@ Torti
habe deinen Beitrag gelesen, gehe ich aber ein anderes mal drauf ein ...
Am letzten Wochenende gab es noch einen weiteren Test. Mir ist als Leihgabe (Danke an dieser Stelle noch mal dafür) ein kleiner Drache (DF65) zugelaufen um zu schauen ob man ihn nicht auch mit ein paar Flügeln in die Lüfte bekommt. Um ihn entsprechend auszurüsten wurden eine Ersatz Kiel-/Mastbox und Ruder besorgt. Beide Sachen gibt es für einen schmalen Taler und man kann immer wieder schnell den original Zustand herstellen. Mit Fusion 360 waren dann schnell ein passender Foilhalter und und Stabilizier konstruiert und gedruckt.
Der Stabilizier ist mit einer kleinen M2 Gewindeschraube befestigt. Dafür ist das Ruder der DF65 dick genug, gegenüber der sonst gängigen sehr schlanken RG Ruder.
Der Halter ist mittels zwei M3 Schrauben an die Fin-Box geschraubt, an derer Innenseite zwei entsprechende Mutter geklebt sind. Ohne Foil verschließt man die beiden Löcher dann einfach mit einen Stück Tape. Fürs Foil hat der Halter entsprechende M3 Einschmelzhülsen aus Messing bekommen.
Ein paar Wings stehen einem Drachen von Natur aus gar nicht so schlecht ...
Bei der ersten Ausfahrt wurde sehr schnell klar, wie ich es auch schon vermutet hatte, eine DF65 abheben zu lassen, wird nicht einfach. Aber so schnell wird nicht aufgegeben. Also erstmal den AoA des Foils erhöht. Damit waren dann erste Hüpfer sichtbar aber auch nicht mehr ...
Wieder zu Hause wurde dann erst einmal die Waage und Gliedermaßstab raus geholt um sich ein paar Hausnummer zu holen. Resultat segelfertig mit Foil:
Orka MKII 970g
DF65 1425g
Dabei liegt der Schwerpunkt so hoch beim Drachen, das trotz des deutlich höheren Gewichts die Stabilität maximal gleich wenn nicht sogar etwas schlechter ist ...
Der zweite Schock kam dann als ich die Stromversorgung (4AA Batterien) auf der Waage hatte, knapp über 100g
Also schnell mal ein kleines 1,5A BEC und einen 2s 300mAh Lipo herausgesucht. Das spart gleich mal 80g ein und da die Batterie über der Wasserline ich gewinnt man ehr etwas Stabilität, als dass man sie verliert. Einen Quantensprung ist durch diese Maßnahme zwar nicht zu erwarten, aber auch Kleinvieh macht Mist.
So ging es dann wieder aufs Wasser und siehe da mit genug Ausdauer, Fingerspitzengefühl und etwas Glück fliegt der Drache jetzt auch über mehrere Meter.
https://www.youtube.com/watch?v=8_lnmbrTxnMhttps://www.youtube.com/watch?v=OBinFSbXvMADie meiste Zeit verbringt man jedoch auf die optimalen Bedingungen zu warten bzw. abzupassen und wieder auf die Ausgangshöhe für neue Versuche zurück zu kreuzen. Das Windfenster wo es funktioniert ist gegenüber meiner RG sehr schmal. Etwas zu wenig bleibt der Drachen nicht in der Luft oder hebt erst gar nicht ab. Etwas zu viel ist die Krängung zu groß und das Foil liefert mehr Querkraft in die falsche Richtung als Auftrieb. Abrupte Windböen sind auch nicht wirklich förderlich.
Wenn man es doch mal in die Luft geschafft hat geht auch nicht mehr wie halber Wind bzw. Raumschots. Man verliert also immer Höhe. Was ich auch sehr schwierig fand, ist die Feinfühligkeit an der originalen Steuerung (Segelverstellung und auch Ruder) und auch die die Stellgeschwindigkeit der Winde ist mehr zum gemütlichen zuschauen als zum schnell reagieren ...
Aber immerhin der Drachen fliegt. Womit man jetzt noch ein bisschen spielen könnte um die Sache zu verbessern, ist der Segeltrimm (da bin ich meist zu faul zu), Profilierte Bahnsegel oder auch ggf. mal ein Swingrigg. Könnte mir durchaus vorstellen, das ein Swingrigg (als drehbare Flügel betrachtet) doch auch da Performancevorteile hat gegenüber einem Konventionellen Rigg. Aber das darf der Eigentümer dann selbst austesten ...
Oder man designt noch mal eine extra high Lift Foil ...
Gruß,
Patrick