aber eigentlich wollte ich ja Berichten, also hier Teil 2: Training
Montag Nachmittag nachdem die Zelte aufgebaut waren gings zum ersten Mal ans Wasser. Die Trainingsschläge haben viel Spass gemacht. Selten hat man soviel Zeit und Ruhe zum Segeln, hat keine Termine oder muss schnell wieder nach Hause...
So konnten wir in Ruhe Vergleichsfahrten machen: einmal zusammen hochkreuzen und wieder Vorwind runter. Danach hat meist einer von uns etwas verändert, Trimm, Kiel, Rigg etc. und es ging gegen das andere Boot als Referenz wieder los. So konnte man recht gut Erkennen welche Setups gut funktionieren. Es ging schließlich drum eine Allroundkombination zu finden da ja der uns so gewohnte Kielwechsel mehr oder weniger ausfiel. Man durfte zwar pro Regattatag einen neuen Kiel benutzen, musste sich jedoch bereits vor der ersten Wettfahrt auf den Kiel festlegen. Das birgt natürlich Gefahr; wenn man zum Beispiel morgens einen Leichtwindkiel auswählt kann es sein das man später nicht mehr konkurrenzfähig ist. Letztlich haben wir uns alle für schwerere Kiele entschieden um für alles vorbereitet zu sein. Dies fiel uns natürlich leichter weil die meisten anderen, insbesondere die Südamerikaner und Engländer eh Standardgewichte um 700g verwenden. Da muss man dann nicht befürchten bei Leichtwind plötzlich ein zu schweres Boot zu haben.
Aber zurück zum Training, noch ein positiver Aspekt war auch einmal die verschiedenen Riggs durchtesten zu können, Trimmvarianten zu prüfen und zuschauen wie welches Rigg am besten funktioniert. Ich weiss mittlerweile für jedes Rigg die optimale Mastposition und auch einige Trimmeckdaten. Das ist besonders auf so einer Veranstaltung mit wechselnden Winden nicht zu verachten, aber dazu später mehr beim Bericht übers Rennen.
Interessant war hier die Bootsauslegung, besonders Henning hatte Probleme den optimalen Trimm zu finden. Er hat in seinem Boot eine festgelegte Mastposition und verändert normalerweise bei Riggwechsel den Trimm durch Anpassen der Kielposition. Da diese Möglichkeit wegfiel war es für ihn viel schwerer für jedes Rigg ein optimales Setup zu finden. Mir fiel es da viel leichter da die Kielposition bei meinem Boot festgelegt ist, die Mastposition aber in kleinem Rahmen veränderbar ist (das verschieben des Mastes ist im Gegensatz zum Kiel nämlich jederzeit erlaubt).
Am Montag blieben wir beim Segeln noch weitgehend für uns. Am Dienstag sollte sich das ändern, zunächst war aber Vermessung angesagt.... Hiervor hatten wir im Vorfeld doch einige Bedenken. Wie streng wird es sein? immerhin haben wir keine Messbriefe die eigentlich nach Ausschreibung gefordert waren. Kurzzeitige Überlegungen einen von uns noch schnell als Chefvermesser im Forum wählen zu lassen wurden dann doch noch verworfen, wir hatten Angst die Begeisterung über dieses Thema würde durch vermehrte Zugriffe die Serverkapazität sprengen.
Letzlich war es dann äußerst entspannend. Am Dienstag Vormittag waren nur Segel dran. Man musste angeben wieviele Riggs man insgesamt verwenden wollte. Alle wurden gestempelt und mit Namen/Nummern versehen. Für jeden Regattatag musste man sich dann für maximal 3 Riggs entscheiden die auch vor der ersten Wettfahrt anzugeben waren. Klingt aber komplizierter als es ist, bei der Vermessungsstelle musste man nur vorbei wenn man ein Segel vom Vortage ändern wollte. Vermessen wurde erstmal gar nix, die Segel wurden einfach abgestempelt, lediglich die fehlende Nummer in der Fock wurde bei mir moniert (bei Henning schien das wiederum nicht zu stören ...).
Egal, nach der überstandenen Vermessung gings wieder aufs Wasser. Neue Testfahrten, die nun auch erste Vergleichsmöglichkeiten zu den langsam eintrudelnden anderen Teilnehmern ermöglichten. Erste Reparaturen gabs auch, inkl. z.B. Mastbruch des neuen Riggs bei mir, zum Glück liess sich aber alles später mit "Bordmitteln" reparieren. So waren wir also gerüstet für den ersten Regatttag am Mittwoch, aber das folgt in Teil 3 ...