Hallo Udo, Torti, und Forum,
Gerne teile ich einige meiner Einschätzungen zu den UK Nationals 2022 und zur Nuragica mit euch. Torti’s Analyse teile ich eigentlich vollumfänglich, inklusive der Kommentare zum Trimm und der „Kontaktfreudigkeit“
Kommentare zum allgemeinen Set-up:
- Mein Kielgewicht war 650g an einem 33cm langen Kiel. Mein Kielgewicht ist damit niedriger als bei den Unos und der Electronica. Beide haben Kielgewichte um die 700g. Meine Kielfinne ist im Vergleich zu den kommerziellen Finnen einiges wabbeliger. Ich denke, dass ich am ersten Tag wo der Wind recht Druck hatte, durch das leichtere Kielgewicht und den wabbeligen Kiel benachteiligt war. Da muss ich mein Material unbedingt verbessern, was auch schon lange in Planung ist.
- Ich segelte ein relativ kleines Ruder, welches ich zuvor noch nicht ausprobiert habe. Ich habe mich für das kleinere entschieden weil eher schwacher Wind zu erwarten war und ich mir einen Vorteil von der reduzierten benetzten Fläche erhofft habe. Vermutlich habe ich dadurch aber die Balance am Wind verschlechtert.
- Ich hatte zwei A Riggs im Einsatz gehabt. Keines der beiden hatte ich je zuvor so gesegelt. Die beiden A Riggs bestanden aus Teilen/Segeln meines alten A Riggs (mit dem ich 2019 die UK Nationals gewonnen habe) ergaenzt mit neuem Gross und Fock. Ich habe also mein altes eigesegeltes Rigg auseinander genommen. Das war auch ein grosser Fehler, weil ich ein sehr gutes Rigg gegen zwei nicht ganz so gute Riggs eingetauscht habe. Hatte mir damit im Vorfeld einen Vorteil erhofft.
Also, ich denke Set-up mäßig habe ich das Rennen mit dummen Entscheidungen vermutlich schon vor dem Start verloren. Weil es ganz klar ist, dass es mir an Bootsspeed/Höhe gemangelt hat. Auch wenn das nur minim ist, in einem Feld voller „perfekten“ Booten macht das so viel aus! Set-up mäßig bin ich ein Risiko eingegangen mit all den Änderungen, die sich nicht ausgezahlt haben. Aber wenn man Graham schlagen will, dann geht das nur mit Risiko
Kommentare zum Rumpfdesign:
Nun ja, das Boot ist neu und das beste set-up ist offensichtlich noch nicht gefunden. Von meinen Erfahrungen soweit kann ich nur sagen, dass das Boot Vorwind sehr viel Wind verträgt. Das war eines meiner Hauptanliegen mit dem neuen Design. Im Vergleich zur Nuraghe, ist das Boot einfacher zu segeln, also ausgeglichener über einen größeren Windbereich. Aber vielleicht hat der Rumpf mehr Widerstand als einige Kontrahenten, vielleicht habe ich die Breite oder das Volumen im Bug ein wenig zu sehr gepuscht im Design. Das geht mir natürlich Alles durch den Kopf.
Jedenfalls werde ich im Sommer noch einen zweiten Rumpf laminieren. Da ist bei meiner Baunummer 1 noch einiges suboptimal, auch das Gewicht! Parallel habe ich hier noch einen Nuraghe Rumpf den ich modifizieren will. Ich werde dem Nuraghe Rumpf wohl eine Bug Haube verpassen, ähnlich wie bei der Nuragica und dabei den Rumpf ganz wenig spreizen um mehr Volumen zu kreieren. Gleichzeitig möchte ich am Heck die eingeknickten Seiten ein wenig abschwächen und senkrechter machen.
Mal sehen, das designen, tüfteln und segeln geht also weiter
Beste Grüße,
Tobi