RG65-Aurora

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Moderator: Uwe

RG65-Aurora

Beitrag: #1Beitragvon GER OK 712 » 25.04.2020, 20:39


Hallo RG´ler

Heute möchte ich Euch einmal meinen Bau der Aurora vorstellen.

Das Boot habe ich mit Hilfe des FreeShip-Programms konstruiert. Es ist ein klassischer Holzbootsbau.
Und für jeden nicht geübten Modellbauer nachzubauen.
Ich hoffe mit meinen Bericht rege ich einige von Euch an mal wieder ein Boot zu bauen. Diesmal aus Holz?
Viel Spaß beim Lesen des Berichtes...........


Wie ist es zum Namen Aurora gekommen?
Ich hatte lange keinen Namen für mein neues Boot. Und ich grübelte und grübelte.
Bis mir ein Modellbaufreund einen Kommentar zum Boot machte.
"Sieht aus wie der Panzerkreuzer Aurora". so kantig.

Das hat mir nun gar nicht gefallen. So Kantig...Panzerkreuzer......na ja. :motz:

Überlege...überlege..... Grübel "Aurora" ? nicht schlecht. "Göttin der Morgendämmerung"
Paßt ja doch ganz gut. :lol:
Und nun heißt mein neues Boot Aurora.
Dateianhänge
Aurora.jpg
Das ist meine "Aurora".
Aurora.jpg
Das ist der Panzerkreuzer "Aurora". Das berümte Schiff der russischen Oktoberrevolution.
Zuletzt geändert von GER OK 712 am 17.03.2021, 11:20, insgesamt 3-mal geändert.
GER OK 712
 

Re: RG65-Aurora

Beitrag: #2Beitragvon GER OK 712 » 25.04.2020, 21:34


Die Entwickelung,

Das Boot ist mit dem FreeShip-Programm von mir konstruiert worden. Das Programm erlaubt Spanten auszudrucken. Und diese kann ich für die Bauhelling weiterverarbeiten.

Ich habe die Spanten mit einen normalen Drucker ausgedruckt. Auf normalem Schreibpapier.
Die Druckergebnisse dann auf Pappe (alter Schuhcartoon, können auch andere Verpackungen sein))
mit Bürokleber aufgeklebt.
Mit einfachen Materialien die Bauspanten erstellt. Diese sind eigentlich im jeden Haushalt vorhanden.
Und Kosten nicht viel.
Die Behauptung von Rainer Blank, eine RG kostet nicht mehr als 50€, stimmt soweit.


Nun habe ich die Spanten mit einen scharfen Cuttermesser ausgeschnitten. Von Hand.
Kein CNC oder so. Auf die gute alte Art.

Das Besondere, ich möchte die Negativspanten weiterverwenden. Ich möchte das Boot von Außen nach Innen bauen. Das "Innenleben" ist so einfacher für mich einzubauen.

Der nächste Bauabschnitt zeigt wie ich die Negativspanten auf meiner Bauhelling aufsetze.
Dabei wird von mir einfaches Klebeband verwendet. Damit verankere ich die Spanten auf dem Vierkantrohr.
Meine Bauhelling.

Es folgen einige Bilder die den Bauabschnitt bis hierhin verdeutlichen.
Dateianhänge
FreeShip Aurora.jpg
Die fertige Konstruktion der Aurora im FreeShip-Programm. Ihr könnt die doch recht kantige Konstruktion erkennen.........
Diese gab dem Boot seinen Namen.
Blanungsunterlage.jpg
Das sind die Bauunterlagen der Aurora. Erstellt mit Hilfe von FreeShip.
Positivspanten.jpg
Die Positivspanten sind übrig. Einige werde ich als Vorlage nutzen um einen Bootsständer zu bauen.
Helling.jpg
Die Negativspanten klebe ich nun nach und nach auf die Bauhelling. Die Abstände habe ich schon in FreeShip festgelegt.
Spant.jpg
So sieht es aus wenn die ausgedruckten Spanten aufgeklebt sind.
Zuletzt geändert von GER OK 712 am 17.03.2021, 11:22, insgesamt 7-mal geändert.
GER OK 712
 

Re: RG65-Aurora

Beitrag: #3Beitragvon A-55 » 26.04.2020, 08:38


Mal was anderes.

Bin gespannt wie es weitergeht.

Schönen Sonntag

Udo
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Re: RG65-Aurora

Beitrag: #4Beitragvon GER OK 712 » 26.04.2020, 08:39


Erste Beplankung;

Das Mallengerüst ist aufgebaut. Nun kann Beplankt werden.
Straken der Negativspanten muß nicht sein. Wenn diese ordentlich auf die
Bauhelling montiert wurden. Trotzdem kontrolliere ich nochmals den Verlauf der Bootsform
mit einer Leiste und peile nochmals drüber. Einfach um zu prüfen ob sich ein Fehler eingeschlichen hat.

Jetzt sollte man sich überlegen mit welchen Planken man beginnt. Im Falle der Aurora sind die
Freibordplanken ein guter Anfang. Im Konstruktionsbild ist zu sehen, die Freibordplanke ist eine
gerade Fläche. Damit ist eine Abwickelung recht einfach.

Ich nutze dafür die Funktion im FS-Programm "Planken abwickeln". Das Programm macht aus der dreidimensionalen Form der Plane eine zweidimensionale Zeichnung. Der Überbegriff für dieses Verfahren nennt man "Darstellen der Geometrie".
Hat man nicht das FreeShip-Programm zur Verfügung, ist die Freibordplanke auch zeichnerisch aus dem Spantenplan abzuleiten. Klassisch mit Bleistift, Papier, Lineal und Geodreieck.

Die so entstandene Abbildung der Planke kann ich einfach auf mein Balsabrett übertragen. Und anschließend ausschneiden. So entstehen die BB-/STB-Seiten.
Das Ausschneiden der Planke mache ich mit einen Cuttermesser. Auch wieder einfache Werkzeuge
die man im Haushalt findet.

Nun fixiere ich die Planken in der Bauhelling. Dafür benutze ich Klammern (zB Wäscheklammer) und
Stecknadeln. Damit hefte ich die Planke an die Spanten an. Mit Sekundenkleber verklebe ich die Spanten
mit der Planke.
Ein kleiner Tropfen reicht. Nicht zu viel benutzen. Denn die Negativspanten werden am Schluß des Baues wieder abgerissen. Damit das gut funktioniert, nicht zu viel Kleber nehmen. Nur soviel damit der gerade
so hält.

Für mich ist dieser Bauabschnitt ein besonderer. Jede neue Planke läß Ahnen wie das Boot aussehen wird.
Ich sehe mir oft das Boot an und erträume mir wie es am Ende aussieht. Ein sehr sinnlicher Prozeß.
Dateianhänge
Freibord-Planken.jpg
Die Freibordplanke ist abgeleitet. Und so sieht sie aus. Oben ist das abgeleitete Vordeck zu sehen.
Erste Beplankung.jpg
Die Freibordplanken sind im Spantgerüst eingebaut.
Zuletzt geändert von GER OK 712 am 17.03.2021, 11:25, insgesamt 4-mal geändert.
GER OK 712
 

Re: RG65-Aurora

Beitrag: #5Beitragvon hal23562 » 26.04.2020, 12:02


Moin Kuddel,
wieder mal ein interessantes Projekt von Dir. Bin gespannt, wie es weiter geht.
Welchen Vorteil bieten denn die Negativ-Spanten? Ich stell es mir irgendwie schwieriger vor, inbesondere die schmalen Planken später einzupassen.

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Re: RG65-Aurora

Beitrag: #6Beitragvon GER OK 712 » 26.04.2020, 12:34


Hallo Hal,

Darf ich Dir deine Frage am Schluß meines Berichtes beantworten?
Ich denke im laufenden Bericht klärt sich die Frage schon.

Gruß Kuddel
Zuletzt geändert von GER OK 712 am 17.03.2021, 11:25, insgesamt 1-mal geändert.
GER OK 712
 

Re: RG65-Aurora

Beitrag: #7Beitragvon Gerd HH » 26.04.2020, 13:10


Moin Kuddel,
sehr gute Idee. :idea:
Ich verrate es aber in einigen Jahren erst. :mrgreen:
Mein neues Projekt werde ich auch so bauen.
Wird aber Rundspant sein.
Wird mehrere Jahre Bauzeit sein, weil es nur ein schönes Hobby ist. :D
Viele Grüße Gerd.
Gerd HH
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Re: RG65-Aurora

Beitrag: #8Beitragvon GER OK 712 » 26.04.2020, 15:48


Planken für das Unterwasserschiff;

Für das Unterwasserschiff benötige ich eine andere Plankenart. Bedingt durch die runde Form des
Schiffsbodens muß ich mir schmale Leisten schneiden. Die werden dann aneinandergeklebt.
Somit kann ich den Schiffsboden nachformen.

Die Leisten fertige ich mir selber an. Diese schneide ich mit einen Cuttermesser und einer
Führungshilfe zB. ein Lineal aus.
Die üblichen standart Maße der Balsabretter betragen 1m in der Länge und 10cm in der Breite.
Die Stärke kann man sich aussuchen. Von 1mm bis 10mm ist in meinen Baumakt alles zu bekommen.
Von diesen Brettern schneide ich mir 5mm Breite Leisten ab. Eine ganze Handvoll, soviel das ich den Boden meines Modells schließen kann.

Wer viele solche Arbeiten hat, sollte sich ein Werkzeug dafür bauen. Einen Balsaleistenschneider.
Es Lohnt sich. Das Schneiden der Leisten geht schneller.
Die Schneidklinge ist eine Rasierklinge. Und das Werkzeuggehäuse kann mit Resten aus Holz gefertigt werden. Ich habe mein Werkzeug mal gedruckt. Muß aber nicht sein.
Das Bild zeigt Euch das Prinzip dieses Werkzeuges.........

Eine Frage wird oft gestellt. Welche Materialstärke verwendet man für sein Boot?
Ich verwende immer 2mm dickes Balsaholz. Das reicht für mich aus. Es ist nicht zu weich. Kann gut
geformt werden. (Verbiegen,Verdrehen)
Ich baue damit gerne. Allerdings muß man genau damit arbeiten. Ein Ausschleifen von Fehlern ist kaum möglich. Es ist sehr wenig Material vorhanden um Fehler auszugleichen.
Darum Rate ich ungeübten Modellbauern doch lieber das 3mm dicke Material zu nehmen. Für den Anfang
habt ihr es leichter...........

Einen Tipp zu den Leisten.
Schneidet die Leisten an den Seitenkanten etwas "Schräg". Auf Runden Oberflächen bekommt ihr damit eine geschlossene glatte Oberfläche gebaut.
Im Bild seht ihr wie ich das meine.
Dateianhänge
Balsaholzschneider.jpg
Der Balsaholzschneider in der gedruckten Variante.
BH Ansicht II.jpg
Diesen kann man gut mit Holzresten aus der Hobbywerkstatt herstellen.
BH Ansicht III.jpg
Das ist die Ansicht von unten. Die Klinge seht ihr hervorstehen.
Planken.jpg
Wenn die Planken schräg angeschnitten werden schließen sie oben ihre Lücken.
Die Außenhaut wird schon beim Bau glatter.
Planken einkleben.jpg
Hier habe ich schon einige Planken eingeklebt. Das Vordeck nur zur Probe aufgelegt.
Im Vordergrund sind einige zugeschnittende Planken zu sehen.
Ich nehme zum Kleben Sekundenkleber. Meine Boote werden farbig Lakiert. Das Holz ist nicht mehr zu sehen. Dann kann man den Sekundenkleber benutzen. Der macht Flecken auf der Oberfläche des Holzes. Sollte das Boot farblos gestrichen werden, muß wasserfester Holzleim genutzt werden.
Planken geschlossen.jpg
Geschafft das Boot ist nun geschloßen. Die ersten Markierungen für die Position Schwert und Ruderanlage sind eingezeichnet.
Eindruck mit Deck.jpg
Ich konnte es nicht lassen. Auch schonmal das Achterdeck aufzulegen. ---grins---
Zuletzt geändert von GER OK 712 am 18.03.2021, 17:46, insgesamt 6-mal geändert.
GER OK 712
 

Re: RG65-Aurora

Beitrag: #9Beitragvon GER OK 712 » 26.04.2020, 17:08


Einbauten;

Nun ist es soweit die Ruderanlage den Schwertkasten und Maststuhl einzubauen.

Die Ausrichtung der genannten Baugruppen ist besonders einfach. Ich kann mich an der Bauhelling orientieren. Ich benötige keine Ausricht-Jig. Das ist sehr angenehm.

Bilder werden die Bauabschnitte verdeutlichen.
Dateianhänge
Ruderanlage.jpg
So sieht das eingebaute Rudersystem aus. Ruderwelle ist an der Helling Rechtwinklig ausgerichtet.
Und die Achsenneigung Mittschiffs genau eingehalten.
Zur Versteifung greife ich auch gerne mal auf Kohlerohre zurück. Muß aber nicht sein.
Eine Balsaleiste bringt ausreichend Stabilität.
Schwertkasten und Ruderanlage.jpg
Auf diesem Bild sind die Ruderanlage montiert. Der Maststuhl mit Decksbalken im Vorschiff.
Das Achterdeck ist vorbereitet. Die Öffnung für den Zugang der Ruderanlage eingearbeitet.
Achterschiff offen.jpg
Mir passieren aber auch immer wieder Fehler. (Konstruktionsfehler) Das Ruderservo ist zu hoch. Oder der Freiraum unter Deck zu gering. ----Mist---- Eine Notlösung muß her.
Achterschiff.jpg
So sieht die Lösung für den Fehlerausgleich aus. Ich kann Euch "Grinsen" sehen.
Mir ist nichts besseres eingefallen. Ist ebend eine Notlösung.
Boot.jpg
Es ist Zeit das Boot von der Helling zunehmen. Nur zwei Negativ-Spanten bleiben am Boot.
Der Weiterbau ist damit einfacher. Sie dienen als Ständer.
Das Entfernen der Spanten hat gut geklappt. Es ist nur wenig Nachzuschleifen.
Bin zufrieden mit dem Ergebnis.

Das Deck ist Probehalber auf dem Rumpf aufgelegt und ausgerichtet. Das ist die Vorbereitung
zur "Hochzeit".
Schwertkasten und Vorschiff.jpg
Nun Prüfe ich noch die Ausrichtung von Schwert und Ruder. Dafür habe ich das Schwert in den Schwertkasten gesteckt. Und peile per Augenmaß auf richtige Ausrichtung.
Stimmt alles.
Zuletzt geändert von GER OK 712 am 17.03.2021, 11:29, insgesamt 5-mal geändert.
GER OK 712
 

Re: RG65-Aurora

Beitrag: #10Beitragvon GER OK 712 » 26.04.2020, 17:42


Weitere Einbauten;

Das Boot wird wieder mit Klassik-Rigg ausgerüstet. Verstärkungen unter Deck für die Wanten habe ich
eingeklebt. Jetzt können die Wanten ordentlich ziehen. Die halten.........

Das Segelservo hat seinen Platz im Vorschiff vor dem Maststuhl. Der Schotdurchbruch ist eingebaut.

Bevor ich die Decks aufklebe schleife ich das Innenschiff glatt. Und mache es mit Epoxit-Harz und farblosen Lack wasserdicht.

Ich kommentiere mal wieder die Bilder.
Dateianhänge
Deck achtern aufgeklebt.jpg
Das Achterdeck ist aufgeklebt. Der Hauptzugang für den Empfänger und den Akku sind zu sehen. Das Innenschiff gestrichen. Das Vorschiff bereit zum Aufkleben.
Schwert und einige Ausrüstungsteile liegen noch "rum".
Blick ins Schiff.jpg
Ein anderer Blick ins Boot.
Blick von Unten.jpg
Die Aurora mal von unten. Das Schleifen hält sich in Grenzen. Die Negativspanten haben nur geringe
Abdrücke hinterlassen.
RG Aurora.jpg
Das Boot ist fertig zusammengeklebt. Die "Hochzeit" vollendet. Schleifen und Lackiern kann nun beginnen.

Für die Leichtbauer -> das Boot wiegt nun 93g
Zuletzt geändert von GER OK 712 am 17.03.2021, 13:25, insgesamt 3-mal geändert.
GER OK 712
 
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