Bugformen bei der RG65

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Moderator: Uwe

Re: Bugformen bei der RG65

Beitrag: #11Beitragvon Gerd HH » 15.02.2020, 13:45


Hallo Kuddel,

das ist der Weg.
Konstruieren, bauen & segeln mit dem Sparringspartner.

Bei den Großen Yachten, auch Jollen, ist das, der Erfolg.

Mir gefällt auch deine Ruderposition.

Ich denke auf dem Wasser=Ruderwirkung wird super sein u. du brauchst dann nur sehr wenig Ruder legen.
Vor dem Wind könnte dein Ruder manchen Sonnenschuss vermeiden.
Ja, kleiner Spass,
es ist ein Wikingerruder, (wriggen=erfolgreich).

Kleines Ruder, weniger Widerstand, dein Boot wird dadurch nicht langsamer.

Dein Design sieht auch Super aus, bin gespannt wie der Speed bei Welle, auf der Kreuz ist.

Viele Grüße Gerd.
Gerd HH
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Re: Bugformen bei der RG65

Beitrag: #12Beitragvon GER OK 712 » 15.02.2020, 14:07


@Martin,

Das Rigg hat zweit Salinge. Eine Oberwante, Mittelwante und eine Unterwante.
Backstag nein. Das ist das Achterstag aufgeteilt als Dreieck zum Aufteilen deren Kraft am Heck.

Die Rigganordung ist eigentlich totaler quatsch. Für eine RG muß das nicht sein. Es reicht das
DF-Rigg ohne Wanten.
Ich komme aus der manntragenden Segelwelt und ein Boot muß ebend so aussehen. ----grins----
Ich kann auch die Swing-Riggs nicht leiden. Auch wenn sie Vorteile für ein RC-Segelboot haben......
----------Muß ich mir nicht antuhen-------grins.

@Gerd,
Das Ruder muß so in die "Mitte" der Wasserlinie gerückt werden. Also weg vom Spiegel.
Die kurze Wasserlinie birgt die Gefahr, das das Ruder bei Lage aus dem Wasser ragt.
Es fehlt dann Wirkungsfläche.
Zuletzt geändert von GER OK 712 am 19.03.2021, 08:50, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Bugformen bei der RG65

Beitrag: #13Beitragvon andyhoff » 15.02.2020, 17:32


Mal wieder zurück zur Bugform.
Bin mir nicht sicher ob wir uns richtig verstehen?
Bei der RG ist die Rumpflänge festgelegt .. nicht die LWL. Das bedeutet wenn man so einen gestuften/schrägen Bug möchte muss man vorne Volumen entfernen. Zusätzlich müsste man vorne den Kielsprung ändern .. damit man vorne wieder sauber auf der CWL raus kommt .. das ergibt nochmal weniger Volumen im Vorschiff.
Bildschirmfoto 2020-02-15 um 17.11.55.png

Kurzum muss man vorne einiges an Volumen entfernen so das auch die gesamte Rumpfverdrängung reduziert wird. Wo soll jetzt da der Gewinn sein? Natürlich erhält man dann etwas zusätzliches Reserve-Auftriebsvolumen wenn die Nase abtaucht. Aber doch nur weil wir ja vorher künstlich Volumen entfernt haben. Unterm Strich hat man doch mit so einer Stufe weniger Volumen zur Verfügung.

Ich kann euren Gedanken da wirklich nicht folgen :?: :idea: :roll:
Gruß Andy
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Re: Bugformen bei der RG65

Beitrag: #14Beitragvon GER OK 712 » 15.02.2020, 18:53


@Andy,
Du verstehst den Gedankengang deshalb nicht, weil Du die max. Länge der Wasserlinie als gegeben hinnimmst. Diese These nicht hinterfragst.
Du möchtest mit der längstmöglichen Wasserlinie die der Rumpf bieten kann, die höchste theoretische
Rumpfgeschwindigkeit erzielen.
Das ist erst mal richtig gedacht. Keine Frage.........

Aber denke mal weiter. Wann brauchst Du die lange Wasserlinie? Bei max. Rumpfgeschwindigkeit........
Und wann erreichst Du die? Bei mehr Wind........ Bei Schwachwind wird dein Boot diese nie erreichen.
Damit reicht auch eine kürzer konstruierte Wasserlinie aus.
Die Überhänge des Rumpfes erzielen nun eine Verlängerung der Wasserlinie bei Erhöhung der Fahrt.
Die Wasserlinie wird so dynamisch Verlängert. Sie paßt sich der jeweiligen Geschwindigkeit an.
Die Grenze ist dann die Max-Rumpflänge.
Und dann sind die beiden Boote wieder gleich......."modifiziert<->klassisch"...

Aber bis dahin ....."Könnte"?.... das modifizierte Boot Vorteile haben?

Das ist die spannende Frage. Es hat bei der RG noch keiner probiert. Alle haben die lange LWL als
gegeben hingenommen. Und hier nicht Quer gedacht.
Bei den großen ACC-Yachten hat es funktioniert. Die sind tatsächlich schneller geworden.
Kann man das auf ein RC-Segelboot übertragen?
Das Skale-Problem ist bekannt.......zB Wasser verhält sich bei unseren Modellen anders als bei den
Großen. Die Viskosität des Wassers ist zu unsern Modellen durch die Skalierung ungünstig.
Wasser ist wie Honig für unsere Boote.
Und damit kann der Vergleich zu den ACC nicht 1:1 übernommen werden. Oder er geht überhaupt nicht?
Eine Hoffnung habe ich aber. Die 10R haben damit gute Erfahrung. Und wollen auf das Prinzip nicht verzichten.

Die kurze Wasserlinie muß nun die 1kg der RG aufnehmen. Das ist ein Problem das nur mit
tiefem Kielsprung und großer Breite des Rumpfes gelöst werden kann.
Der Rumpfwiederstand wird bestimmt damit größer. Ist das Gut? Hat das Vorteile gegenüber der nicht
modifizierten RG?
Aber, die angesprochene Verlängerung der Wasserlinie bei Fahrterhöhung ist eine wirkliche
Zuname des Volumens zB. im Vorschiff. Und hilft gegen das Abtauchen.

Das sind die theoretischen Vorstellungen hinter diesem Projekt.
Bringen sie einen Vorteil? Lohnt der Aufwand? Oder ist Alles falsch gedacht?
Das bekommen wir nur durch Ausprobieren raus.

Ich finde es lohnt sich mal das Anzugehen.

Kuddel
Zuletzt geändert von GER OK 712 am 19.03.2021, 08:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bugformen bei der RG65

Beitrag: #15Beitragvon andyhoff » 15.02.2020, 20:24


Hi Kuddel,

ich habe mich da oben nur mit einem möglichem Volumenzuwachs (Vorwind .. Nase runter) beschäftigt. Und da sehe ich nach wie vor keine Vorteile.

Deine Betrachtung zielt ja auf's große ganze :D .. und ist da sicher ein interessanter Ansatz!
Natürlich hast du Recht das man bei schwachen Bedingungen nicht an die Rumpfgeschwindigkeit kommt und sie daher nicht entscheidend ist. Entschiedener ist hier sicher eine geringe benetzte Fläche.
Weil das eine spannende Frage ist hab ich das grad mal schnell in FS durchgespielt...
Bildschirmfoto 2020-02-15 um 19.19.35.png

Also das letzte Design an dem ich grad so tüftel mal dahingehend geändert...
Bug ist nun 20mm in der Länge und etwa 5mm in der Höhe frei. Ergibt also eine etwas geringere LWL (629mm) habe es bewusst nur wenig verändert .. hätte sonst zu viel am Design umbauen müssen. Um auf die gleiche Verdrängung zu kommen musste ich den Rumpf lediglich 0,3mm tiefer eintauchen. Der LCB verschiebt sich um 3mm nach Achtern. Und die benetzte Fläche verringert sich auch etwas von 5812 auf 5760 .. also etwa 50mm^2 weniger. Nicht viel .. aber der Mensch freut sich :)
Die zu ermittelnden Wiederstandswerte nach Kaper (du kennst das ja) sind erwartungsgemäß alle geringfügig schlechter und werden mit zunehmender Geschwindigkeit immer schlechter. Warum? Weil die LWL geringer ist. Da sind wir wieder beim Thema Rumpfgeschwindigkeit .. siehe Link oben .. aber das würde ich nicht zu streng bewerten den die Algorithmen rechnen natürlich nur mit glattem Wasser ohne Bugwelle etc.. und das entspricht natürlich nicht der Realität. Unter Segeldruck wird das in der Realität aber sicherlich viel besser ausschauen.
Also Fazit fürs erste..
Die Idee hat sicherlich eine genauere Betrachtung verdient. Aber übertreiben würde ich es damit nicht. Mehr als die oben genannten 5mm würde ich mich mit der Bugspitze nicht von der CWL entfernen wollen. Sonst hätte ich bedenken die ganze LWL auch wirklich nutzen zu können. Man darf ja nicht vergessen wenn das Boot durch den Winddruck vorne eintaucht .. nimmt es ja auch den Arsch etwas hoch .. und verkürzt damit hinten die LWL auch wieder :)
Gruß Andy
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Re: Bugformen bei der RG65

Beitrag: #16Beitragvon GER OK 712 » 15.02.2020, 21:16


@Andy,

Klasse jetzt bist Du im Gedankenspiel drin. :bounce:

Kurz zum Durchspielen?

Das der Spiegel aus dem Wasser gehoben wird sehe ich bis zu einer bestimmten Grenze als
nicht kritisch an. Die Heckwelle wird lange am Rumpf "Kleben" bleiben. Und damit die Wasserlinie lang halten. Das Abreißen der Heckströmung wird ca bei 15° Rumpfkränkung nach vorne liegen.
Bei dieser Winkelgröße reißen für gewöhnlich Laminatströmungen ab.

Die Heckwelle wird erst einmal am auffälligsten der Geschwindigkeitserhöhung folgen und
nach achtern zum Spiegel wandert. Erst mit weiterer Geschwindigkeitserhöhung wird die Bugwelle dem Steven entgegenkommen.
Darum denke ich das ein Abreißen der Heckwelle erst sehr spät Eintritt. Und damit die Wasserlinie lange in takt bleibt.

Aber Du hast Recht. Wie weit kann man das Ausreizen?

Tschüß und gutes Tüfteln. Und danke für die FS-Probe Idee.

PS: Fällt mir gerade auf beim nochmaligen Durchlesen. Das Heck muß auch aus dem Wasser gehoben werden. Und zwar noch weiter als der Bug. Sonst geht das nicht richtig.
Zuletzt geändert von GER OK 712 am 19.03.2021, 08:57, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Bugformen bei der RG65

Beitrag: #17Beitragvon andyhoff » 15.02.2020, 21:25


Das mit den 15Grad ist bekannt. Hört sich erst mal viel an.
Aber man darf dabei nicht vergessen das der Rumpf schon einen gewissen Austrittswinkel mitbringt. Im gezeigten Beispiel sind das knapp 12Grad. Bleiben also lediglich 3Grad die der Rumpf noch Nosediven kann bevor hinten ein Abriss erfolgt.
Gruß Andy
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Re: Bugformen bei der RG65

Beitrag: #18Beitragvon GER OK 712 » 15.02.2020, 21:30


Andy .....Super Du weißt nun wirklich was ich meine.
Na klar, der Austrittswinkel vom Rumpf muß mit eingerechnet werden. Die Effektiven 3° die übrigbleiben sind doch schon viel.

Wie Du so schön sagtest....."Man freut sich doch über alles.".........
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Re: Bugformen bei der RG65

Beitrag: #19Beitragvon VeitHAM » 16.02.2020, 10:44


moin,

einige interessante Gedanken hier.

Aber, segelt das Boot immer aufrecht?
Also bitte das ganze nochmal für 15°, 25° und 35° Lage durchspielen.
Bei Lage verlängert sich die CWL in der Regel.
Ich versuche gerade Wasserlinien bei Krängung zu optimieren.

Übrigens, der 3D-Druck war ursprünglich für das Prototyping gedacht,
also mehrere Alternativen schnell in der Praxis durchspielen.
Vielleicht ist da Teamwork angesagt?
Wie sowas gehen kann wird gerade im Nachbarforum am Beispiel des
Herreshoff 12,5 footers vorgeführt.

Man darf ja mal träumen?!
Gruß VeitHAM
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Re: Bugformen bei der RG65

Beitrag: #20Beitragvon tino » 16.02.2020, 12:39


Andy nach deiner Modellrechnung ist es wohl nicht möglich den Bug vorne 10 mm frei und im Bugsegment auf die Hälfte zur Kiellinie zu ziehen? Der Schwerpunkt wandert zuviel nach hinten und kann nicht mehr mit Mastcontroller ausgeglichen werden??
Trotzdem würde ich gerne zur MantaEvo die bei mir sozusagen im Endstadium ist noch eine modifizierte Version bauen und die gegeneinander im Swisscup segeln.
Wie Kuddel schreibt, ist bei schwächeren Winden und die haben wir oft in der Schweiz dies sicher interessant.
@Veitham Gib noch den Link für das Nachbarforum?
Gruss Martin SUI95 - https://myw.ch/wordpress/
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