Beitrag: #4von As+ » 15.12.2015, 02:02
Hallo Richard,
das ist eine gute Frage. So, wie der Ringkern eingebaut ist, fügt er in die Leitung eine Induktivität ein, die sich hauptsächlich nur auf die Gleichtaktströme auf der Leitung auswirkt. Idealerweise fließen die Ströme auf beiden Adern in entgegengesetzte Richtungen (zum Verbraucher hin, durch ihn hindurch und wieder zurück). Gleichtakt bedeutet, dass zusätzlich zu den beschriebenen Gegentaktströmen auch Ströme auf beiden Adern gleichzeitig in dieselbe Richtung fließen. Die Quelle, die diese Ströme erzeugt, kann z.B. in dem BEC zwischen Input und Output liegen. Das heißt, dass der Gleichtaktstrom der Output-Seite auch an der Input-Seite vorhanden sein muss. In deinem Fall ist der Stromkreis für den Gleichtaktstrom vermutlich nicht geschlossen. Der Strom kann aber trotzdem fließen, weil die Kabel wie eine Antenne wirken (wie gesagt auf beiden Seiten des BECs). Die Induktivität, die durch die Wicklungen um den Ringkern entsteht, behindert den Fluss der Gleichtaktströme, wenn es sich um Wechselströme hoher Frequenz handelt. Der BEC erzeugt solche Wechselströme möglicherweise auch in einem Frequenzbereich, in dem der Fernsteuerempänger empfängt. Daher könnte der Ringkern geeignet sein, Störungen am Empfänger zu vermindern. Ob das wirklich funktioniert, hängt aber davon ab, wie die gesamte Verdrahtung (incl. Antenne) aufgebaut ist, was für Eigenschaften die angeschlossenen Komponenten und der Ringkern haben (es gibt sehr unterschiedliche Kernmaterialien) und auf welcher Frequenz der Empfänger empfängt. 27MHz ist wesentlich problematischer als 2,4GHz.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ob der Ringkern tatsächlich Störungen verringert, ist für mich mit den wenigen Informationen kaum zu beurteilen, aber wahrscheinlich wurde er für den Zweck dort eingebaut. Ob eine Verkürzung des Kabels hilft, kann ich ebensowenig sagen. Deshalb: Einfach ausprobieren.
Ich hoffe, ich habe das einigermaßen verständlich beschrieben.
Grüße aus Berlin
Nils