man später eine ordentlich Standfeste Form ohne das etwas wackelt

Fräsen der Form

Jetzt wurde geöffnet! Es ist immer eine Überraschung für den Formenbauen und auch ein wenig bangen und bibbern dabei... ist denn alles klattgegangen?! Haben wir Fehlerstellen?! und und und die Liste ist da sehr lang... Einige von Euch werden das sicherlich kennen!

Es hat nicht alles zu 100% geklappt aber mit ein wenig Arbeit bekommen wir die Hälften schon chic!

Seht selbst:

frisch entformt

Das Formenbauharz ist absolut Chemikalienfest und somit würde die Form mit Verdünnung gesäubert!
Damit geht es aber im nächsten Beitrag weiter, weil ich hier am Limit mit den Bildern bin

[Donk]

weiter gehts!

die Form wurde nun wieder auf die Fräse gespannt, um eine Nut für eine Dichtschnur einzubringen!
Wir wollen ja die Abformungen unter Vakuum vornehmen und da muss die Form zwangsläufig auch nach unten hin abgedichtet werden!

Dichtnut eingefräst

danach wurde die Dichtschnur eingesetzt!

Dichtschnur eingesetzt

Somit war der Formenbau für den Rumpf der Nuragica abgeschlossen und in den letzten Tagen habe ich dort mittlerweile 5 Schichten Trennwachs eingetragen und aufpoliert! Es kann also demnächst losgehen!

Aber was wichtiges haben wir natürlich noch vergessen
Genau!!! Die Nuragica braucht noch eine "Bughaube"!

Dabei habe ich festgestellt, dass ich vom drucken der Form gar kein Bild gemacht habe
Aber hier seht ihr eins nach dem finalen Lackauftrag:

Bughaubenform

hier bin ich etwas einfacher vorgegangen um davon eine Form abzunehmen....
Ich habe einfach eine saubere Kante aus Knete/Modelliermasse gezogen

Knete auftragen

Dann wurde Trennwachs und Trennmittel aufgetragen und das Oberflächenharz konnte aufgetragen werden!

Oberflächenharz

Anschließend die ganz wichtige Kupplungsschicht!

Kupplungsschicht

Und dann natürlich wieder unsere "Kamelkacke" Damit lassen sich in sehr kurzer Zeit mehrere Zentimeter Formenbaumaterial aufbringen!

Kamelkacke Auftrag

[Donk]

Dann kam ein größerer Kampf....
Das die Entformung nicht einfach wird, war mir klar! Gewonnen habe ich trotzdem!!!

Bughaube entformt

anschließend habe ich mich meiner Lieblingsbeschäftigung.... "schleifen" hingegeben und die Form schick gemacht!

Fertige Form für Bughaube

Soooo und schon war es das im Großen und Ganzen...! Die Formen werden derzeit mit Trennwachs behandelt, dass die Laminierarbeit demnächst starten kann.

Was ich noch sagen kann ist, Dank Kasper ist der Zuschnitt für die Gewebelagen total easy
Er hat mir nämlich aus dem CAD heraus eine Abwicklung von Rumpf und Bughaube erstellt, woraufhin ich mir Schablonen anfertigen konnte!
Bilder mache ich auf jeden Fall noch davon und werde diese nachreichen!



Seit gespannt, es geht demnächst weiter!! Diesmal wird es nicht so lange dauern

[andyhoff]

Das schaut ja wirklich gut aus

Super Arbeit Andreas