Meine Nordstern - Ein Boot der RG65- Klasse

[GER OK 712]

Teil; 7

Die Konstruktionen der Baugruppen bleiben nicht nur auf das Boot beschränkt.
Auch die Takelage und deren Beschläge können im 3D-CAD konstruiert und
anschließend gedruckt werden.
Ich zeige Euch eine kleine Auswahl meiner Mast-, Großbaumbeschläge und Ausrüstungsbeschläge
die am Rumpf der Nordstern befestigt sind.

[GER OK 712]

Teil; 8

Drucken und Zusammenkleben.
Ein Modellboot-Baukasten der RG65-Klasse.
Oder wie hat das immer die Firma Graupner umworben? "Schnellbaukasten"

Nach dem nun alle STL-Dateien bereitstehen, hat es bei mir nur noch eine Woche gedauert.
Bis das Boot fertig zusammengeklebt wahr.


Drucken und Kleben......nur 7Tage.
Auch noch schneller........ Nur ----eine---- Woche!.....




Nun zum Praktischen.
Die Segmente habe ich "Stehend" gedruckt. Mit dem Vasen-/Spiralmodus. Und Boden für den unteren Layer.
So ist für das Hecksegment gleich der Spiegel entstanden.
Die anderen Segmente habe ich ebenfalls in dieser Art gedruckt. Allerdings habe ich diese auf die Sikenseite gestellt. So entsteht gleich an dieser Stelle ein Spant / Schottwand.

In diesen Flächen habe ich Durchbrüche eingebaut. Mechanische Handarbeit.
Mit der Schleifscheibe des Dremel,s sind die Ausschnitte ganz leicht zu bewerkstelligen.
Ein Feinschliff ist mit den kleinen Schleifwalzen von Dremel gut zu machen.
Die Ausschnitte sind im Prinzip nach Augenmaß entstanden.

Einen Tipp. Schaltet den Dremel auf die langsamste Stufe. Damit schmilzt der PLA-Kunststoff nicht
und wird zerspanend geschnitten.

Das Boot benötigt einige Verstärkungen. Die erwähnten Spanten reichen nicht!
So könnte das Boot mit Swing-Rigg funktionieren? Aber das Klassik-Rigg leitet die auftretenden Kräfte
anders in den Rumpf.
Das Vorstag kann nicht einfach am Vordeck angebracht werden. Das nimmt die Vorstagspannung
nicht auf. Darum habe ich unter Deck ein Kohlefaser-Rohr eingeklebt. Das verteilt die einleitende Kraft
großräumig. Und eine senkrechte Stütze die bis zur Kielsole reicht macht diese Krafteinleitung perfekt.

Im Segment des Schwertkastens habe ich noch zwei Stützen, die von der Schwertkastensole zum Decksprung reichen, eingebaut. Das sind ebenfalls Kohlerohre. Damit verhindere ich ein diagonales Verziehen dieses Segmentes. Die Kräfte die durch das Schwert, den Mast und die Wanten entstehen sollten nicht unterschätzt werden.

Den Spiegel habe ich auch verstärkt. Die Kräfte des Achterstages sollen gut in den Rumpf fließen.
Dafür habe ich das Hecksegment nochmals gedruckt. Und um die Wandstärke kleiner scaliert.
Nun paßt das neue Teil in das Innere des eigentlichen Hecksegmentes. Um Gewicht zu sparen habe ich das
Verstärkungsteil nur 5mm hoch gedruckt. Den Rest brauche ich nicht. Es soll nur die Anbaupunkte um das Achterstag verstärken.

Ich bin immer noch nicht zufrieden. Die Spanten haben einen Mittelsteg. Dieser beult weg. So möchte
ich das Umschreiben. Dadurch ist das Deck einzudrücken.
Eine senkrechte Strebe schafft Abhilfe. Die wirkt als T-Träger. Und so kann ich den Mittelsteg des Schott
stabilisieren.

Ein stabiler Ring im Hauptzugang macht diesen Bruchsicher. Und nimmt gleichzeitig meinen
Verschlußdeckel auf. Diesen habe ich mit einen Bajonetverschluß versehen. Jetzt habe ich einen schnellen Inneneingriff. Batteriewechseln ist damit kein Drama.

Die vorderen Inspektionsöffnungen habe ich ebenfalls mit Verstärkungen versehen.
Die Kanten sind damit auch Bruchsicher.


Ich habe leider nicht alle Bauabschnitte Fotografiert. Diese Bilder geben einen Eindruck.

[GER OK 712]

Teil; 7.1





Ich habe nun noch ein besonderes Bild. Das werde ich so nicht mehr machen können.

Das ist der Blick von der Schwertkastensektion in das Achterschiff. Das ist die BB-Seite des Bootes.
Das Achterschiff ist schon zusammengeklebt. Der vordere Teil noch offen.

Ihr könnt die Spanten schön erkennen. Das "Dunckle" im Vordergrund ist der Schwertkasten und die
Verstärkungsstrebe. Oben ist der Lukenring erkennbar.
Das Schwarze ganz am Ende ist der Versrärkungsring für das Ruderservo.

[GER OK 712]

Teil; 8



Ich möchte Euch noch meine Lösung für den Einbau des Schwertkastens zeigen.
Das ist gar nicht so einfach.
Das Drucken der Bauteile muß gut überlegt sein. Und die Anforderung der 3D-Drucktechnologie erfordert ein bestimmtes Vorgehen in der Konstruktion der Bauteile.
Aus diesem Grund habe ich das Schwertkastensystem im 5 Bauteile untergliedert.

1. Der Schwertkastensaum unten. Dieser ist an der Unterseite der Rumpfform angepaßt.
Und muß zum Drucken auf den Kopf gedreht werden.
Die Oberseite ist horizontal gerade.

2. Ein Zentrierring für den eigentlich Schwertkasten.
Dieser wird auf den Schwertkastensaum aufgeklebt.
Das vermeidet den eigentlichen Schwertkastensaum im Brückenmodus zu drucken.
Das Bauteil wird vom Drucker besser hergestellt.

3. Der Maststuhl für drei unterschiedliche Maststellungen.

4. Der eigentliche Schwertkasten. Der wird Stehend gedruckt. Seine Unterseite ist horizontal glatt.

5. Der obere Schwertkastensaum. Dieser wird in aufrechter Lage gedruckt.
Seine Unterseite ist horizontal glatt.


Einbau.
Als Erstes wird der untere Schwerkastensaum eingebaut. Ausgerichtet wird dieser an 6mm Bohrerschäften.
Die Bohrerposition ist durch eine Markierung an der Außenhaut vordefiniert.
Die Ausrichtung des Schwertkastens an Deck passiert auf die selbe Weise.
Ist der Schwertkasten eingeklebt wird der Schwertkastenschlitz ausgesägt/gefeilt.

Leider habe ich keine Nordsternbilder. Ich kann Euch das Beispiel an einen MM-Rumpfteil zeigen.

[GER OK 712]

Teil; 9


Nun habe ich die Nordstern zu ca 2/3 fertiggestellt. Es fehlen noch ein richtiger Mast und deren Segel.
Das Schwert muß noch gebaut werden. Das was ihr gerade gesehen habt, ist nur ein Muster.
Und das Ballastgewicht muß ich gießen. Ich warte auf etwas besseres Wetter damit ich den Grill anfeuern kann. Blei kochen und Würstchen braten.......
Das ist nur ein Scherz. Bitte denkt an meine Warnhinweise...........In dieser Angelegenheit.

Die Segel sind für mich immer das Schwierigste beim Bau einer RC-Segelyacht. Leider klappt es nie beim
ersten Versuch. Und am Ende kleben mir meine Finger vom Doppelklebeband............
Und trotzdem habe ich am Schluß immer einen brauchbaren Segelsatz gebaut.
Aufgeben gilt nicht.
Ich hoffe es geht bei Euch besser?


Besonders freue ich mich mein Hobby mit Euch zu teilen.
Nach dem Motto, "Geteilte Freude, ist doppelte Freude".

In diesem Sinne; Gruß Euer Kuddel

Ps:
Ich habe noch Schlußbilder für Euch........

[haegar]

Super Bericht. Danke, Kuddel

[A-55]

Ja,
sehr schön und informativ.

Udo

[Thomas]

Hallo Knuddel,

ein SUPER- Bericht … vielen Dank dafür … und Du hast den ``will haben´´ Knopf ganz tief gedrückt … ohne besitzt eines 3D- Drucker sitzt ich hier jetzt aber ganz belämmert

Ehrlich … der Riß gefällt mir sehr gut (nix gegen Andy´s Manta ) und ich bin gespannt auf Deine weiteren Berichte, insbesondere Deine Erfahrung bei bestimmungsgemäßen Gebrauch auf dem Wasser

viele Grüße
Thomas

[Uwe]

Ahoi Kuddel,

dem schliesse ich mich sehr gerne an. Das ist ein schöner und informativer Bericht von dir und man spürt dabei wirklich dein Herzblut fliessen.

Danke dafür...) Uwe

[fempel]

Hallo Knuddel,

danke für deinen super Bericht, ich finde das immer spannend zu lesen. Vielleicht hast du ja Lust und Zeit uns einen Praxisbericht über die Segelkünste hier zu präsentieren.

Grüsse Pascal